Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Maddie, er wäre gekommen, um nach mir zu sehen, als ich nicht nach Hause kam. Er wäre nach Gretna Green gekommen, und er wäre clever genug gewesen zu sehen, aus welcher Richtung der Wind wehte und um deinem Vater und dessen Tricks Einhalt zu gebieten. Aber ich habe es niemandem gesagt. Aye, vielleicht hat Granny doch recht, was diesen übermäßigen Stolz angeht.«
»Sie haben dich verletzt zurückgelassen«, sagte sie.
»Sie haben mich halbtot zurückgelassen«, entgegnete er grimmig. »Und mit voller Absicht. Aber ich erinnere nichts aus diesen Wochen, Maddie. Die einzige klare Erinnerung, die ich habe, ist, dass ich diese lange Auffahrt zum Haus deines Vaters hinaufgegangen bin, halb betäubt von Laudanum, um den Schmerz auszuhalten.«
»Zu Fuß?« Wäre er nach Sheffield gekommen wäre, wäre dies das Erste, was sie hörte.
»Eigentlich, denke ich, bin ich wohl geritten«, räumte er ein. »Der Knochen in meinem Bein war nicht ganz verheilt, und meine Hüfte war - nun, ein verdammter Brei. Aber in meinen Gedanken bin ich gegangen. In meinen Träumen, das ist das, woran ich mich erinnere.«
»Das wusste ich nicht.«
Er zuckte mit den Schultern, als wäre es bedeutungslos. »Nun, es hat nichts gebracht, dein Vater war fort, und du hattest wieder geheiratet, haben sie behauptet. Zwei Wochen zuvor.«
»Lieber Gott!« Alles das setzte sich jetzt Stück für Stück zusammen. Zwei Wochen? »Merrick, erinnerst du dich an meine Zofe?«
»Florette?« Seine Stimme verriet Neugier. »Oh ja. Viel zu gut sogar.«
»Ich denke, sie war Dads Spionin. Er hat sie in Gretna Green zurückgelassen.«
»Aye, ohne Zweifel, um auf meine Beerdigung zu warten«, sagte er finster. »Maddie, sie hat mir geschworen, du hättest deine Meinung geändert. Sie brachte deinen Vater zum Stall, und ... sie hat mir gesagt, dass sich deine Gefühle für mich geändert hätten.«
»Lieber Gott!«, sagte sie wieder. »Und sie ist diejenige, die die Seite aus dem Hochzeitsregister herausgeschnitten hat. Ich bin mir jetzt sicher. Die Namen sind zu ähnlich. Flora. Florette. Dad muss sie bezahlt haben.«
Einen Moment lang saßen sie schweigend da. Madeleine gingen all die hässlichen Wahrheiten durch den Kopf. Ja, es hatten sich viele Leute gegen sie beide verschworen. Aber da war etwas in ihr, das daran glaubte, dass wahre Liebe immer siegte - und dass sie, wenn sie nicht siegte, sie nicht wahr genug gewesen war. Oder dass man nicht mutig oder stark genug war, sie zu verdienen.
»Nun, das ist lange her, nicht wahr?«, sagte sie leise. »Eine Ewigkeit ist seitdem vergangen.«
Er wandte sich ihr zu und sah sie an. »Ja«, nickte er schließlich. »Eine Ewigkeit.«
Madeleine raffte ihre Röcke, halb entschlossen, aufzustehen und ins Haus zurückzukehren. »Nun, ich bin froh, dass wir dieses Gespräch hatten. Vielleicht ist alles jetzt nicht weniger tragisch, aber es ist gut, dass wir einige alte Gespenster beerdigen konnten.«
»Ich bin auch froh«, erwiderte er, aber seine Stimme klang hohl.
Es war an der Zeit, das Thema zu wechseln. Zeit zu beginnen, so weiterzumachen, wie sie weitermachen wollte - als Geoffs Mutter und, wäre es annähernd möglich, als Merricks Freundin. Sie zwang sich zu einem Plauderton. »Diese kleine Insel dort drüben - was ist das?«
»Eine kleine Insel«, erwiderte er.
Madeleine zwang sich, zu lachen. »Schuft!«, sagte sie. »Kann man dorthinüber? Ist dieser kleine Kahn dazu gedacht?«
Merrick spähte über den Rand des Stegs. »Ich würde das kaum einen Kahn nennen«, erwiderte er. »Es ist nur eine Art Floß, das im Sommer manchmal benutzt wird. Aber ja, es wird mit den Staken vorwärtsbewegt, oder man lässt sich einfach treiben.«
Sie sprang auf die Füße. »Bring mich hinüber«, sagte sie impulsiv.
»Jetzt?« Er schaute zu ihr hoch, als hätte sie den Verstand verloren. »Im Dunkeln?«
Sie streckte ihm die Hand hin. »Es ist nicht dunkel. Der Mond scheint so hell, dass man die Sterne nicht sehen kann. Das hast du selbst gesagt.«
Mit einem Ausdruck ernsten Widerstrebens ließ er sich von ihr auf die Füße ziehen. Er schaute herunter auf das Floß und zuckte mit den Schultern. »Kannst du schwimmen?«
»Ziemlich gut«, lächelte sie. »Und ich kann um mich schlagen und höchst wirkungsvoll um Hilfe rufen.«
»Tatsächlich? Nun, das sollte genügen.«
Er wollte es tatsächlich tun? Madeleine fühlte sich auf unerklärliche Weise beschwingt.
Merrick fasste nach dem Pfosten, an dem das Floß
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