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Das Spiel

Das Spiel

Titel: Das Spiel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Brad Meltzer
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zuerst zum Mount Rushmore«, erkläre ich. »Wie kommen wir da am besten hin?«
    Es ist ein kläglicher Bluff, doch falls Janos uns so dicht auf den Fersen ist, wie ich annehme, müssen wir wenigstens versuchen, unsere Spur zu verwischen. Während sie uns den Weg erklärt, tue ich, als schreibe ich mit.
    Als sie fertig ist, verabschiede ich mich mit einem Winken und gehe zu unserem Suburban. Viv schüttelt den Kopf. »Ist das Absicht oder ganz natürlich?« fragt sie schließlich, als wir den Parkplatz verlassen.
    »Was meinst du?«
    »Diese Charme-Offensive: Du beugst dich über den Tresen, sie spöttelt über dieses Kleinstadtflair ...« Viv hält kurz inne. »Wir sind, wer wir immer waren und wer wir immer sein werden, glaube ich. Warst du schon immer so?« erkundigt sie sich.
    Der Suburban nimmt eine scharfe Rechtskurve. Ich werde gegen die Tür gedrückt und Viv gegen die Armstütze in der Mitte. Während wir den Berg hochfahren, konzentrieren wir uns auf das zweistöckige Gebäude auf dem Gipfel. Nach der letzten Kurve verschwinden die Bäume, und die asphaltierte Straße endet. Sie steigt an und wird felsiger. Vor uns liegt ein Plateau von der Größe eines Fußballfeldes. Scharfkantige Felsen umgeben das gesamte Feld und sind etwa sieben Meter hoch, als hätte man die Kuppe des Berges abgetragen und darauf das flache Lager errichtet, das vor uns liegt.
    »Hast du eine Ahnung, wonach wir suchen?« Viv mustert das Gelände. Eine berechtigte Frage. Ich habe sie mir bereits gestellt, als wir das Flugzeug verlassen haben.
    »Wir werden es wissen, wenn wir es sehen«, erwidere ich.
    »Glaubst du eigentlich wirklich, daß Wendell Mining Matthew hat umbringen lassen?«
    Ich beobachte die Straße vor mir. »Ich weiß nur, daß Wendell in den letzten zwei Jahren versucht hat, diese alte Goldmine im Nirgendwo zu kaufen. Letztes Jahr sind sie gescheitert. Dieses Jahr haben sie versucht, den ganzen Papierkram zu umgehen, indem sie das Projekt in die Bewilligungsvorlage schmuggelten, was ihnen laut Matthew niemals gelungen wäre. Bis es plötzlich als Wetteinsatz auftauchte.«
    »Das heißt nicht, daß, Wendell den Mordauftrag gegeben hat.«
    »Stimmt, aber kaum habe ich ein bißchen gegraben, finde ich heraus, daß Wendell nicht nur mindestens einen der Briefe gefälscht hat, welche die Überschreibung empfehlen, sondern daß diese Goldmine nicht mal genug Gold birgt, um ein Fußkettchen für Barbie damit zu überziehen. Wendell will also seit zwei Jahren um jeden Preis ein gewaltiges leeres Loch in der Landschaft erwerben, in das sie schon hineingekrochen sind, so verdammt eilig haben sie es. Außerdem sind meine beiden besten Freunde deswegen umgebracht worden. Schon deshalb will ich mir dieses Ding persönlich ansehen.«
    Wir fahren zu dem behelfsmäßigen Schotterparkplatz. Viv dreht sich zu mir um und nickt. »Wenn du wissen willst, was der ganze Lärm soll, mußt du hingehen und ihn dir ansehen.«
    »Wer hat das gesagt, deine Mom?«
    »Das kam aus einem Glückskeks«, flüstert Viv.
    Mitten auf dem Feld steht ein Gebäude, das einem Indianerzelt ähnelt. Auf eine Seite hat jemand das Wort Homestead gepinselt. Auf dem Parkplatz steht mindestens ein Dutzend Autos, und vor den drei Bauwohnwagen links von uns herrscht ein reges Kommen und Gehen von Jungs in Overalls. Zwei Müllwagen fahren langsam zu dem Gebäude. Laut Matthews Bericht sollte die Mine verlassen und leer sein. Statt dessen ist hier ein Betrieb wie in einem Bienenstock.
    Viv deutet auf einen Mann in einem Overall, der mit einem schlammverschmierten Gabelstapler eine gewaltige Kiste mit Computerzubehör von einem Lastwagen lädt.
    »Warum braucht man ein Computersystem, um ein Loch in die Erde zu graben?« will Viv wissen.
    Ich mustere den Vordereingang des Metallzeltes. »Das ist die Hunderttausend-Dollar-Frage, stimmt's ...?«
    Jemand klopft scharf an das Fenster auf der Fahrerseite. Ich drehe mich um und erblicke einen Mann mit dem schmutzigsten Sicherheitshelm, den ich je gesehen habe. Er lächelt, und ich senke zögernd die Fensterscheibe.
    »Hi.« Er wedelt mit dem Klemmbrett in seiner Hand. »Seid ihr Jungs von Wendell?«

34. KAPITEL
    »Sind wir durch?« Trish lehnte sich auf ihrem Stuhl im Konferenzzimmer des Repräsentantenhauses zurück.
    »Falls Sie nichts mehr auf dem Herzen haben.« Dinah ordnete einen Haufen loser Seiten zu einem fein säuberlichen Stapel auf dem langen Konferenztisch. Sie war nicht gern für Matthew eingesprungen, aber

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