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Das Sterben in Wychwood

Das Sterben in Wychwood

Titel: Das Sterben in Wychwood Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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Gasthausbesucher, der sich besonders unzugänglich für Gespräche gezeigt hatte. Jetzt fand er offenbar Vergnügen daran, sich als Führer an makabrer Stätte zu betätigen.
    «Ist in den Schlamm hineingefallen, ja», fuhr der alte Arbeiter fort. «Direkt in den Schlamm und drin stecken geblieben mit dem Kopf nach unten.»
    «Merkwürdig, dass er hier reingefallen ist», sagte Luke.
    «Er war betrunken, das war er», erläuterte der Mann nachsichtig.
    «Ja, aber er muss diesen Weg doch schon oft betrunken gegangen sein.»
    «Beinahe jede Nacht», bestätigte der andere. «War immer besoffen, der Harry.»
    «Vielleicht hat ihn jemand hineingestoßen», sagte Luke möglichst beiläufig.
    «Das wäre schon möglich», stimmte der andere zu. «Aber ich wüsste nicht, wer das hätte tun sollen», fügte er hinzu.
    «Er hätte sich doch Feinde machen können; er hat doch ordentlich geschimpft, wenn er betrunken war, nicht?»
    «Was der zusammenredete, ging auf keine Kuhhaut! Legte seine Worte nicht auf die Goldwaage, der Harry! Aber niemand würde doch einen Mann, der betrunken ist, stoßen.»
    Luke bestritt diese Behauptung nicht. Es wurde offenbar als höchst unbillig betrachtet, den Zustand eines Mannes, der betrunken war, auszunutzen; der biedere Landbewohner schien allein bei dem Gedanken ganz entrüstet.
    «Ja», sagte Luke bedauernd, «es war eine schlimme Sache.»
    «Nicht so schlimm für seine Frau», meinte der Alte. «Ich glaube, sie und Lucy sind nicht traurig darüber.»
    «Aber es mag andere Leute geben, die froh sind, dass er aus dem Weg ist.»
    Der alte Mann schien sich nicht recht klar darüber.
    «Mag sein», räumte er ein. «Aber er hat nichts bös gemeint, der Harry.»
    Nach diesem Nachruf für den verstorbenen Mr Carter trennten sie sich.
    Luke wandte seine Schritte zu jenem alten Haus, in dessen beiden Vorzimmern sich die Bibliothek befand. Luke ging nach hinten und dann durch eine Tür, auf der «Museum» stand, und musterte Schaukasten um Schaukasten mit den nicht sehr begeisternden ausgestellten Dingen – römische Töpferarbeit und Münzen, einige Südsee-Merkwürdigkeiten, ein malaiischer Kopfputz. Verschiedene indische Gottheiten, «Geschenk von Major Horton», sowie ein großer, bösartig dreinsehender Buddha und ein Kasten voll ägyptischer Glasperlen zweifelhaften Werts.
    Luke ging wieder in die Halle hinaus. Niemand war dort zu sehen, er ging still die Treppen hinauf und kam in ein Zimmer voller Zeitschriften und Zeitungen und ein zweites mit wissenschaftlichen Werken.
    Luke stieg einen Stock höher, da waren die Zimmer mit altem Kram angefüllt. Ausgestopfte Vögel, die aus dem Museum entfernt worden waren, da die Motten drin waren, Stöße von zerrissenen Zeitschriften und Regale voll veralteter sogenannter «schöner» Literatur und Kinderbüchern.
    Luke näherte sich dem Fenster. Hier musste es gewesen sein, wo Tommy Pierce gesessen, sich vielleicht eins gepfiffen hatte und eine Fensterscheibe kräftig zu reiben begann, sobald er jemanden kommen hörte.
    Jemand war hereingekommen. Tommy hatte eifrig gearbeitet, auf dem Fensterbrett sitzend, zur Hälfte hinausgeneigt und fleißig putzend. Und dann war dieser Jemand zu ihm getreten und hatte ihm während des Plauderns plötzlich einen kräftigen Stoß gegeben.
    Luke wandte sich zum Gehen. Er ging die Treppe hinunter und blieb einen Augenblick in der Halle stehen. Niemand hatte ihn beim Hereinkommen bemerkt, niemand ihn hinaufgehen sehen.
    «Jeder hätte es tun können!» sagte Luke. «Das Leichteste auf der Welt.»
    Er hörte Schritte aus der Richtung Bibliothek kommen. Da er unschuldig war und nichts dagegen hatte, wenn man ihn sah, konnte er bleiben, wo er war. Hätte er nicht gesehen werden wollen, wie leicht wäre er mit einem Schritt wieder im Museum gewesen!
    Miss Waynflete kam aus der Bibliothek, einen kleinen Stoß Bücher unter dem Arm; sie zog eben ihre Handschuhe an und schien sich rundum wohl zu fühlen. Als sie ihn sah, erhellten sich ihre Züge, und sie sagte:
    «Oh, Mr Fitzwilliam, haben Sie unser Museum angeschaut? Ich fürchte, es ist nicht sehr viel Interessantes dort. Lord Whitfield sprach davon, uns einige wirklich gute Ausstellungsstücke zu beschaffen.»
    «Ah, wirklich?»
    «Ja, etwas Modernes, wissen Sie, und Zeitgemäßes, so wie es im Wissenschaftlichen Museum in London ist. Er meinte, das Modell eines Aeroplans und einer Lokomotive und auch etwas Chemisches.»
    «Das würde etwas Abwechslung schaffen.»
    «Ja,

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