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Das Sterben in Wychwood

Das Sterben in Wychwood

Titel: Das Sterben in Wychwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Schwierigkeit bei unserem Dr. Thomas – das Motiv. Nicht einmal ein verrücktes Motiv! Dasselbe bei Carter. Warum sollte Dr. Thomas Carter beiseite schaffen wollen? Man kann nur annehmen, dass Amy, Tommy und der Wirt alle etwas von Dr. Thomas wussten, das ungesund war für sie. Ah! Gesetzt den Fall, dieses Etwas wäre der Tod von Mrs Horton. Dr. Thomas behandelte sie. Und sie starb infolge eines ziemlich unerwarteten Rückfalls; das hätte er leicht in die Wege leiten können. Und Amy Gibbs diente zur Zeit im Hause; sie hätte leicht etwas sehen oder hören können. Tommy Pierce, wurde uns versichert, war ein besonders neugieriger kleiner Junge; er kann etwas herausbekommen haben. Carter kann ich nicht einordnen, außer Amy hat ihm etwas gesagt. Als er betrunken war, mag er darüber geschwätzt haben, und Thomas hat beschlossen, auch ihn zum Schweigen zu bringen. Das alles ist natürlich reine Spekulation. Aber was kann man sonst tun?
    Nun Humbleby. Ah! Endlich kommen wir zu einem vollkommen plausiblen Mord. Hinreichendes Motiv und ideale Mittel! Wenn Dr. Thomas seinem Kompagnon nicht zu einer Blutvergiftung verhelfen konnte, so konnte es niemand! Er konnte die Wunde jedesmal, wenn er sie verband, neu infizieren. Ich wollte, die früheren Morde wären etwas wahrscheinlicher.
    Miss Pinkerton? Der Fall liegt schwieriger, aber eine Tatsache haben wir: Dr. Thomas war einen guten Teil des Tages nicht in Wychwood. Er gab vor, bei einer Entbindung zu sein. Das mag stimmen, aber die Tatsache bleibt, dass er fern von Wychwood in einem Auto war.
    Sonst noch etwas? Ja. Sein Blick, als ich neulich sein Haus verließ: überlegen, herablassend, das Lächeln eines Mannes, der mich eben zum Narren gehalten hatte und es wusste.» Luke seufzte, schüttelte den Kopf und fuhr in seinem Gedankengang fort.
    Abbot? Er wäre auch von der richtigen Art: normal, in guten Verhältnissen, geachtet, der letzte, den man usw. usw. Er ist auch eingebildet und zuversichtlich, was Mörder für gewöhnlich sind. Glauben immer, gerade sie werden nicht erwischt werden! Amy Gibbs hat ihn einmal besucht. Warum? Weshalb wollte sie ihn sprechen? Um einen juristischen Ratschlag einzuholen? In welcher Richtung? Oder war es eine persönliche Angelegenheit? Dann ist da der «Brief von einer Dame», den Tommy sah. War der von Amy Gibbs? Oder war es ein Brief, den Mrs Horton schrieb und Amy vielleicht erwischt hatte? Welche andere Dame hätte Mr Abbot in einer so privaten Sache schreiben können, dass er die Selbstbeherrschung verlor, als der Junge ihn sah? Was könnte man sonst noch finden bezüglich Amy Gibbs? Die Hutfarbe? Ja, die richtige altmodische Art – Männer wie Abbot sind meistens nicht auf dem Laufenden, was Frauen angeht. Tommy Pierce? Natürlich wegen des Briefes (es muss wirklich ein sehr kompromittierender Brief gewesen sein!). Carter? Nun, da gab es Unannehmlichkeiten wegen seiner Tochter. Abbot wollte keinen Skandal – dass ein roher Kerl wie dieser blöde Carter es wagte, ihm zu drohen! Ihm, der bei zwei geschickten Morden nicht einmal in Verdacht geraten war! Fort mit Carter! Dunkle Nacht und ein wohlüberlegter Stoß. Wirklich, dieses Umbringen ist fast zu leicht.
    Habe ich die Abbotsche Denkweise richtig erfasst? Ich glaube schon. Garstiger Blick im Auge einer alten Dame. Sie denkt sich etwas über ihn… Dann Krach mit Humbleby. Der alte Humbleby wagte es, sich gegen Abbot zu stellen. Gegen Abbot, den gescheiten Rechtsanwalt und Mörder! Der alte Narr, er ahnt nicht, was ihm bevorsteht! Er kommt auch dran!
    Und dann – was? Fängt einen Blick aus Lavinia Pinkertons Augen auf. Seine eigenen weichen aus – zeigen Schuldbewusstsein. Er, der sich soviel darauf zugute tat, nicht verdächtigt zu werden, hat nun Verdacht erregt. Miss Pinkerton kennt sein Geheimnis… Sie weiß, was er getan hat… Ja, aber sie kann keine Beweise haben. Aber was, wenn sie welche sucht… Wenn sie redet… Wenn… Er ist ein guter Menschenkenner. Er errät, was sie schließlich tun wird. Wenn sie mit dieser Geschichte zu Scotland Yard geht, glauben sie ihr vielleicht, beginnen vielleicht eine Untersuchung. Es muss etwas Entscheidendes geschehen. Hat Abbot ein Auto oder mietete er eins in London? Auf jeden Fall war er am Derbytag nicht in Wychwood…
    Wieder legte Luke eine Denkpause ein. Er hatte sich so in die Sache hineingebohrt, dass er es schwer fand, von einem Verdächtigen zum andern überzugehen. Er musste eine Minute warten, ehe er sich in die Stimmung

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