Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Aber Madeleine kommt nicht als meine Frau hierher.«
Alasdair schwieg eine Weile. »Es gibt also keine Hoffnung auf eine Versöhnung?«
»Nein«, antwortete er. »Sie liebt mich nicht. Und ich bin verbittert geworden und klüger.«
»Dann verdammt deine Verbitterung dich zu einem einsamen Leben«, warnte ihn sein Bruder. »Und erinnere dich, wenn du magst, an einen von Grannys Lieblingssprüchen: Wie man sich bettet, so liegt man.«
Mit beiden Händen stieß Merrick sich von der Wand des Turmes ab. »Nun, was zum Teufel denkst du, soll ich tun?«, schnappte er. »Vor zwei Minuten hast du noch gedacht, ich würde eine Schlange an meinem Busen nähren. Und jetzt willst du, dass ich mich mit ihr aussöhne?«
Alasdair dachte darüber nach. »Nun, ich würde es vorziehen, sie würde vom Erdboden verschwinden«, sagte er schließlich. »Ich würde es vorziehen, wenn du wieder heiraten könnest. Aber weil das nicht möglich ist und solange sie nicht einer von uns in den Brunnen hinunterstößt - und wir müssen Esmée dazu kriegen; sie ist die Einzige, die den Mut dazu hat -, müssen wir stattdessen an das Kind denken.«
»Was genau das ist, was ich tue«, sagte Merrick und wandte sich von der Mauer ab, wobei er traurig auf seine Hände starrte. »Der Junge ist ein MacLachlan. Er hat ein Recht auf sein Erbe und auf seine Familie.«
»Und ein Recht auf seinen Vater«, fügte Alasdair hinzu. »Aye, du tust alles, was du kannst. Ich war nur so verdammt schockiert, alter Junge, als ich dich gestern über die Brücke habe reiten sehen.«
»Esmée hat mich eingeladen«, sagte Merrick ruhig. »Am Tag eurer Hochzeit.«
Alasdair wirkte ein wenig überrascht, aber keinesfalls unangenehm.
»Ich hoffe nur, sie hat es auch so gemeint«, sprach Merrick weiter. »Ich hoffe, sie hat keine Einwände gegen diese Invasion. Es ist schließlich ihre Hochzeitsreise.«
»Hier ist dein Zuhause, Merrick«, sagte Alasdair und seine Worte klangen aufrichtig. »Wir alle sind glücklich, wenn du herkommst.«
Merrick brachte ein kleines Lächeln zustande. »Sorcha nicht«, sagte er. »Das kleine Biest hat mich gestern gebissen, als ich sie auf den Arm genommen habe.«
Alasdair zuckte zusammen. »Verdammt! Ich dachte, wir hätten ihr diese lästige kleine Angewohnheit abgewöhnt.«
»Nun, dann viel Glück dabei, alter Knabe«, brummelte Merrick. »Ich sollte mich glücklich schätzen, denke ich, dass Geoff schon zwölf Jahre alt ist.«
»Sorcha wird noch beißen, wenn sie zwanzig ist«, vermutete Alasdair grimmig. »Nun, auf jeden Fall ist Granny MacGregor vor Freude über dein Kommen ganz aus dem Häuschen. Ich glaube, du hast meine Rolle als verlorener Sohn übernommen.«
In diesem Augenblick sah Merrick so etwas wie eine Staubwolke, die am Rand des Sees aufwirbelte.
»Verdammt, da kommen sie!« Alasdair versetzte Merrick einen aufmunternden Schlag zwischen die Schulterblätter. »Kopf hoch, alter Junge! Ich gehe am besten hinunter, damit alle sich bereitmachen können.«
Merrick hörte kaum, wie sich die alte Holztür knarrend hinter seinem Bruder öffnete und wieder schloss. Er beobachtete die Staubwolke, die sich immer näher kommend um den Halbkreis des Lochs vorwärts bewegte. Seine Gedanken wandten sich wieder Madeleine zu. Er war ein wenig überrascht, dass sie nicht nach London zurückgefahren war - in Anbetracht des letzten Nachmittags, den sie zusammen verbracht hatten.
Natürlich hatte es ganz unschuldig angefangen. Zuerst war er verwirrt gewesen, dann seltsam erfreut, sie so verunsichert in der Schmiede stehen zu sehen. Sie hatte ihren Schal mit einer unerwartet mädchenhaften Scheu zusammengehalten, ihre Wangen waren von dem raschen Spaziergang gerötet gewesen, ihre Augen groß vor Ungewissheit. Einen Augenblick lang hatte er sich um dreizehn Jahre zurückversetzt gefühlt.
Aber irgendwann war dieses sentimentale Zwischenspiel zum Teufel gegangen, und was er zu Madeleine gesagt hatte, bevor sie auseinandergegangen waren, war hart und hässlich gewesen. Er war, wie gewöhnlich, zu direkt und zu grob gewesen. Und Madeleine hatte auf eine Weise zurückgeschlagen, die genau kalkuliert und dazu gedacht gewesen war, ihn zu verletzen. Nun, verletzt hatte sie ihn. Mit einigen wenigen grausamen Worten war alles wieder hochgespült worden: der Schmerz darüber, etwas verloren zu haben, zurückgewiesen worden zu sein, den er schon als junger Mann empfunden hatte. Er hatte ihn niemals mehr ganz abschütteln können.
Auch jetzt,
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