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Das Steinbett

Das Steinbett

Titel: Das Steinbett Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kjell Eriksson
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jeden Preis gestoppt werden, ist das nicht so? Auch wenn dabei Menschen zu Schaden kommen, zu Invaliden werden. Sie sind voriges Jahr im Zusammenhang mit einem Überfall auf einen Hundezwinger im nördlichen Uppland vernommen worden. Jetzt sitzen Sie wieder hier. Letztes Mal haben Sie nur gedroht, jetzt spielen Sie Terrorist und verletzen Menschen.«
    »Hören Sie doch auf, davon zu quatschen, daß wir Leute zu Invaliden machen! Ich habe mit der Sache nichts zu tun. Ich will meine Mutter anrufen!«
    Sammy Nilsson schwieg ein paar Minuten.
    »Was haben Sie gestern gemacht?«
    »Ich war fast den ganzen Tag zu Hause. Nachmittags bin ich kurz Kaffee trinken gegangen.«
    »Und wo?«
    »Im Hugos. «
    »Allein?«
    »Nein, mit ein paar Freunden.«
    »Haben diese Freunde auch Namen?«
    Das Mädchen nannte ihm drei Namen. Einen kannte er schon. Haver verhörte den Mann gerade.
    »Wann haben Sie das Café verlassen?«
    »Gegen fünf vielleicht. Ich bin nach Hause gegangen. Ich wollte Wäsche waschen.«
    »Waren Sie allein zu Hause?«
    »Ja, Mama hat gearbeitet. Sie ist erst gegen zehn nach Hause gekommen. Sie ist Krankenschwester.«
    »Allein zu Hause. Sie haben nicht zufällig einen Abstecher zu TV4 gemacht?«
    Das Mädchen begann zu weinen. Er schaltete das Tonbandgerät ab.
     
    Haver stieß auf härteren Widerstand. Erik Gustavsson grinste ihn höhnisch an und antwortete schnell, aber lässig auf die Fragen. Er saß zurückgelehnt und scheinbar unbeeindruckt auf seinem Stuhl.
    Gustavsson hatte den Tag zu Hause verbracht und war gegen drei in die Stadt gegangen, um eine CD zu kaufen und Kaffee trinken zu gehen.
    »Das ist ja wohl kein Verbrechen«, sagte er.
    »Fahren Sie fort«, erwiderte Haver.
    »Ich bin im Hugos gewesen, falls Sie das kennen. Da bin ich ungefähr zwei Stunden geblieben und anschließend wieder nach Hause geradelt.«
    »Soso, und was haben Sie zu Hause gemacht?«
    »Ein bißchen im Internet gesurft und mit einem Freund telefoniert. Abends bin ich dann ins Katalin gegangen und habe ein Bier getrunken. Hübsches Alibi, was?«
    »Ich glaube, daß Sie gestern abend Viertel nach sechs bei TV4 einen Journalisten niedergeschlagen haben. Schon möglich, daß Sie anschließend ein Bier trinken waren, um das zu feiern.«
    »Dann beweisen Sie das mal.«
    Haver lehnte sich zurück, blätterte ein wenig in den Papieren, die vor ihm auf dem Schreibtisch lagen, und schien jegliches Interesse an dem Jüngling ihm gegenüber verloren zu haben. Nach einer Weile griff er nach dem Telefon. »Kannst du bei mir jemanden abholen? Er soll zurück in die Zelle.« Er schaltete das Tonbandgerät aus und sah Erik Gustavsson nicht an, er schaute auf die Uhr.
    »Jetzt fahre ich nach Hause und esse ein Steak«, sagte er und stand auf.
    Gleichzeitig betrat ein Haftwächter das Zimmer.
    »Ach übrigens«, meinte Haver, als Erik Gustavsson aufstand, »ich habe mit Ihrem Vater telefoniert. Er war ganz schön wütend. Ist das nicht ein wenig peinlich für einen Veganer, der Sohn eines Schlachtermeisters zu sein?«
    Erik Gustavsson sah Haver mit einem amüsierten Lächeln an.
     
    Es war acht Uhr. Den versammelten Kriminalpolizisten war eine gewisse Erschöpfung anzumerken. Berglund zog Grimassen und war in Gedanken versunken. Sammy Nilsson war Kaffee holen gegangen und kehrte mit einem Tablett zurück.
    »Nein danke, für mich nicht«, sagte Lindell, als er ihr eine Tasse anbot.
    Haver sah nachdenklich aus. Wende hatte den Kopf auf seine Hände gebettet und schlief fast.
    »Vielleicht haben wir uns doch für die falsche Taktik entschieden«, begann Lindell.
    Niemand sagte etwas.
    »Bisher haben wir jedenfalls nicht viel herausgefunden. Alle scheinen ein einigermaßen glaubwürdiges Alibi zu haben, auch wenn die beiden Besucher des Hugos durchaus einen kurzen Abstecher zu TV4 hätten einschieben können. Das Aussehen des Mädchens könnte auf die Beschreibung der Frau passen, deren Gesicht blutüberströmt war. Morgen früh machen wir eine Gegenüberstellung. Wir wollen sehen, ob Anna Brink Erika Mattson vielleicht wiedererkennt. Außerdem werden wir Stimmproben aufnehmen und sie den Leuten von TV4 vorspielen.«
    Nach den wenigen Sätzen war Lindell völlig erledigt. Der Kaffeeduft war verlockend, aber sie fürchtete, sich wieder übergeben zu müssen, wenn sie einen Schluck trank.
    »Wir werden sie morgen gehen lassen müssen«, meinte Berglund.
    »Was haben eigentlich die Hausdurchsuchungen gebracht?« erkundigte sich Wende.
    »Zwei

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