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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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sehen, werden Sie das Gebäude nicht aufrecht stehend verlassen. Begleiten Sie diesen … Gentleman zur Wechselkasse«, wies Mac seine Leute an. »Und dann bringen Sie ihn zur Tür.«
    »Ja, Sir.«
    »Dreckiges Halbblut!«, schrie der Mann, als er zur Kasse eskortiert wurde.
    Macs Kopf ruckte herum, als eine Hand sich von hinten auf seine Schulter legte. Instinktiv wich Darcy einen Schritt zurück, zurück vor der eiskalten Wut, die sie in seinem Gesicht las. Hastig nahm sie ihre Hand fort.
    »Es tut mir so leid. Was für ein schrecklicher Mann.«
    »Wo der herkommt, gibt es noch viele von der gleichen Sorte.«
    Sollte er sie je mit diesem Blick ansehen, würde sie in tausend kleine Teilchen zerspringen, das wusste sie. »Das sollte aber nicht so sein.« Sie bückte sich und begann die Glasscherben aufzuheben. Doch Mac griff nach ihrer Hand und zog sie hoch.
    »Was machen Sie da?«, knurrte er.
    »Ich wollte nur …«
    »Lassen Sie das.« Sein Temperament stand kurz davor, auszubrechen, und so klang die Anordnung wie ein Peitschenhieb. »Sie gehören nicht hierher«, murmelte er dann gepresst und zog sie an den Tischen und der immer noch gaffenden Menge vorbei. »Das hier ist kein verdammtes Schloss. Leute wie dieser Mann lauern hier in jeder Ecke.«
    »Ja, aber …« Er schritt so energisch aus, dass sie rennen musste, um mit ihm mithalten zu können.
    »Sie sollten schleunigst nach Kansas zurückkehren und sich in Ihrer Bibliothek verstecken.«
    »Ich will aber nicht wieder zurück nach Kansas.«
    Er zerrte sie in den Aufzug und drückte den Knopf für das Stockwerk, auf dem ihre Suite lag. »Die werden Sie mit einem Biss verschlingen. Ich habe es ja eben fast selbst getan.«
    »Ich verstehe nicht …«
    »Genau das ist es ja.« Er drehte sich abrupt zu ihr um. Frustration, Abscheu vor sich selbst und Wut kämpften in ihm. Ihre Augen waren riesengroß aufgerissen, ihre Unterlippe begann zu zittern. »Genau das ist es«, wiederholte er und rang um Beherrschung. »Ich muss wieder nach unten und mich um die Sache kümmern. Sie bleiben hier.«
    »Aber …«
    »Sie bleiben hier oben«, wiederholte er, jedes einzelne Wort hervorpressend. Dann gab er ihr einen leichten Schubs, damit sie aus dem Aufzug in ihre Suite ging, bevor er etwas ganz und gar Idiotisches tun konnte. Wie zum Beispiel, sie zu küssen. »Sie regen mich auf«, brummte er, als sie ihn verständnislos ansah. »Sie fangen wirklich an, mich aufzuregen.«
    Sie starrten sich regungslos an, bis die Aufzugtüren zuglitten.

4. K APITEL
    Am nächsten Morgen nahm Darcy ihren Termin in der Bäderabteilung wahr, obwohl ihr eigentlich gar nicht der Sinn danach stand. Sie war nicht bei der Sache. Selbst nach einer Reihe von Prozeduren mit exotischen Seesalzen und Massageölen und Gesichtsmasken hob sich ihre Laune nicht.
    Er wollte, dass sie Las Vegas verließ, und sie wusste wirklich nicht, wohin sie gehen sollte.
    Es machte auch keinen Unterschied, dass sie, sobald die Sache mit den Papieren geregelt war, an all die wunderbaren Orte gehen konnte, von denen sie bisher nur gelesen und immer geträumt hatte. Sie wollte hierbleiben, an diesem aufregenden Ort mit seinen glanzvollen Lichtern und dem Trubel und den Menschenmassen mitten in der Wüste.
    Sie wollte wieder spielen, Champagner trinken und sich noch mehr glitzernde Ohrringe kaufen. Sie wollte nur noch ein wenig mehr Zeit in der Gesellschaft von Männern mit bronzefarbenen Gesichtern verbringen, die sie behandelten, als sei sie die Aufmerksamkeit wert.
    Doch mehr als irgendetwas anderes wollte sie noch ein paar verzauberte Tage mit Mac verbringen, bevor der gläserne Schuh ihr nicht mehr passen würde. Sie wollte sehen, wie er sie fasziniert anstarrte. Wenn er sie aus diesen wundervollen blauen Augen anblickte, hatte sie das Gefühl, dass sie ihn wirklich interessierte. Sie hatte nie mit einem anderem Mann so reden können, wie sie mit ihm redete. Ohne sich unzulänglich und töricht vorzukommen.
    Aber sie hatte schon viel zu viel von seiner kostbaren Zeit in Anspruch genommen, sie war ihm im Weg. Sie hatte es schon immer besser verstanden, sich in eine Ecke zurückzuziehen und die anderen beim Leben zu beobachten. Und das Geld machte keinen anderen Menschen aus ihr. Ein elegantes Kleid, ein neuer Haarschnitt – es war nur Fassade. Darunter war sie noch immer unbeholfen und durchschnittlich.
    »Es wird Ihnen gefallen.«
    Darcy versuchte ihre trübsinnige Stimmung abzuschütteln und schaute die Masseurin an.

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