Das Spiel seine Lebens
Scheitel direkt unter die Achselhöhle gerutscht war.
»Hübsches Plätzchen, Roy«, sagte Myron. »Ein Tisch ganz weit hinten, schummriges Licht, leise, romantische Musik. Wenn ich's nicht besser wüsste -«
O'Connor sch üttelte den Kopf. »Hören Sie zu, Bolitar. Ich weiß, dass Sie sich für so 'ne Art Buddy Hackett halten, aber sparen Sie sich das, okay?«
»Das heißt dann wohl, dass ich nicht mit Blumen rechnen darf.« Stille. Dann: »Buddy Hackett?«
»Wir müssen reden.«
»Ich bin ganz Ohr.«
Eine Kellnerin kam an ihren Tisch. »Kann ich Ihnen noch etwas bringen?«
»Noch einen«, sagte Roy und zeigte auf sein Glas.
»Und Ihnen?«
»Haben Sie Yoo-Hoo?«, fragte Myron.
»Ich glaube schon.«
»Prima. Dann nehm ich eins.«
Sie ging. Roy sch üttelte den Kopf. »Ein verdammtes Yoo-Hoo«, murmelte er.
»Haben Sie etwas gesagt?«
»Ihr Schläger war gestern Nacht bei mir.«
»Zuerst waren Ihre Schläger bei mir«, sagte Myron.
»Damit hatte ich nichts zu tun.«
Myron musterte ihn mit seinem besten ungl äubigen »mach mal-halblang «-Blick. Die Kellnerin brachte die Getränke. Roy schüttete seinen Martini hinunter, als wäre es ein lebensrettendes Gegengift. Myron hingegen nippte behutsam an seinem Yoo-Hoo. Ein echter Gentleman.
»Passen Sie auf, Myron «, fuhr O'Connor fort. »Folgendes. Ich habe Landreaux unter Vertrag. Ich habe ihm Geld vorgeschossen. Ich habe ihn jeden Monat bezahlt. Ich habe meinen Teil der Abmachung eingehalten.«
»Der Vertrag ist gesetzeswidrig.« »Ich bin nicht der Erste, der sowas getan hat.« » Und auch nicht der Letzte. W o r auf wollen Sie hinaus, Roy?« »Also, Sie kennen mich. Sie wissen, wie ich arbeite.« Myron nickte. »Sie sind ein feiger kleiner Gauner.« »Mag sein, dass ich den Jungen bedroht habe. Schön. Auch das wäre nicht das erste Mal gewesen. Aber das war's dann auch. Ich habe nie jemanden ernsthaft verletzt.« »Soso.«
»Wenn sich das unter den Sportlern rumspricht, bin ich erledigt.«
»Das wäre ja wirklich jammerschade.« »Bolitar, Sie machen es mir nicht leicht.« »Ist auch nicht meine Absicht. «
O'Connor griff nach seinem Drink. Er trank ihn aus und gab der Kellnerin zu verstehen, dass er noch einen haben wollte. »Ich habe mich mit den falschen Leuten eingelassen«, sagte er. »Was meinen Sie damit?«
» Ich hatte hohe Spielschulden. So hoch, dass ich sie nicht bezahlen konnte.«
»Also haben die einen Teil Ihres Geschäfts übernommen.« Roy nickte. »Sie haben mich in der Hand. Ihr - Ihr Freund von gestern Nacht -« Mit einem Geigerzähler hätte man das Zittern in seiner Stimme registrieren können, als er Win er w ähnte. »Ich würde ja gern genau das tun, was er von mir verlangt, aber das steht nicht mehr in meiner Macht.«
Myron nippte wieder an seinem Yoo-Hoo und hoffte, dass er keinen Schokoladenschnurrbart bekam. »Mein Freund wird sich freuen, das zu hören.«
»Sie müssen ihm das sagen, dass ich nicht dafür verantwortlich bin.«
»Und wer ist dafür verantwortlich?«
Roy lehnte sich zur ück und schüttelte den Kopf. »Das kann ich nicht sagen. Aber ich kann Ihnen sagen, dass sie aufs Ganze gehen. Und dass sie keine Ahnung von diesem Geschäft haben. Sie denken, dass sie einfach allen solche Angst einjagen können, dass sie mitziehen. Und sie wollen an jemandem ein Exem-pel statuieren.«
»Und dieser Auserwählte ist Landreaux.«
»Landreaux und Sie. Landreaux wollten sie wehtun. Und Sie wollen sie umbringen. Sie setzen einen Preis auf Ihren Kopf aus.«
Noch ein k ühlender Schluck. Myron sagte nichts.
»Scheint Ihnen nicht viel auszumachen«, sagte Roy.
»Ich lache dem Tod ins Angesicht«, antwortete Myron. »Na ja, vielleicht ist es nicht so sehr ein Lachen. Eher ein Kichern. Und das wohl auch eher innerlich.«
»Herrgott, Sie sind verrückt.«
»Und auch nicht unbedingt direkt ins Angesicht. Es ist also eine Artinnerliches Kichern hinter seinem Rücken.«
»Bolitar, ich finde das nicht komisch.«
»Nein«, stimmte Myron zu. »Ich auch nicht. Ich würde nachdrücklich vorschlagen, dass Sie sie zurückpfeifen.«
»Haben Sie denn kein Wort verstanden? Ich habe das nicht in der Hand.«
»Wenn mir etwas passiert, wird mein Freund sehr ungehalten sein. Er wird Sie zur Verantwortung ziehen.«
Roy schluckte. »Aber ich kann nichts machen. Das müssen Sie mir glauben.«
»Dann sagen Sie mir, wer dahinter steckt.«
»Das kann ich nicht.«
Myron zuckte die Achseln. »Vielleicht begräbt man uns
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