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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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gezogen worden und außer Reichweite. Als Nächstes versuche ich, einen Arm unter mich zu bringen, um meine Pistole zu ziehen, doch meine Jacke und mein Rock haben sich irgendwie darumgewickelt und sie eingeklemmt. Zum Glück komme ich an die Jackentasche mit meinem Handy heran. Schaffe ich es schnell genug, den Notruf zu wählen? Habe ich hier draußen überhaupt Empfang?
    Ty erkennt offenbar, was ich vorhabe, denn er bricht mir fast die Knöchel, als er sich auf die Knie aufrichtet. Er zerrt an meinen Füßen und zieht mich ein paar Zentimeter weiter in den Raum zurück. Meine Beine schrammen über Glasscherben. Ich wühle in der Tasche, auch wenn ich nicht glaube, dass ich genug Zeit für einen Anruf habe. Plötzlich ertasten meine Finger den Wahlkampfbutton. Dem Himmel sei Dank für Jimmy C.! Ich öffne die Nadel, biege sie ganz auf, schnelle vor und ramme sie Ty in die Wange.
    Er brüllt auf, als ich noch mal nach seiner Stirn und Wange stoße.
    » Du verdammte Schlampe! «
    Mein Tritt vorhin hatte es nicht geschafft, ihn zum Loslassen zu bringen, aber der kleine Wahlkampfbutton hat mehr Überzeugungskraft. Während Ty panisch über sein Gesicht tastet, ziehe ich meine Beine ganz aus dem Loch und krabble so schnell ich kann rückwärts. Glasscherben bohren sich in meine Handflächen und knirschen unter meinem Hintern. Als ich mich aufrapple, betrachte ich kurz meine Hände. Gott sei Dank ist nur eine Scherbe ganz in die Haut eingedrungen und lässt meinen linken Daumen heftig schmerzen. Aber an den Rückseiten meiner Oberschenkel brennen mindestens ein halbes Dutzend kleinerer Schnitte. Ich streiche nur schnell darüber, mehr kann ich im Augenblick nicht tun.
    Ty will sich mit wutverzerrtem Gesicht durch das Loch zwängen, passt aber mit seinen breiten Schultern nicht hindurch, ohne zu riskieren, sich ernsthaft zu verletzen.
    » Lauf, Vee! « , ruft Ian. » Wenn einer von uns flieht, ist das Spiel vorbei! «
    Obwohl ich alles daran gesetzt habe, dem Raum zu entkommen, zögere ich kurz. Mir fällt es schwer, nicht bei Ian, Sydney und Tommy zu bleiben. Es fühlt sich an, als würde ich sie im Stich lassen. Aber unsere einzige Hoffnung besteht darin, dass ich Hilfe hole.
    Ty steht auf und tritt gegen das Loch, um es zu vergrößern.
    » Du bist tot, du Miststück! «
    Ich renne los.
    » Ich hole die Polizei! « , schreie ich zurück und laufe nach links in Richtung Empfangsbereich. Plötzlich geht das Licht im Gang aus. Schmerzhaft pralle ich mit der Schulter gegen die Wand. Ich presse die Hand auf die pochende Stelle und laufe weiter, getrieben von Tys wütenden Flüchen hinter mir.
    Ein Schuss ertönt und lässt eine erstarrte Stille zurück.
    Nein, nein, nein!
    » Komm sofort zurück, du Schlampe, und mach gefälligst, was Risk sagt! « , schreit Micki. » Sonst trifft der nächste Schuss einen deiner Freunde! «
    Mein Mund ist auf einmal wie ausgetrocknet. Würde sie das wirklich tun? Sie hätte uns vorhin schon kaltblütig abknallen können und hat es nicht gemacht. Aber jetzt ist sie verzweifelter.
    » Lauf, Vee! « , brüllt Sydney.
    » Das Spiel ist schon vorbei! « , ruft Ian.
    Ist es das? Was machen Micki und Ty, wenn ich weiterlaufe? Was machen sie, wenn ich zurückkomme? Mein Kopf sagt mir, dass Ian recht hat, aber es kommt mir trotzdem wie Verrat vor. Hinter mir splittert Glas. Ty muss es fast durch die Wand geschafft haben. Ich taste mich mit ausgestreckten Händen voran und stoße im Dunkeln gegen etwas mit scharfen Kanten. Der Tresen. Ich bin fast draußen. Dann fällt mir mein Handy ein. Ich ziehe es schwer atmend und hoffnungsvoll hervor. Ein schneller Blick lässt mich aufstöhnen. Immer noch kein Empfang.
    Aber zumindest kann ich das Display als kleine Taschenlampe benutzen, in deren Licht ich die Haupttür erkenne. Hinter mir ertönt ein Keuchen, dann ein Schrei und ein weiterer Schuss.
    Oh Gott! Aber falls Micki tatsächlich das Undenkbare getan hat, wird alles nur noch schlimmer, wenn ich umkehre. Ich stoße die Tür zu dem kleinen Eingangsbereich vor den Aufzügen auf und werde vom Licht geblendet, obwohl es immer noch relativ schwach ist. Vor mir nehme ich Bewegung wahr– die Aufzugstüren links von mir schließen sich vor einer Gruppe von ungefähr sechs Beobachtern. Ein etwa fünfzigjähriger Mann mit zurückgegeltem Haar und teurer Lederjacke wirft mir eine Kusshand zu.
    Es ist der Aufpasser von dem Treffen der Keuschheitsfanatiker in der Bowlingbahn, der Ian und mich rausgeworfen

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