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Das Steinbett

Das Steinbett

Titel: Das Steinbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Eriksson
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Leben litt. Wie oft hatte sie ihn eindringlich gebeten, seine Isolation zu durchbrechen und den Kontakt zu Jens und Jerker wieder aufzunehmen? An einem Punkt aktiv zu werden, wo er seiner Frustration begegnen konnte, um seinem Leben so wieder einen Sinn zu geben.
    Erst hatte sie geglaubt, ihre Gegenwart lasse ihn zögern, daß er sich vor seinen Söhnen schämte oder sie nicht mit ihr konfrontieren wollte.
    Schließlich war Lindell zu dem Schluß gekommen, daß es nicht an ihr lag. Edvard bekam sein Leben einfach nicht in den Griff, und sie wollte in sein Schweigen und seine unterdrückte Qual nicht hineingezogen werden. Sie wollte in vollen Zügen leben. Ihre Arbeit konfrontierte sie schon oft genug mit traurigen Dingen.
    Trotzdem ist er noch da, dachte sie und verfluchte sich selbst. Und du gehst mit den Mädels auf Tour, besäufst dich und steigst mit einem Mann ins Bett, an dessen Aussehen du dich kaum noch erinnern kannst. Wie toll ist das?
    Das Telefon klingelte, und ihr wurde bewußt, daß sie geschlagene fünfzehn Minuten in Ruhe ihren Gedanken hatte nachgehen dürfen.
    Sie hob den Hörer ab. Es war Jack Mortensen.

7
    Ola Haver begann unverzüglich, die Runde durch die Lokale zu organisieren. Er konnte zwei Kollegen von der Schutzpolizei und vier aus anderen Kommissariaten loseisen.
    Nur eine Stunde später hatten sie sich um die Liste mit den Restaurants versammelt. Haver freute sich, das Präsidium eine Weile verlassen zu dürfen, und den anderen ging es anscheinend genauso.
    »Ich kann es mir sonst nie leisten, essen zu gehen«, meinte Malm. »Also ist das hier meine einzige Chance, auch einmal rauszukommen.«
    »Es sind acht Stück: Svenssons Orient in der Markthalle, ein Grieche gegenüber des V-Dala-Studentenhauses, La Commedia, ein Italiener gleich um die Ecke, das Wermlandskällaren, zwei chinesische Restaurants auf der Kungsgatan, das Fågel och Fisk im Viertel Tunabackar und das Kung Krål am Markt«, begann Haver. »Ich schlage vor, daß jeder von uns eins übernimmt. Wir sind zu siebt. Ich kann die beiden chinesischen Restaurants abklappern, sie liegen ganz nah beieinander.«
    »Ich würde gerne den Wermlandskällaren übernehmen«, meinte Valdemar Andersson. »Das Restaurant ist so teuer, daß man da sonst doch nie hinkommt.«
    Sie teilten die Restaurants unter sich auf, und jeder erhielt ein Foto von Sven-Erik Cederén, seiner Frau und den drei Frauen, die bei MedForsk arbeiteten.
    »Wir zeigen ihnen zuerst das Foto von Cederén und warten ab, ob ihn jemand erkennt. Wenn das der Fall sein sollte, erkundigen wir uns, ob er in Begleitung einer Frau da war, und versuchen sie dahin zu bringen, daß sie sich genauer erinnern, Aussehen, Kleider, was auch immer, und ob die beiden ein intimes Verhältnis hatten. Laßt sie die Frau beschreiben und zeigt ihnen erst dann die Fotos der Frauen, okay?«
    Zwei Kollegen warfen sich einen vielsagenden Blick zu, was Haver nicht entging.
    »Darauf wärt ihr auch von selber gekommen, nicht wahr?« sagte er grinsend. »Jeder von euch bekommt eine Karte mit meiner Telefonnummer für den Fall, daß einem der Kellner später noch etwas einfällt und er anrufen will.«
     
    Fächerförmig schwärmte die sieben Mann starke Gruppe in der Stadt aus. Die Sonne schien warm von einem wolkenlosen Himmel, und die Straßen waren lichtdurchflutet. Sie gingen schnell und hatten sich alle vorgenommen, ein Bier zu trinken, zumindest ein Light.
    Ihre Aufgabe entsprach einem weitverbreiteten Klischee von Polizeiarbeit: von Kneipe zu Kneipe gehen, ein Foto zeigen und die Reaktionen der Menschen beobachten. Es war ein schablonenhaftes Bild, das von amerikanischen Polizeifilmen und -serien genährt wurde, aber darüber hinaus war es auch ein Bild davon, wie sie ihre Arbeit gerne getan hätten: sauber, nett, clever und einigermaßen sorglos.
    Ausnahmsweise durften sie den Papierkram hinter sich lassen und sich unter Menschen mischen.
    Das Svenssons war geschlossen. Magnusson rüttelte an der Tür und preßte sein Gesicht an die Fensterfront. Das Restaurant sollte in einer halben Stunde aufmachen, und der Polizist war überzeugt, daß das Personal schon da war, weshalb er noch einmal klopfte.
    Ein Mann tauchte auf und zeigte demonstrativ auf das Schild mit den Öffnungszeiten. Magnusson zog seinen Dienstausweis aus der Tasche, preßte ihn gegen die Scheibe und wurde hereingelassen.
    Drei Kellner studierten konzentriert das Foto. Von der anfänglichen Gleichgültigkeit in ihren Gesichtern

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