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Das Sterben in Wychwood

Das Sterben in Wychwood

Titel: Das Sterben in Wychwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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aufzuscheuchen! Er wäre begeistert davon!»
    «Das macht es natürlich unmöglich», stimmte Luke zu.
    «Ja, ich fürchte, wir können ihm seine einfachen Freuden einfach nicht gestatten.»
    Luke schaute sie an. Er schien etwas sagen zu wollen, überlegte es sich dann aber und schaute auf die Uhr.
    «Ja», bestätigte Bridget, «wir müssen nach Hause.»
    Sie erhob sich. Zwischen ihnen war plötzlich eine Spannung, so, als schwebten Lukes unausgesprochene Worte störend in der Luft. Schweigend gingen sie heim.

7
     
    L uke saß in seinem Schlafzimmer.
    Er nahm ein Blatt Papier und schrieb eine Reihe Namen nieder:
     
    Dr. Thomas
    Dr. Abbot
    Major Horton
    Mr Ellsworthy
    Mr Wake
    Mr Jones
    Amys junger Mann
    Der Fleischer, der Bäcker, der Kaufmann usw.
     
    Dann nahm er ein zweites Blatt Papier und schrieb obendrauf:
     
    Opfer:
     
    Darunter schrieb er:
     
    Amy Gibbs: Vergiftet
    Tommy Pierce: Aus dem Fenster gestoßen
    Harry Carter: Vom Steg gestoßen (betrunken? betäubt?)
    Dr. Humbleby: Blutvergiftung
    Miss Pinkerton: Vom Auto überfahren
     
    Er fügte hinzu:
     
    Mrs Rose?
    Der alte Ben?
     
    Und nach einer Pause:
     
    Mrs Horton?
     
    Er betrachtete seine Verzeichnisse, rauchte ein wenig, dann nahm er den Bleistift wieder zur Hand und schrieb:
     
    Dr. Thomas: Was gegen ihn spricht:
    Starkes Motiv im Fall von Dr. Humbleby. Todesart des Letzt e ren passt – nämlich sachgemäße Vergiftung durch Keime. Amy Gibbs besuchte ihn am Nachmittag des Tages, an dem sie starb. (War etwas zwischen ihnen? Erpressung?) Tommy Pierce? Nichts von einer Verbindung zwischen ihnen bekannt. (Wusste Tommy von einer Beziehung zwischen ihm und Amy Gibbs?) Harry Carter? Kein Zusammenhang bekannt. War Dr. Thomas an dem Tag an dem Miss Pinkerton nach London fuhr, in Wychwood oder nicht?
     
    Luke seufzte und begann einen neuen Absatz.
     
    Mr Abbot: Was gegen ihn spricht:
    (Halte einen Rechtsanwalt entschieden für verdächtig. Mögliche r weise ein Vorurteil.) Seine Persönlichkeit, blühend, jovial usw. wäre in einem Buch ausgesprochen verdächtig. Joviale Männer werden immer verdächtigt. Einwand: dies ist kein Buch, sondern das Leben. Motiv für Mord an Dr. Humbleby: Sie waren Ge g ner; H. forderte Abbot heraus. Ausreichender Beweggrund für ein aus den Fugen geratenes Gehirn. Die Feindschaft konnte sehr leicht von Miss Pinkerton bemerkt werden. Tommy Pierce? Der kramte in Abbots Papieren. Entdeckte er etwas, was er nicht wissen sollte? Harry Carter? Keine Verbindung. Amy Gibbs? Keine Verbindung bekannt. Passt das Hutfärbemittel als Ta t waffe zu ihm? War Abbot an dem Tag an dem Miss Pinkerton getötet wurde, in Wychwood oder nicht?
     
    Major Horton: Was gegen ihn spricht:
    Keine Verbindung zu Amy Gibbs, Tommy Pierce oder Carter bekannt. Was ist mit Mrs Horton? Tod scheint durch Arseni k vergiftung hervorgerufen worden zu sein. Wenn ja, könnten andere Mordfälle die Folge davon sein – Erpressung? (Thomas war b e handelnder Arzt. Wieder verdächtig für Thomas.)
     
    Mr Ellsworthy: Was gegen ihn spricht:
    Unsympathischer Kerl, befasst sich mit Schwarzer Magie. Könnte das Temperament eines Lustmörders haben. Verbindung zu Amy Gibbs. Auch zu Tommy Pierce? Carter? Nichts davon b e kannt. Humbleby? Der hätte auf Ellsworthys Geistesverfassung kommen können. Miss Pinkerton? War Ellsworthy in Wyc h wood oder nicht, als Miss Pinkerton getötet wurde?
     
    Mr Wake: Was gegen ihn spricht:
    Sehr unwahrscheinlich. Möglicherweise religiöser Wahn? Eine Mission, zu töten? Fromme alte Geistliche in Büchern oft ve r dächtig aber, wie gesagt, das ist Realität. (Carter, Tommy, Amy, alle ausgesprochen unangenehme Charaktere – laut göttlichen Gebots am besten zu beseitigen?)
     
    Mr Jones: Gar keine Anhaltspunkte.
     
    Amys junger Mann?
    Hatte vielleicht Grund, Amy zu töten – was die anderen Fälle angeht sehr unwahrscheinlich.
     
    Er las durch, was er aufgeschrieben hatte.
    Dann schüttelte er den Kopf und murmelte leise:
    «– was absurd ist! So gut hat Euklid sich ausgedrückt!»
    Er zerriss die Listen, verbrannte sie und sagte zu sich selbst: «Diese Aufgabe wird nicht gerade leicht sein.»

8
     
    D r. Thomas lehnte sich auf seinem Stuhl zurück und fuhr mit der langen, schlanken Hand über sein dichtes, blondes Haar. Er war ein Mann von jungenhaftem Aussehen, obwohl er bereits über dreißig war. Doch obwohl er noch so unreif aussah, entsprach seine Diagnose, die er eben über Lukes rheumatisches Knie geäußert hatte,

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