Das Spiel geht weiter
musste sie sich zumindest in einem Spiel auskennen.
Für die Münzautomaten braucht man kein Talent, das hatte sie selbst ja bewiesen. Roulette erschien ihr ein wenig monoton, und Würfeln … nun, das sah zwar aufregend aus, aber irgendwie verlor sie da immer zu leicht den Überblick.
Karten dagegen waren klar und faszinierend zugleich.
Sie wanderte eine Weile umher und genoss es, die Leute einfach nur zu beobachten. An den Tischen drängten sich die Menschen, Karten wurden blitzschnell ausgeteilt und wieder eingesammelt. Sie spielte gerade mit dem Gedanken, sich an einem der Tische niederzulassen und sich an einem Spiel zu beteiligen, als Serena neben ihr auftauchte.
»Schön, dass Sie beschlossen haben, wieder ein bisschen auszugehen.« Serena musterte Darcys Aufmachung. »Gibt es etwas zu feiern?«
»Äh …« Darcy spürte, wie ihr die Röte ins Gesicht schoss. Sie konnte Macs Mutter schließlich schlecht sagen, dass sie es auf ihre Art feierte, mit Mac geschlafen zu haben. »Ich wollte mich nur ein bisschen hübsch machen. Ich habe diese ganzen Sachen gekauft und laufe doch nur immer in Shorts oder Hosen herum.«
»Ich weiß, wie Sie sich fühlen. Nichts ist erhebender für die Seele als ein tolles Kleid. Und Ihr Kleid ist toll.«
»Danke. Finden Sie es nicht zu … rot?«
»Überhaupt nicht. Wollen Sie Ihr Glück hier versuchen?«
»Ich dachte gerade darüber nach.« Darcy kaute an ihrer Lippe. »Ich hasse es, mich an einen Tisch zu setzen, an dem jeder weiß, was er tut. Es muss sehr ärgerlich sein, wenn plötzlich ein Anfänger den Ablauf des Spiels verzögert.«
»Das gehört zum Spiel dazu. Und wenn Sie sich an die Fünfer- und Zehner-Tische halten, werden Sie meistens auf Leute treffen, die gern bereit sind, Ihnen ein bisschen auf die Sprünge zu helfen.«
»Sie waren Kartengeberin.«
»Ja. Und eine gute.«
»Würden Sie es mir beibringen?«
»Zu geben?«
»Zu spielen«, erwiderte Darcy bestimmt. »Und zu gewinnen.«
»Nun …« Auf Serenas Gesicht erschien ein breites Lächeln. »Suchen Sie uns in der Bar einen Tisch. Ich bin gleich bei Ihnen.«
»Teilen Sie Ihre Siebener auf.«
Aufmerksam befolgte Darcy Serenas Instruktionen und legte die beiden Siebener, die sie bekommen hatte, nebeneinander auf den Tisch in der Lounge. »Und das ist besser so? Nicht schwieriger, weil ich jetzt zwei Hände habe, auf die ich achten muss?«
Serena grinste nur. »Halten Sie Ihren Einsatz bei der zweiten Hand verdeckt.« Sie teilte Darcy die nächsten Karten aus. »Mit Drei auf Zehn auf Ihrer ersten Hand, mit der Sechs auf Dreizehn auf Ihrer zweiten. Der Geber deckt eine Acht auf, was tun Sie?«
»Okay.« Darcy wischte sich die feuchten Handflächen an ihrem Knie ab. »Ich verdopple den Einsatz meiner ersten Hand, dann nehme ich noch eine Karte.« Sie zählte die Erdnüsse ab, dann tippte sie mit einem Finger auf ihre Karten. »Eine Drei … dreizehn. Ich muss noch eine nehmen.«
»Mit einer Sechs auf Neunzehn. Halten Sie die Neunzehn?«
»Auf jeden Fall. Und jetzt den hier.« Sie tippte mit dem Finger auf den zweiten Stapel und zuckte zusammen, als sie auf den König schaute, den sie gezogen hatte. »Na ja, immerhin ging es schnell.«
»Erledigt mit dreiundzwanzig.« Serena schob die Nüsse und die Karten zusammen. Dann bediente sie sich selbst aus dem umgedrehten Kartenstapel. »Der Geber hat elf … vierzehn … und ist mit vierundzwanzig erledigt.«
»Dann habe ich mit der ersten Hand gewonnen, aber weil ich den Einsatz verdoppelt habe, ist es so, als hätte ich zweimal gewonnen. Das ist gut.«
»Langsam kommen Sie dahinter. Wenn Sie jetzt das Haus reizen wollen, lassen Sie Ihren Einsatz für das nächste Spiel einfach stehen.«
Darcy schaute auf ihr Erdnusshäufchen. »Es ist eine Menge. Zwanzig auf einer Hand.«
»Zweitausend.« Serena zwinkerte ihr zu. »Hatte ich vergessen zu erwähnen, dass eine Nuss für einen Hunderter steht?«
»Du meine Güte, und ich habe mir gerade ein Dutzend davon in den Mund geschoben. Also gut, machen wir weiter.«
»Ist das Spiel offen, meine Damen?«
Serena bot ihrem Ehemann den Mund für einen Kuss dar. »Kümmere dich um deinen Einsatz, dann bekommst du auch einen Stuhl.«
Er schnappte sich eine Schale mit Salzbrezeln von einem Nachbartisch. »Das dürfte für ein paar Spiele reichen.«
»Tausenddollarchips. Wir haben einen Berufszocker dazubekommen.« Serena rieb sich die Hände. »Wunderbar.«
Als Mac sie eine halbe Stunde später fand, saß Darcy
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