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Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
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Schwierigkeiten hatte, das hier überhaupt selbst zu verstehen, hatte er auch keine Vorstellung, wie es weitergehen sollte.
    »War ich … war es …« Wie drückte man so etwas aus? »War es okay für dich?«, fragte sie schließlich.
    Die Anspannung fiel von ihm ab. »Darcy.« Überschwemmt von einer Welle der Zärtlichkeit, suchte er ihren Mund und gab ihr einen langen, tiefen Kuss. »Was denkst du wohl?«
    »Ich war ab einem bestimmten Punkt einfach nicht mehr in der Lage zu denken.« Mit verlorenem Blick sah sie ihn an. »In meinem Kopf wirbelte alles durcheinander. Ich habe mir immer vorgestellt, ich würde mich hinterher an alle Einzelheiten erinnern können, Schritt für Schritt. Aber ich konnte nicht aufpassen. Es gab einfach zu viel zu fühlen.«
    »Manchmal wird das Denken überbewertet.« Er hauchte ihr kleine Küsse auf Stirn und Augenlider.
    »Schon wenn du das tust, verflüchtigt sich jeder zusammenhängende Gedanke aus meinem Kopf.« Zärtlich streichelte sie über seinen Rücken, während sie sich von einem weiteren Kuss davontragen ließ. »Und wenn du anfängst, mich zu berühren, wird alles so … heiß.«
    Er seufzte an ihrem Mund. »Du musst auch auf nichts aufpassen«, flüsterte er. »Lass mich dich einfach nur lieben.«
    Ihr Atem ging immer schneller, und sie erzitterte bei jeder seiner kraftvollen Bewegungen.
    Dann, völlig unerwartet und überwältigend, erreichten sie gemeinsam den Höhepunkt und erbebten unter dem herrlichen Schauer der Erfüllung.

    Später, als Darcy allein war, ging ihr Blick hinauf in den Spiegel über ihrem Bett. Ihre Augen weiteten sich vor Erstaunen bei dem Bild, das sich ihr von sich selbst bot: das zerzauste Haar, das glühende Gesicht, der nackte, hingegossene Körper in den zerwühlten Kissen.
    Konnte das Darcy Wallace sein? Die pflichtbewusste Tochter, die gewissenhafte Bibliothekarin, die schüchterne junge Frau aus der Provinz?
    Sie sah so … so reif aus, fand sie. Selbstbewusst. Und äußerst befriedigt. Als das Lächeln über ihr Gesicht huschte, fragte sie sich, ob sie wohl beim nächsten Mal, wenn Mac sie liebte, den Mut haben würde, über sich in den Spiegel zu schauen.
    Beim nächsten Mal.
    In überschäumender Freude umarmte Darcy ein Kissen und rollte sich übers Bett. Mac wollte sie! Die Gründe dafür waren ihr egal, wichtig war nur, dass es so war. In seinem Abschiedskuss hatte ein Versprechen gelegen. Er hatte sie gefragt, ob sie Lust hätte, zu einem späten Abendessen in sein Büro zu kommen.
    Er wollte sie. Begehrte sie.
    War es denn so unmöglich, dass sie einen Weg finden würde, damit er sie auch weiterhin wollte? Und einen Weg, um sein Begehren in Liebe zu verwandeln?
    Es würde ein Glücksspiel werden. Denn sie würde das Risiko eingehen und aufs Spiel setzen müssen, was sie bisher gewonnen hatte, in der Hoffnung auf einen größeren Gewinn. Denn Mac hatte recht gehabt. Mit dem, was er da oben auf der Dachterrasse gesagt hatte, hatte er voll ins Schwarze getroffen. Ja, sie wollte eine Ehe und eine Familie und Beständigkeit. Sie wollte Kinder. Sie wollte ihm diese Liebe schenken, die sich wie eine Sturmflut aus ihrem Herzen ergoss.
    Und ein Mal in ihrem Leben wollte sie sich geliebt fühlen, wiedergeliebt werden. Nicht diese lauwarme Zuneigung aus Pflichtgefühl, sondern ungestüme und gefährliche Liebe, die aus Lust und Leidenschaft und blindem Verlangen erwuchs.
    Die Art Liebe, die verletzen konnte, dachte sie jetzt und kniff die Augen fest zu. Die Art, die dauerte, die wuchs und in der es wie bei einer Achterbahnfahrt auf und ab ging.
    Sie wollte alles. Und sie wollte es mit Mac Blade.
    Wie konnte sie sein Herz gewinnen? Sie seufzte ein bisschen und schmiegte sich noch tiefer in die Kissen, während ihre Glieder langsam schwer wurden. Sie würde es herausfinden, nahm sie sich vor.
    Gewinnen konnte sie auf jeden Fall nur, wenn sie spielte. Und sie hatte im Moment eine Glückssträhne.

    Darcy trug die mit Strass besetzte Jacke, in die sie sich an ihrem ersten Tag im Hotel verliebt hatte. Darunter ein gewagtes kleines Etwas in knalligem Rot. Die Jacke verlieh ihr Selbstsicherheit.
    In dem Kleid fühlte sie sich verrucht.
    Sie beschloss, ihr Glück wieder am Blackjack-Tisch zu versuchen, vielleicht konnte sie hier ja ihre Kenntnisse vertiefen und es zu ihrem persönlichen Spiel machen. Wenn sie schon in Las Vegas wohnen würde – und das würde sie – und eine Beziehung mit einem Casinomanager unterhielt – worauf sie hoffte –,

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