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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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besuchen.«
    Ganz offensichtlich war Anna MacGregor nicht in Hörweite, sonst hätte Daniel es nie gewagt, die Wörter »alt«, »arm« und »Großmutter« zu benutzen. »Sag ihr, dass ich sie lieb habe.«
    »Das werde ich tun, obwohl sie es vorziehen würde, wenn du es ihr selbst sagst. Gib mir noch mal das Mädel.«
    »Nein.«
    »Kein Respekt«, brummte Daniel. »Ich hätte dir als Junge richtig den Hintern versohlen sollen.«
    »Zu spät.« Mac grinste. »Benimm dich, Grandpa. Ich melde mich bald wieder.«
    »Na, das will ich auch hoffen.«
    Mac blieb sitzen, nachdem er den Hörer aufgelegt hatte. »Ich entschuldige mich vielmals für das Verhör des MacGregors.«
    »Schon gut.« Darcy blieb mit dem Rücken zu ihm stehen und schaute auf die sonnenbeschienenen Wolkenkratzer hinaus. »Er klingt imposant.«
    »Harte Schale, weicher Kern.«
    »Hmm.« Es war nicht ihre Absicht gewesen zu lauschen, aber wie hätte sie überhören können, was Mac gesagt hatte? Der liebevolle Unterton in seiner Stimme hatte sie gerührt. Und seine Worte hatten bewirkt, dass sie wieder einen klaren Kopf bekommen hatte.
    Showgirls. Natürlich zogen ihn die langen Beine und die schönen Körper an. Er hatte sie nur aus Neugierde geküsst, vermutete sie. Aber dafür, dass er all diese in ihr schlummernden Gefühle geweckt hatte, ohne die sie bis jetzt sehr zufrieden gelebt hatte, sollte er in der Hölle schmoren.
    »Irgendwie bin ich von dem eigentlichen Grund meines Kommens abgelenkt worden.« Er wartete darauf, dass sie sich zu ihm umdrehte. Oberflächlich betrachtet wirkte sie völlig gelassen, aber Mac konnte sie einfach nicht nur oberflächlich ansehen. Er spürte den Drang, tiefer zu blicken, und bei genauerem Hinsehen offenbarte sich in diesen goldenen Augen Wut und Verletztheit. »Jetzt bist du verärgert.«
    »Nein, ich bin irritiert, aber nicht verärgert. Was war denn nun der Grund deines Kommens?«, wechselte sie dann kühl das Thema.
    Dieser leichte Sarkasmus überraschte ihn und brachte ihn immerhin dazu, sich vom Schreibtisch zu erheben und die Hände in die Taschen zu stecken. »Die Presse. Ich weiß, du möchtest nicht, dass dein Name bekannt wird. Wir werden mit Nachfragen geradezu überschwemmt. Bis jetzt kann ich sie dir noch vom Hals halten, aber es ist absehbar, dass irgendwann etwas durchsickert, Darcy. Im Hotel arbeiten Hunderte von Angestellten, und mehrere davon kennen deinen Namen. Früher oder später wird einer von denen auf einen Reporter treffen.«
    »Wahrscheinlich hast du recht.« Vielleicht sollte sie ihm sogar dankbar sein, dass er ihr etwas anderes bot, über das sie sich Sorgen machen konnte. »Bestimmt hältst du mich für einen Feigling, weil ich nicht möchte, dass Gerald erfährt, wo ich mich aufhalte.«
    »Nein, ich denke, das ist deine Sache.«
    »Ich bin ein Feigling.« Sie sagte es trotzig und reckte herausfordernd ihr Kinn, was ihre Worte Lügen strafte. »Ich gebe lieber nach, als dass ich mich streite. Laufe lieber davon, anstatt mich dem Kampf zu stellen. Deswegen bin ich ja hier, nicht wahr? Mit dir, auf dem besten Wege, reich zu sein. Feigheit lohnt sich also für mich.«
    »Er kann dir nicht wehtun, Darcy.«
    »Und ob er das kann.« Sie seufzte müde. »Worte verletzen. Man bekommt blaue Flecken auf der Seele. Ich würde lieber eine Ohrfeige in Kauf nehmen, statt mit Worten verletzt zu werden.« Dann schüttelte sie den Kopf. »Nun, was geschehen ist, ist geschehen. Wie lange, glaubst du, dauert es noch, bis mein Name bekannt wird?«
    »Einen Tag, vielleicht zwei.«
    »Dann sollte ich das Beste draus machen. Danke, dass du mir Bescheid gesagt hast. Bestimmt hast du zu tun. Ich möchte dich nicht länger aufhalten.«
    »Wirfst du mich raus?«
    Sie brachte ein dünnes Lächeln zustande. »Wir beide wissen, wie beschäftigt zu bist. Und ich brauche keinen Babysitter.«
    »Na schön.« An der Tür blieb er stehen und drehte sich um. »Ich wollte dich noch einmal küssen.« Er bemerkte, wie ihr Blick argwöhnisch über sein Gesicht huschte. »Aber dann dachte ich mir, dass es vielleicht nicht gut sein könnte für dich, und für mich auch nicht.«
    Ihr Herz kam ins Stolpern. »Vielleicht habe ich es ja satt, mir zu überlegen, was gut für mich ist, und will einfach mal was riskieren.«
    In seinen Augen flackerte etwas auf, das sie erschauern ließ. »Hohes Risiko, niedrige Gewinnchancen. Zu riskant für einen Anfänger, Darcy aus Kansas. Die erste Spielregel lautet, dass man nie etwas aufs

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