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Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen

Titel: Das Spiel ist aus, wenn wir es sagen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jeanne Ryan
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anlegen? « Micki springt über das Sofa.
    Ich weiche ihr aus. Doch anstatt zu schießen, reißt sie Ian die Kordel aus der Hand und verhindert damit, dass der Tisch noch mal in das Glas knallt. Das ist für mich das Zeichen, zu dem Loch in der Wand zu laufen.
    Ian ist direkt hinter mir und auch Tommy und Syd sind bei uns. Ich trete mit aller Kraft gegen den zersplitterten Rand der Öffnung, woraufhin noch eine große Glasscherbe herunterfällt. Das Loch ist jetzt etwa sechzig Zentimeter breit, und die Kanten sehen aus, als könnten sie uns bis auf die Knochen zerschneiden.
    Im Gang ruft ein Beobachter: » Beeilt euch, die kleinen Scheißer hauen ab! «
    Micki wirf sich auf Ian, während ich gegen den unteren Rand des Loches trete, um weitere Scherben herauszubrechen. Auch Sydney versucht es, aber ihre High Heels sind hier völlig nutzlos. Tommy sieht uns nur wie betäubt zu, bis Ty ihn packt und in den Schwitzkasten nimmt.
    Ian schlingt die Arme um Mickis Oberkörper, hebt sie hoch und schwingt sie hin und her, sodass ihre fliegenden Beine Ty treffen, der Tommy von der Glaswand wegzerrt. Jen zieht Syd an den Haaren, aber die wehrt sich, und ein erbitterter Kampf beginnt. Daniella hockt auf dem Boden und presst sich die Hände auf die Ohren. Heult sie? Egal, Hauptsache, sie hält sich raus.
    Ich trete wieder gegen das Glas. Ian schleudert Micki weiter hin und her, und entweder sind es ihre Füße oder Tommy, die Ty in den Schritt getroffen haben, jedenfalls krümmt er sich plötzlich vor Schmerz und lässt Tommy los.
    » Hilf mir! « , rufe ich Samuel zu, während ich ein weiteres Glasstück aus der Wand trete. Nicht zum ersten Mal heute Abend wünsche ich mir, ich hätte andere Schuhe an.
    Samuel schüttelt den Kopf. » Bitte mich nicht, meine Zukunft wegzuwerfen, Vee. «
    Meint er das ernst?
    » Wenn wir hierbleiben, gibt es keine Zukunft, du Volltrottel! Glaubst du etwa, das war schon alles, was Risk auf Lager hat? Innerhalb der nächsten Sekunden kann jemand tot sein! «
    Bei meinem nächsten, kräftigeren Tritt breche ich ein kopfgroßes Glasstück aus der Wand. Damit reicht das Loch jetzt bis zum Boden und ist unten weniger scharfkantig. Ty richtet sich wieder auf. Tommy liegt vor ihm, sieht aber nicht aus, als könnte er jemanden aufhalten. Ian hält immer noch Micki umklammert und schwingt sie Ty entgegen, was ihn mir allerdings auch nur für ein paar Sekunden vom Leib halten kann. Mir läuft die Zeit davon.
    Um meine Hände zu schützen, ziehe ich mir die Jackenärmel so weit wie möglich darüber, bevor ich mich auf allen vieren durch das Loch zwänge. Die Scherben am oberen Rand kratzen über meine Jacke, doch der dicke Brokatstoff verhindert, dass sie mir den Rücken aufschlitzen.
    Ich gelange in den mittlerweile verlassenen Gang. Nach rechts geht es zu der geschlossenen Tür am Ende, hinter der sich ein Ausgang, aber auch genauso gut eine Todeszelle befinden könnte. Links liegt der Empfangsbereich, in dem sich womöglich Beobachter verschanzt haben und nur darauf warten, sich auf mich zu stürzen.
    Bevor ich mich entscheiden kann, packt mich jemand am Knöchel und verdreht mir das Bein. Ich wälze mich panisch auf den Rücken und sehe Ty mit irrem Blick durch das Loch starren. Er kann mir genau unter den Rock schauen, aber er sieht mir nur wutentbrannt in die Augen. Um ihn herum ist durch die Wand, die von dieser Seite aus tatsächlich ein riesiges Fenster ist, der dunkle Raum dahinter zu sehen. Über diesem Fenster ist eine Reihe von Bildschirmen angebracht, die in grünlichen Schattierungen verschiedene Einstellungen des Spielzimmers zeigen. Hatte ich es mir doch gedacht; wir wurden mit Nachtsichtkameras gefilmt.
    Ty zieht an meinem Bein. Ich trete ihm mit dem Fuß des anderen ins Gesicht, was ihn aufstöhnen lässt, doch er lockert den Griff um meinen Knöchel kaum. Wieder versuche ich, nach ihm zu treten, aber dieses Mal ist er darauf gefasst und packt meinen anderen Knöchel. Grinsend senkt er seinen massigen Oberkörper auf meine Füße und presst sie auf den Gummiteppich. Auf meiner Seite der Wand schneiden scharfkantige Glasscherben durch meine Strumpfhose in die Oberschenkel.
    Ty fixiert meine Knöchel jetzt mit seinen Unterarmen.
    » Ich kann noch die ganze Nacht hier so liegen bleiben. Oder ich zieh dich einfach wieder rein. «
    Oh nein, wenn er das tut, werde ich aufgeschlitzt! Ich strecke mich und taste nach dem Wandbehang, um mich daran festzuhalten, aber er ist wie ein Vorhang zur Seite

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