Das Spiel geht weiter
ihre Arme hinunter zu ihren Hüften wandern. Sah, wie sie überrascht die Lippen öffnete, kurz bevor er seine auf ihren Mund legte.
Die Welt geriet aus den Fugen. Jeder klare Gedanke in ihrem Kopf verflüchtigte sich im gleichen Augenblick. Sie war hoffnungslos verloren. Sein Mund fühlte sich genauso an, wie sie es sich vorgestellt hatte. Heiß und stark und erfahren. Und jetzt lag er auf ihrem. Farben erstrahlten und verschwammen wieder. Ungeahnte Empfindungen breiteten sich in ihrem Körper aus. Sie klammerte sich an ihn, um nicht das Gleichgewicht zu verlieren.
Er konnte den Druck ihrer Finger durch sein Jackett spüren, ein Signal ihrer Ängstlichkeit, obwohl sie ihm verlangend die Lippen öffnete. Ihre Nervosität und Hingabe – eine gefährliche Mischung, noch verstärkt durch die kleinen Laute, die sie ausstieß – bewirkten, dass in ihm der Wunsch nach mehr erwachte. Nach viel mehr, als er erwartet hatte.
Die Flammen, die er entfacht hatte, rasten durch ihn hindurch wie eine Feuersbrunst und verlangten danach, gelöscht zu werden – auf seine Art. Hier und jetzt und gründlich. Sie war erregt und er auch. Wie unschuldig auch immer, war sie doch kein Kind mehr. Und er wollte sie. Gott, wie er sie begehrte.
Ihre Augen blieben geschlossen, als er den Kuss beendete. Er beobachtete, wie sie sich mit der Zunge über ihre schön geschwungene Oberlippe fuhr, dann die Lippen zusammenpresste, wie jemand, der einen besonders köstlichen Geschmack festhalten wollte. Als ihre Lider zu flattern begannen, spürte er die glühende Hitze in seinen Lenden.
Verdammt, er wollte sie nehmen, sie sich einverleiben, verschlingen, mit einer einzigen gierigen Bewegung, bis sie nur noch aus Seufzern bestand.
Ihre Augen waren dunkel und verhangen, als sie ihn jetzt ansah. Ihre Wangen glühten. Er sah, wie sie schluckte. »Warum …« Sie rang zu sehr nach Atem, um ruhig sprechen zu können. »Warum hast du das getan?«
Sei behutsam mit ihr, ermahnte er sich. »Weil ich es wollte. Schlimm?«
»Nein«, antwortete sie nach einer Weile mit feierlichem Ernst. »Ich glaube, nicht.«
»Gut. Weil ich nämlich noch nicht fertig bin.« Er legte seine Arme wieder um sie und zog sie an sich. Ihre natürliche Art erregte ihn zutiefst, aber er durfte nicht vergessen, dass sie bestimmt noch unschuldig war. Er musste sich beherrschen. Besser noch, er hörte ganz auf.
»Darcy, du bist eine gefährliche Frau«, flüsterte er und legte seine Stirn an ihre.
Sie riss die Augen auf. »Ich?«
Der Schock, der in ihrer Stimme mitschwang, tat nichts, um dieses Ziehen in seinem Leib zu mildern. Ein schlechtes Zeichen. Denn das Ziehen war nicht einfach nur ein Signal von Lust, sondern ganz spezifisch Lust auf sie, Darcy. Sehr klar, sehr deutlich und völlig unangebracht. »Tödlich«, murmelte er. Dann trat er einen Schritt zurück.
Aber er ließ seine Hände auf ihren Schultern liegen, war nicht in der Lage, den Kontakt ganz abzubrechen. Sie suchte in seinem Gesicht, die großen goldenen Augen immer noch verhangen von diesem ersten Kuss, die Lippen anmutig geschürzt in Erwartung des nächsten.
»Hast du je einen Liebhaber gehabt?«
Sie blinzelte, dann senkte sie den Blick und starrte auf einen Knopf seines Hemdes. Ein schwarzes Seidenhemd, das sich weich und warm unter ihrer Handfläche angefühlt hatte. Sie wollte es wieder berühren. Wollte ihn wieder berühren. »Nicht direkt.«
»Trotz der unzähligen Möglichkeiten und Spielarten ist und bleibt Sex doch eigentlich ein sehr genau umrissenes Gebiet.«
Darcy hatte das bestimmte Gefühl, dass er nicht vorhatte, sie noch einmal zu küssen. Sexuelle Frustration war ebenfalls eine neue, aber keineswegs angenehme Empfindung. Eingeschnappt schaute sie mit gerunzelter Stirn in sein Gesicht. »Aber ich weiß, was Sex ist.«
Nein, dachte er, das weißt du nicht. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung, was er mit ihr anstellen wollte. Wenn sie es wüsste, würde sie höchstwahrscheinlich davonrennen, so weit ihre hübschen Beine sie tragen würden. »Du kennst mich nicht, Darcy. Und auch die Spielregeln kennst du nicht.«
»Ich bin lernfähig«, sagte sie versuchsweise.
»Manche Dinge sollte man besser nicht lernen.« Er drückte leicht ihre Schultern, als das Telefon zu läuten begann. »Geh nur.«
Sie drehte sich auf dem Absatz um, ging zum Schreibtisch und griff nach dem Hörer. »Ja? Hallo?«
»Wer ist denn da?«
Die Frage war in einem solchen Befehlston gestellt, dass sie wie aus der
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