Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel geht weiter

Das Spiel geht weiter

Titel: Das Spiel geht weiter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nora Roberts
Vom Netzwerk:
fröhlich neben seinem Vater vor einem nachlässig aufgehäuften Berg aus Nüssen und Salzbrezeln. »Es war nicht anzunehmen, dass Sie mit siebzehn gewinnen, wenn der Geber eine Zwei aufdeckt. Warum haben Sie trotzdem gewonnen?«
    »Er zählt die Karten.« Mac zog sich einen Stuhl heraus und setzte sich zwischen seine Eltern. »Wir sehen Kartenzähler hier nicht sehr gern. Wir bitten sie höflich, ihr Geld anderswo einzusetzen.«
    »Ich habe dir das Kartenzählen beigebracht, noch bevor du Fahrrad fahren konntest«, erinnerte Justin seinen Sohn.
    Mac grinste breit. »Genau deshalb erkenne ich sie ja auch immer gleich.«
    »Dein Vater hat immer noch das gleiche geschickte Händchen wie zu der Zeit, als er mit mir um einen Nachtspaziergang auf Deck gewettet hat.«
    »Oh.« Darcy seufzte auf. »Das ist so romantisch.«
    »Serena war damals ganz anderer Ansicht.« Justin lächelte seiner Frau verführerisch zu. »Aber ich habe sie eines Besseren belehrt.«
    »Ich hielt dich damals für arrogant, gefährlich und unverschämt. Tue ich heute noch.« Serena nippte an ihrem Wein. »Aber inzwischen habe ich gelernt, es zu lieben.«
    »Seid ihr zwei hier, um zu flirten oder Karten zu spielen?«, hielt Mac ihnen vor.
    »Sie können beides gleichzeitig«, warf Darcy ein. »Ich habe sie beobachtet.«
    »Und? Hast du bis jetzt schon etwas gelernt?«
    »Wer nicht wagt, der nicht gewinnt«, antwortete sie vieldeutig.
    »Ich habe mir zwei Stunden freigenommen.« Mac sagte es in die Runde, aber sein Blick war auf Darcy gerichtet, als er aufstand und ihr eine Hand hinhielt. »Wir sehen uns morgen«, sagte er zu seinen Eltern, dann zog er Darcy auf die Füße. »Komm, lass uns ausgehen.«
    »Ausgehen?«
    »Es gibt in Vegas noch mehr als das ›Comanche‹.«
    »Gute Nacht«, rief sie Macs Eltern über die Schulter zu, während Mac sie schon hinter sich herzog.
    Justin sog an seiner Zigarre und tippte nachdenklich die Asche ab. »Der Junge hängt am Haken«, stellte er sachlich fest.
    Sobald sie auf die Straße getreten waren, wurde Darcy klar, dass sie seit ihrer Ankunft nach Sonnenuntergang das Hotel noch nie verlassen hatte. Die vielen bunten Lichter blendeten, der Verkehr war hektisch.
    »Es ist so … viel«, stellte sie fest.
    »Und es gibt immer noch mehr. Der Strip ist nur ein paar Häuserblocks lang und ein paar Häuserblocks breit, aber man kann das Geld auf Schritt und Tritt riechen. Spielen ist hier zwar die Hauptsache, aber es gibt noch viel mehr. Kirmes, Zirkus und Karussells.« Mac drehte sich zu den beiden weißen Türmen des »Comanche« um. »Vor fünf Jahren haben wir einen Komplex mit tausend Zimmern angebaut. Wir könnten noch einmal tausend hinzufügen, und trotzdem wären wir ausgebucht.«
    »Es ist eine große Verantwortung, so ein riesiges Unternehmen zu führen.«
    »Mir gefällt’s.«
    »Was? Die Herausforderung?«, fragte sie. »Oder die Macht? Oder die Aufregung?«
    »Alles.« Er nahm ihre Hand und trat einen Schritt zurück. Jetzt erst nahm er den Anblick ihrer glitzernden Jacke und die Einladung ihres roten Kleides wahr. »Ich hätte mir mehr als zwei Stunden stehlen sollen. Du musst endlich mal ein bisschen was von der Stadt sehen.«
    »Zwei Stunden sind wunderbar. Wohin gehen wir?«
    »Für eine Mondscheinfahrt in die Berge reicht es nicht, aber ich kann dich auf einen Spaziergang durch einen Tunnel voller Fantasien mitnehmen.«
    Sie gingen zu Fuß über die Freemont, wo alles voller Menschen und bunter Lichter war. Die ganze Umgebung war ein einziges Farbenmeer, und das nie verstummende Klacken der Spielautomaten vermittelte das Gefühl, auf einem riesigen Jahrmarkt zu sein. Darcy genoss die Musik und spazierte mit Mac Hand in Hand durch die vergnügungssüchtige Menschenmenge.
    Sie kauften sich Eis und lachten unbeschwert.
    Obwohl Darcy beim schwindelerregenden Anblick der Achterbahn nach Luft schnappte, blieb ihr angesichts der wortlosen Herausforderung, die in Macs Augen lag, nichts anderes übrig, als einzusteigen.
    »Ich bin noch nie in meinem Leben Achterbahn gefahren.«
    »Dann machst du deine erste Fahrt mit einem Champion.«
    »Schiffsschaukel und Riesenrad schon, aber …« Sie unterbrach sich. »Glaubst du, dass sie sicher ist?«
    »Fast jeder, der einsteigt, steigt auch wieder aus. Die Chancen stehen gut.«
    Als der Wagen die erste Steigung hinaufzuklettern begann, klammerte sie sich an ihm fest. »Ich möchte dich küssen«, sagte Mac und legte eine Hand an ihre Wange.
    »Ja, gut, aber das

Weitere Kostenlose Bücher