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Das Stonehenge-Monstrum

Das Stonehenge-Monstrum

Titel: Das Stonehenge-Monstrum Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ein Teil davon, und Suko sollte geopfert werden. Ich hatte in dem Maul keine Zähne entdeckt, konnte mir trotzdem vorstellen, daß die beiden Hälften, wenn sie sich aufeinander zubewegten, meinen Freund zermalmten.
    Schon jetzt hörte ich die Echos beim Knacken der Knochen, und eine kalte Gänsehaut rann mir über den Rücken.
    Das Maul zitterte…
    Der Kerl mit dem Stab setzte sich in Bewegung. Aus dem Stand sprang er hoch und auf das Gestell. Er war sehr gelenkig und geschmeidig. Sein Haar lag wie Teer auf seinem Kopf, war nach hinten gekämmt und dort zu einem Pferdeschwanz zusammengebunden worden.
    Auch seine enge Hose aus Leder hatte einen fahlen Glanz bekommen. Den noch immer an der Spitze glühenden Stab rammte er zwischen die Bohlen, drehte sich mit einer geschmeidigen Bewegung nach links und beugte sich herab, um nach dem leblosen Suko zu greifen. Das wollte und konnte ich nicht zulassen. Ich stand auf. Geduckt blieb ich für einen Moment stehen, um die Beretta ziehen zu können.
    Darauf hatte Whisper nur gewartet. Ich hätte mehr auf ihn achten sollen, jetzt bereute ich es.
    »Keine Chance, Sinclair, keine Chance!«
    Ich schaute nach rechts.
    Da stand er und grinste. Und auf mich zeigte die Mündung einer Pistole!
    ***
    Wenn es Momente gibt, wo die berühmte Welt zusammenbricht, so hatte ich einen dieser Augenblicke rreicht. Ich stand noch immer wie auf dem Sprung, aber gleichzeitig wie festgeleimt und starrte den Mann an, dem ich bisher vertraut hatte.
    Äußerlich war er derselbe geblieben. In seinem Innern jedoch mußte die Flamme des Bösen lodern, die auch vor seinen Augen nicht haltgemacht hatte, denn darin sah ich ein böses Glitzern, und seine Pupillen hatten sich in bleichgelbe Monde verwandelt.
    »Was willst du?« fragte ich.
    »Deine Vernichtung.«
    Wie gesagt, äußerlich war er gleich, doch seine Stimme hatte einen anderen Klang bekommen. Sie war rauh und kratzig geworden, untermalt von anderen Lauten, als wäre in ihn der Geist eines tierhaften Dämons hineingekrochen.
    »Du bist verrückt!«
    »Ich gehöre zu ihm.«
    »Das sehe ich. Seit wann?«
    »Hast du ihn nicht gespürt? Sein Licht? Seine Kraft? Sie wird stärker, wenn er mehr Opfer bekommt, das kann ich dir versichern.«
    Auch ich hatte die Kraft gespürt, sie aber kaum registriert. Sie war an mir vorbeigeglitten, wahrscheinlich deshalb, weil ich durch meine speziellen Waffen geschützt war, aber das tat im Moment nichts zur Sache, denn mir lief die Zeit weg.
    Ich dachte an Suko, ich dachte an das verfluchte Monstrum, und ich dachte auch an den Hundesohn vor mir mit der Pistole, der bestimmt schießen würde.
    Ich mußte Whisper ausschalten. Und zwar so schnell wie möglich. Er starrte mich an, und ich fragte mich, ob er mit seinen Gedanken auch vollkommen bei der Sache war. Auf mich machte er den Eindruck eines Menschen, der mehr auf seine innere Stimme lauschte und nicht konzentriert war, zudem hörte ich aus der Tiefe die Stimme des ersten Götzendieners, der das Monstrum wieder ansprach. Wahrscheinlich, um es dazu zu bringen, sich um das Opfer zu kümmern.
    Zu verschlingen…
    Diese Vorstellung wischte meine Furcht zur Seite. Ich ging das Risiko ein und griff blitzschnell an.
    Karate, wenn auch nicht vollkommen, half mir dabei. Whisper sah meinen Tritt nicht, er spürte nur, daß er getroffen wurde. Sein Arm schnellte in die Höhe, die Waffe wurde ihm aus den Fingern geschleudert, und er wußte im nächsten Augenblick nicht, wie ihm geschah, als ich ihn packte und herumschleuderte.
    Mit dem Rücken stand er zur Dachkante. Sein Gesicht sah ich dicht vor mir, und es kam mir so vor, als hätte es sich aufgebläht wie ein Ballon.
    »Was… was…?«
    Ich schaute über seine Schulter hinweg schräg nach unten. Noch war keinem aufgefallen, was sich auf dem Dach abspielte, aber der Pferdeschwanz hatte den bewußtlosen Suko bereits angehoben. Er brauchte ihn nur mehr hochzustemmen, um ihn in das Maul des Götzen zu schieben. Damit war alles gelaufen.
    Es kam genau auf die entscheidende Sekunde an. Ich mußte einfach schneller sein und war es auch.
    Whisper schrie, als ich ihn von mir wegstieß. Ich hatte genau gezielt und schaute zu, wie er über die Kante flog. Sein Schrei hatte auch die anderen alarmiert. Sie starrten hoch, aber sie begriffen nicht so schnell und wirkten wie eingefroren.
    Er stürzte hinab.
    Ich hatte gut gezielt, denn Whisper krachte mit dem Pferdeschwanz und Suko zusammen.
    Die Wucht schleuderte beide auf das Gestell.

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