Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
Vom Netzwerk:
allen vieren wegzukriechen.
    »Na, hat es dir plötzlich die Sprache verschlagen?« fragte Barry. Er war direkt hinter ihr.
    »Harris ... Harris!« Sie wollte weiterschreien. Doch bevor sie noch einmal ansetzen konnte, hatte Barry seinen Arm um ihren Hals geschlungen und drückte ihn so fest zu, wie er konnte. Viv hustete krampfhaft. Sie bekam keine Luft.
    »Wie bitte? Hast du etwas gesagt?« höhnte Barry. »Manchmal höre ich nicht besonders gut.«

77. KAPITEL
    Janos' schwarzes Kästchen zielt auf meine Brust. Mein Blick ist auf die beiden Nadeln an seinem Ende gerichtet. Sie schweben genau über meinem Herzen. An derselben Stelle hat er Lowell erwischt. Ich drehe mich und versuche auszuweichen. Janos ist brutal und schnell. Eigentlich halte ich mich für schneller, doch da irre ich mich. Die Nadeln verfehlen meine Brust, treffen dafür aber meinen Arm und graben sich in meinen Bizeps.
    Erst fühlt es sich an, als liefen Stecknadeln meinen Arm hinunter bis in meine Fingerspitzen. Innerhalb von Sekunden beginnt es zu brennen. Ein ranziger Gestank erfüllt die Luft. Das sind meine Haut und meine Muskeln.
    Ich stoße einen tiefen Schrei aus, schlage wild um mich und treffe Janos mit meinem freien Arm an der Schulter. Er ist so darauf konzentriert, sein schwarzes Kästchen zu schützen, daß er nicht darauf achtet, wie ich ihm den Golfschläger aus der anderen Hand winde. Wütend holt er mit dem Kasten zu einem weiteren Hieb aus. Ich schlage blindlings um mich und hoffe ihn so zurückzutreiben. Eher zufällig trifft mein Golfschläger sein Kästchen. Kein wuchtiger Schlag, doch er genügt, um es Janos aus der Hand zu reißen. Der Kasten segelt durch die Luft, fällt krachend zu Boden und platzt auf.
    Drähte, Nadeln und acht Batterien fliegen über den Boden und rollen unter den nächsten Belüfter. Ich blicke hoch. Janos' unerbittlicher Blick durchbohrt mich förmlieh. Seine Augen sind schwärzer als je zuvor. Er stürzt sich auf mich, ohne ein Wort zu sagen.
    Ich halte den Golfschläger wie eine Keule. Letztes Mal habe ich ihn damit überrascht. Bedauerlicherweise kann man Janos nicht zweimal überrumpeln. Ich ziele auf seinen Kopf, aber er weicht aus und hämmert den Knöchel seines Mittelfingers gegen mein Handgelenk. Ein Schmerz zuckt durch mich, und meine Faust öffnet sich unwillkürlich. Der Golfschläger poltert zu Boden. Ich kann meine Finger kaum noch bewegen. Janos dagegen hat solche Probleme nicht.
    Wie ein Boxer setzt er seinen nächsten Schlag und trifft mich mit dem Knöchel an der Oberlippe. Einen solchen glühenden Schmerz habe ich noch nie gefühlt. Mir treten die Tränen in die Augen. Ich kann kaum noch etwas sehen. Trotzdem habe ich nicht vor, mich zu seinem Spielball machen zu lassen.
    Obwohl ich meine Hand kaum schließen kann, dresche ich damit auf ihn ein. Janos weicht elegant aus und ergreift mein Handgelenk, als es an seinem Kinn vorbeisaust. Dann setzt er meinen Schwung gegen mich ein und zieht mich an sich. In der gleichen Bewegung hebt er meinen Arm und bohrt zwei Finger tief in meine Achselhöhle. Im nächsten Moment wird mein Arm gefühllos. Janos hat noch nicht genug. Er biegt meinen Arm am Handgelenk nach außen und schlägt dann mit seiner freien Hand gegen meinen Ellbogen. Das Knak-ken kann man bestimmt in New York hören. Mein Ellbogen überdehnt sich. Noch während die Muskeln reißen, wird mir klar, daß ich meinen Arm nie wieder normal werde benutzen können. Janos setzt methodisch Stück für Stück alle Teile meines Körpers außer Gefecht.
    Dann geht er etwas in die Knie, knurrt heiser und rammt mir seine Faust zwischen Unterleib und Bauchnabel. Ich stolpere zurück. Meine Waden prallen in etwa einem halben Meter Höhe gegen einige Rohre, und mein Schwung trägt mich darüber hinweg. Ich taumele und lande krachend auf meinem Hintern. Plötzlich liege ich hinter einer gewaltigen Klimaanlage von der Größe eines Müllwagens. Der schwarze Gummikeilriemen an der Seite springt an und bremst rasch wieder ab. Janos achtet weder auf den Keilriemen, als er sich auf mich stürzt, über die Rohre springt und mit einem Knall auf dem Boden landet, noch würdigt er mich eines Blickes. Er schaut auf eine Stelle hinter mir. Ich liege auf dem Boden, drehe mich herum und folge seinem Blick.
    Knapp sieben Meter entfernt endet der Luftkanal an einer gewölbten, zerfallenen Ziegelmauer. Janos konzentriert sich auf das, was direkt darunter liegt. Ein dunkles, offenes Loch, etwas breiter als ein

Weitere Kostenlose Bücher