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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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an meinem Hemd. Janos will mich hochreißen.
    Panisch und unfähig zu kämpfen, versuche ich von ihm wegzurutschen. Er ist zu kräftig. Mit der Linken hält er mich fest und schlägt mich mit der Rechten ins Gesicht. Er weiß genau, wohin er zielt. Unter seinen Knöcheln. platzen meine Augenbrauen auf. Blut strömt über mein Gesicht. Jetzt kann ich noch weniger sehen. Ich lande auf dem Rücken und schlage mit der einzigen Waffe zurück, die ich noch habe. Ich reiße den Fuß hoch und trete ihn mit aller Kraft in die Hoden.
    Janos beißt die Zähne zusammen und unterdrückt ein Stöhnen, aber mein Tritt zeitigt Wirkung. Er sackt vornüber und preßt sich die Hände auf den Unterleib. Er muß endlich mein Hemd loslassen. Ich krieche hastig zurück. Ich brauche nur ein paar Sekunden, doch bevor ich aufstehen kann, hat Janos sich schon wieder aufgerichtet und stürmt auf mich los. Seiner Miene nach zu urteilen, habe ich ihn jetzt richtig in Wut gebracht.
    Ich stoße gegen die Klimaanlage, die senkrecht an der Wand steht. Jetzt sitze ich in der Falle.
    »Du mußt das nicht tun!« erkläre ich.
    Wie immer schweigt er sich aus, kneift nur die Augen zusammen und schnaubt verächtlich. Offenbar macht er es nur noch zu seinem eigenen Vergnügen.
    Er packt mein Ohr und verdreht es. Ich kann mich nicht wehren und hebe das Kinn. Er dreht weiter, und ich starre an die Decke. Meine Kehle ist vollkommen entblößt. Jetzt holt er zum tödlichen Schlag aus und ...
    ... sein Kopf fliegt nach links. Es knallt, laut und hohl. Etwas hat ihn am Hinterkopf getroffen. Er beginnt zu taumeln. Im letzten Moment ist es ihm gelungen, sich mit dem Schlag zu drehen, als habe er gespürt, daß er kommt. Trotzdem wurde er ziemlich hart getroffen. Als er sich den Kopf hält und mit der Schulter gegen die Ziegelwand sackt, sehe ich auch, was ihn erwischt hat. Viv schwingt das Neuner-Eisen, das ich fallen gelassen habe. Bei ihrer Haltung würde jeder Golfamateur vor Neid erblassen.
    »Laß meinen Freund in Ruhe!« droht sie.
    Janos schaut sie ungläubig an, doch seine Überraschung hält nicht lange vor. Als er Viv erkennt, runzelt er die Stirn und ballt die Fäuste. Er muß Schmerzen haben, zeigt sie jedoch nicht. Dafür ist er viel zu wütend. Seine Augen glühen wie zwei winzige Kohlestücke in den tiefen Höhlen.
    Wie ein tollwütiger Hund stürzt er sich auf Viv. Sie schwingt den Schläger mit zusammengebissenen Zähnen, in der Absicht, ihm noch einen Hieb zu verpassen. Auch sie hat keine Chance.
    Janos packt den Schläger im Schwung, dreht ihn kurz und stößt ihn ihr wie einen Billardstock ins Gesicht. Das stumpfe Ende landet an ihrer Kehle. Viv taumelt zurück und hält sich den Hals. Sie kann nicht atmen. Nur durch ihren Schwung gelingt es ihr, ihm den Golfschläger aus der Hand zu reißen, aber sie kann ihn nicht festhalten. Er fällt zu Boden. Janos braucht ihn nicht. Während Viv noch hustet, stürzt er sich auf sie.
    »Bleib mir vom Leib!« keucht sie.
    Janos packt ihr Hemd, zieht sie zu sich und rammt ihr blitzschnell den Ellbogen ins Gesicht. Er trifft sie auf den Augenbrauen, so wie zuvor mich, doch diesmal hört Janos nicht auf, als ihr Blut spritzt. Immer wieder rammt er ihr den Ellbogen auf dieselbe Stelle.
    »Laß sie in Ruhe!« Ich stürze mich auf ihn. Mein Arm ist geschwollen und vollkommen gefühllos. Meine Beine zittern so sehr, daß ich mich kaum aufrecht halten kann.
    Ich ignoriere den Schmerz, springe Janos von hinten an und schlinge meinen gesunden Arm um seinen Hals. Sein Arm zuckt zurück, als er versucht, mich am Kopf zu erwischen. Nur zu zweit haben wir eine Chance, doch selbst das scheint nicht zu reichen.
    Viv will ihm das Gesicht zerkratzen, doch Janos ist vorbereitet. Er tritt ihr gegen den Kopf. Viv fliegt zurück und landet an der Klimaanlage. Ihr Kopf schlägt gegen das Metall, und sie sinkt bewußtlos zu Boden. Dann schleudert Janos den Kopf zurück und rammt seinen Hinterkopf auf meine Nase. Das laute Knacken verrät mir, daß sie gebrochen ist.
    Ich lasse Janos los und stolpere zurück. Blut strömt mir über das Gesicht.
    Janos läßt sich nicht aufhalten. Er marschiert auf mich zu wie ein Panzer auf zwei Beinen. Ich schlage mit links zu, und er blockt den Schlag ab. Ich versuche die Rechte zu heben, aber sie sackt schlaff und nutzlos herunter. »Bitte ...« Ich bettele.
    Janos' Reaktion ist ein weiterer Schlag auf die Nase. Es knirscht entsetzlich. Ich wanke weiter zurück, und er schaut über meine

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