Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
Unüberlegtes getan, es sei denn ... nun, es sei denn, ich war daran beteiligt?«
»Nein«, sagte er nachdenklich. »Nein, Madeleine, ich glaube nicht.« Die kräftigen Muskeln seiner Arme und seines Rückens arbeiteten in dem Takt, in dem Merrick das Floß mit dem Stecken langsam durch das Wasser gleiten ließ.
Sie beobachtete das Spiel seiner Muskeln; das Mondlicht schien weiß auf sein Leinenhemd. »Nun, auf jeden Fall hat dein altes Rasierwasser mehr nach Limone gerochen. Aber dieses hier ...« Sie hob die Nase und schnupperte. »Ja, es ist eine Art holziger Muskatnussduft.«
Er lachte. »Es ist, was immer Phipps einkauft«, sagte er. »Ich kann dir versichern, dass ansonsten kein Gedanke daran verschwendet wird.«
Alle Sinne Merricks waren sich Madeleines Nähe bewusst. Er war ein wenig erstaunt über die Tatsache, dass sie sich noch an sein altes Rasierwasser erinnerte. Er spürte ihren Blick auf sich ruhen und fragte sich, woran sie dachte. Dachte sie wie er an ihr intensives, fast verzweifeltes Beisammensein in Treyherns Pantry? Die Erinnerung daran sollte eher zum Lachen reizen, aber sie tat alles andere als das.
Er schüttelte den Gedanken ab und trieb den Stecken tiefer. Er berührte noch immer den Grund, wenn auch nur knapp. Madeleine hatte ihn heute Abend mit der Enthüllung überrascht, die sie Geoffrey unerwartet gemacht hatte. Er hatte sich fast mit einer gewissen Vorfreude auf weitere Debatten über diesen Punkt eingestellt. Er war von Natur aus nicht streitsüchtig, aber wenn es um Madeleine ging ... Nun, jede Art von Gespräch, jede Art von Gefühl, ganz egal wie hasserfüllt oder wie leidenschaftlich es sein mochte, alles schien besser als nichts zu sein.
Aber dieses Mal war es vorbei. Für das Glück ihres Kindes würde sie alles opfern, hatte sie gesagt, sogar ihren Seelenfrieden. Nun, er hatte nicht den Wunsch, ihr diesen letzten Rest von Trost zu nehmen. Soweit er es sehen konnte, hatte sie verdammt wenig davon erfahren. Was er tun wollte, war ... nun, etwas von diesem Chaos in Ordnung zu bringen, das sie angerichtet hatten. Was er wollte, war ... sie.
Ob er darum beten könnte? Gab es überhaupt eine Hoffnung?
Er bedauerte zutiefst die grausamen Worte, die er an jenem Nachmittag im Gasthaus zu ihr gesagt hatte. Er hatte sie eine Hexe genannt und womöglich noch Schlimmeres. Voller Wut auf ihren Vater und dessen Machenschaften war er nicht mehr bei Verstand gewesen, und er war wütend auf Maddie gewesen, weil sie an seinen Motiven, aus denen er sie geheiratet hatte, gezweifelt hatte. Seine Grobheit an jenem Nachmittag wurde nur noch von seinen zuvor ausgesprochenen Drohungen übertroffen, dass er darauf bestehen würde, seine ehelichen Rechte wahrzunehmen.
»Wir sind jetzt in tiefem Wasser, nicht wahr?« Ihre leise Stimme schnitt in sein Bewusstsein.
Oh, sie ahnte ja nicht einmal die Hälfte davon. »Aye, in sehr tiefem.«
»Ich glaube nicht, dass der Stecken den Grund berührt.«
Merrick stand am Rand des Kahns und hielt den Stecken mit beiden Händen fest umklammert. »Nein, aber es wird gleich wieder flacher, wenn wir uns der Insel nähern.«
»Merrick, warum legst du das da nicht aus der Hand und setzt dich für eine Weile neben mich?«
Er schaute auf sie herunter. »Möchtest du nicht so schnell wie möglich zur Insel?«
Sie schüttelte den Kopf. »Nein, ich möchte, dass du dich setzt. Lass uns einfach sehen, wohin es uns von hier aus treiben wird.«
Merrick hätte fast laut gelacht. Er glaubte daran, dass ein Mann nur dorthin ging, wohin er sich selbst brachte; Maddie dachte, sie sollten sich einfach eine Weile treiben lassen. Es lag eine verborgene Bedeutung darin, fürchtete er, konnte sie aber nicht benennen. Er legte den Stecken auf den Boden, band ihn fest und setzte sich neben sie. Ein seltsames Schweigen senkte sich über sie, und eine Ewigkeit lang, wie es schien, sagte keiner von ihnen ein Wort.
Schließlich stützte sich Maddie wieder auf ihre Unterarme. Sie hatte die Füße, die unter ihren Röcken hervorguckten, so lässig übereinandergeschlagen, als läge sie entspannt bei einem Familienpicknick im Gras. Er folgte ihrem Beispiel, schob seine Jacke gegen die niedrige Seitenwand des Kahns und stützte
die Arme auf. Er hatte sein Gleichgewicht noch nicht wiedergefunden, als das Floß einen harten Ruck machte, und Merrick halb auf Madeleine warf.
Madeleine stieß einen Schrei aus und schlang die Arme um seine Taille.
»Verdammt!«, sagte Merrick. Er schaute
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