Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
Vom Netzwerk:
hat.
    Ich springe vor, ziehe die Pistole und klemme sie in den Spalt zwischen den Aufzugstüren, bevor sie ganz zugeht. Stahl knirscht auf Stahl, die Beobachter ziehen sich schreiend zur Rückwand zurück. Jetzt ist es nicht mehr ganz so lustig, oder? Mit einem kleinen Ruck geben die Aufzugstüren schließlich nach und öffnen sich wieder.
    Ich richte meine Waffe auf den Kerl, der mir den Handkuss zugeworfen hat.
    » Werfen Sie mir Ihr Handy zu « , verlange ich.
    Er zuckt mit den Achseln. » Das mussten wir unten bei den Fahrern lassen. Risk will verhindern, dass jemand außer ihnen Geld mit irgendwelchen Videos macht. «
    Verdammt. Soll ich sie zwingen, auszusteigen, und selbst runterfahren, um nach den Polizisten zu suchen, die möglicherweise gerade das Gebäude durchkämmen? Die Zeit habe ich nicht. Aber mir kommt eine andere Idee.
    Ich schlucke. » Aussteigen « , sage ich. » Nur Sie. «
    Der Mann lehnt sich lässig an die Wand des Aufzugs, verschränkt die Arme und streckt ein Bein vor. Er grinst, er grinst tatsächlich! Der Mistkerl!
    » Du schießt ja doch nicht. «
    Ich stelle meinen Fuß in die Aufzugtür, falls sie sich wieder schließen will. Soll ich einen der anderen zwingen, auszusteigen? Sie hätten es alle verdient. Aber ich kann die Selbstzufriedenheit dieses Kerls nicht ertragen.
    Ich ziele weiter auf ihn. » Die ist doch nur mit Platzpatronen geladen, oder? Warum sollte ich also nicht schießen? Es passiert ganz bestimmt nichts. «
    Ich spanne den Hahn.
    Er leckt sich über die Lippen. » Es erhöht den Nervenkitzel, nicht zu wissen, ob die Waffen tatsächlich geladen sind oder nicht. Aber abgesehen davon würde ich jede Wette eingehen, dass du nicht schießt. Gewalt passt einfach nicht in dein Profil. «
    » Wollen Sie wirklich darauf wetten, dass sich mein Profil in den letzten paar Stunden nicht erheblich verändert hat? Wenn ich erfahre, dass einer meiner Freunde verletzt wurde, würde es mir überhaupt nichts ausmachen, auf Körperteile zu zielen, die Ihnen lieb und teuer sind. Also los! «
    Er beugt sich vor, betrachtet seinen Schritt und sieht mich dann lächelnd an, was fast Brechreiz in mir auslöst.
    » Du willst mir drohen, kleines Mädchen? «
    » Eins « , sage ich und ziele auf seine Knie.
    Eine füllige Frau neben ihm stößt ihn am Ellbogen.
    » Gehen Sie schon mit. Risk wird die Sache sicher im Griff haben. Die wollen schließlich nicht ihre zahlungskräftigsten Beobachter verlieren. «
    Der Mann läuft rot an und schnauzt die Frau an: » Halt’s Maul, alte Kuh! «
    » Zwei « , sage ich und lasse die Mündung zu seinem Oberschenkel hinaufwandern. Der Aufzug beginnt, sich wieder zu schließen, aber ich trete gegen die Tür, woraufhin sie wieder aufgeht.
    Der Mann sieht mich giftig an.
    » Na gut « , sage ich und lege den Finger fester um den Abzug. » Dr… «
    » Okay, du kleines Miststück! «
    Er tritt so plötzlich vor, dass ich Angst habe, er könnte nach meiner Waffe greifen.
    » Hey! Langsam oder ich schieße! Glauben Sie mir, nach dem, was ich gerade durchgemacht habe, wird mir das das reinste Vergnügen sein! «
    Und noch während ich es sage, spüre ich, dass es tatsächlich so sein würde. Der Mann muss mir das ansehen, denn auf einmal tut er, was ich sage. Oh Gott, was ist nur aus mir geworden?
    Ich weiche zurück, als er mit wütendem Blick aus dem Aufzug kommt. Wir stehen voreinander, bis sich die Türen schließen. Seine Haut ist so straff und glatt, als würde er regelmäßig zur Kosmetikerin gehen, und seine » lässige « Hose hat mindestens fünfhundert Dollar gekostet. So viel Geld– und er verschwendet es für perverse Unterhaltung. Es wird mir definitiv ein Vergnügen sein, ihn sich winden zu sehen.
    » Wir gehen in den Raum zurück « , befehle ich. » Los. «
    Ich bedeute ihm mit der Waffe, dass er vor mir hergehen soll, und lasse ihn die geschnitzte Holztür aufmachen. Dahinter ist es immer noch dunkel, aber in dem Licht, das vom Eingangsbereich hereinfällt, sehe ich Ty, der sich den Arm hält und in unsere Richtung taumelt. Er muss im Dunkeln die Orientierung verloren haben, aber als er uns jetzt sieht, grinst er. Ich versuche, ins Dunkle hinter ihm zu spähen, doch dort ist niemand zu sehen.
    Ich trete dicht hinter den Mann.
    » Geh zurück, Ty, oder ich erschieße diesen Typen hier. Er ist einer der VIP -Beobachter von Risk, er hatte sogar einen Gastauftritt in einer unserer Challenges. Wenn er verletzt ist, kannst du deinen Preis also vergessen.

Weitere Kostenlose Bücher