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Das Spiel seine Lebens

Das Spiel seine Lebens

Titel: Das Spiel seine Lebens Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Harlan Coben
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Lächeln in unterschiedlichen Posen, jede Menge Stars von vorgestern mit hochgezogenem Knie und ausgestrecktem Arm.
    Als Myron zu Ende erz ählt hatte, studierte Larry eine Minute lang seine großen Hände, als hätte er sie noch nie gesehen.
    »Warum fragen Sie mich?«, sagte er. »Wieso fragen Sie Otto Burke nicht selbst nach dem Magazin?«
    »Weil er mir nichts sagen wird.«
    »Und warum glauben Sie, dass ich Ihnen etwas sage?«
    »Weil Sie kein komplettes Arschloch sind.«
    Larrys Mund zuckte in Richtung eines L ächelns, doch er beherrschte sich. »Wenn das von Ihnen kommt«, sagte er, »bedeutet es mir besonders viel.«
    Myron sagte nichts.
    »Die Sache ist wichtig, hm?«
    Myron nickte.
    Larry lehnte sich zur ück. »Burke hat die Zeitschrift nicht mit der Post gekriegt. Er hat durch einen Privatdetektiv davon gehört.«
    Myron rutschte auf seinem Stuhl herum. »Otto hat Christian ausspionieren lassen?«
    Larrys Tonfall war nichts sagend. »Ein Mann von Otto Burkes über jeden Zweifel erhabener Integrität würde sich nie zu so etwas herablassen.«
    »Und unterm Tisch«, sagte Myron, »kreuzen Sie gerade die Finger.«
    Wieder das Zucken im Mundwinkel. »Was ich sage, erfährt niemand außerhalb dieses Raums, Bolitar. Klar?«
    »Pfadfinderehrenwort.« Myron machte eine entsprechende Geste.
    »Burke hat eine ganze Sicherheits-Abteilung«, erklärte Larry. »Die bespitzeln jeden auf der Gehaltsliste. Mich eingeschlossen. Außerdem haben die überall Informanten. Die Idee ist ganz einfach: Wenn ein Titan Dreck am Stecken hat, zahlt Burke einen guten Preis dafür, das zu erfahren. Einer der Informanten ist über das Magazin gestolpert.«
    »Wie?«
    »Weiß ich nicht. Vielleicht liest er's regelmäßig.«
    »Wissen Sie, wie er heißt?«
    »Brian Sanford. Ein Gauner vor dem Herrn. Sitzt in Atlantic City und ist für den Casinokram zuständig. Spieler bespitzeln und so. Wenn ein Titan einen Vierteldollar in einen Einarmigen Banditen steckt, schreibt er 'nen Bericht, besonders seit das mit dieser Michael-Jordan-Geschichte losgegangen ist. Burke ist gern gut informiert. So behält er bei Verhandlungen die Oberhand.«
    Myron stand auf. »Danke. Sie haben mir sehr geholfen.«
    »Hey, Bolitar. Wir sind deshalb noch lange keine dicken Freunde. Wenn wir uns wieder sehen, kann ich Sie immer noch nicht ausstehen. Haben wir uns verstanden?«
    Myron sagte: »Das ist jetzt gerade ein sehr herzlicher Augenblick für uns, Larry, nicht wahr?«
    Hanson st ützte die Ellbogen auf den Tisch und zeigte mit dem Finger auf Myron. » Ich glaube immer noch, dass Sie ein mickriges kleines Stück Hundescheiße sind. Und wenn wir uns das nächste Mal begegnen, werd ich's beweisen.«
    Myron breitete die Arme aus. »Kommen Sie, Larry. Wollen wir uns nicht umarmen?«
    »Klugscheißer.«
    »Heißt das nein?«
    »Tun Sie mir einen Gefallen, Bolitar.«
    »Sie brauchen es nur zu sagen, Strahlemann.«
    »Verpissen Sie sich aus meinem Büro.«

43
    Myron w ählte Brian Sanfords Nummer. Anrufbeantworter. Myron sagte, er hätte einen richtig großen Fall, bei dem zehn Riesen rausspringen könnten, und dass er heute Abend um sieben in Sanfords Büro sein würde. Brian Sanford würde zur Stelle sein. Für zehn Riesen hätte einer wie Sanford seiner Mutter einen Bauchschuss verpasst.
    Myron rief in seinem B üro an.
    Esperanza sagte: »MB SportReps.«
    »Hast du Lucy das Foto gezeigt?«
    »Ja.«
    »Und?«
    »Du hast deinen Käufer.«
    Myron sagte: »Lucy war sich sicher?«
    »Hundertprozentig.«
    »Danke.«
    Er legte auf. Er hatte eine Stunde Zeit. Myron machte sich auf den Weg zum Leichenschauhaus - er wollte Dr. Adam Culvers altes B üro sehen. Es war nur so ein Gedanke, aber dem wollte er nachgehen.
    Es war ein einst öckiger Backsteinbau. Es sah aus wie alle öffentlichen Gebäude, fast wie eine kleine Grundschule. Die Metallstühle waren kaum gepolstert und erinnerten auch an Schule. Die Zeitschriften im Warteraum stammten aus der Zeit vor Watergate. Der geflieste Boden war abgenutzt und altersgelb wie das »Vorher«-Bild in einem Werbespot für Fußbodenreiniger. Nichts war auch nur im Entferntesten dekorativ.
    »Ist Frau Dr. Li zu sprechen?«, fragte er die Sekretärin.
    »Ich piepse sie mal an.«
    Sally Li kam ihm in einem bl ütenweißen Arztkittel ohne Blut - oder sonstige Flecken entgegen. Sie war Chinesin und ging auf die vierzig zu, wirkte jedoch viel jünger. Sie trug eine Zweistärkenbrille. In ihrer Brusttasche steckte ein Päckchen

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