Das Süße Geheimnis Der Leidenschaft: Roman
»Merrick, ich bitte dich nicht, mir zu vergeben. Wenn du dich in deiner Wut suhlen willst - was du, fürchte ich, tust -, dann kann ich das nicht ändern. Aber jetzt willst du eine Rolle in Geoffs Leben spielen, und ich ... nun, ich glaube auch, dass es das Beste so für Geoff ist. Ich werde alles für das Wohlergehen meines Kindes opfern, Merrick, selbst meinen Seelenfrieden.«
Er sah sie eindringlich an. »Was willst du damit sagen, Maddie?«
»Merrick, ich war erst siebzehn«, wisperte sie. »Ich wusste nicht, wie es in der Welt zugeht. Und ich war - oder glaubte es - eine Gefangene im Hause meines Vaters. Er hat mich mit Gewalt aus Schottland zurückgeholt in der festen Absicht, einen Weg zu finden, mich so zu verheiraten, dass es seinen politischen Interessen genutzt hätte.«
»Oh, Maddie!«
Sie streckte die Hand aus und umschloss sein Handgelenk. »Und dann, Merrick, dann habe ich erfahren, dass ich ein Kind erwartete. Kannst du meine Angst verstehen? Ich hatte seit Monaten nichts von dir gehört. Meine Briefe nach London blieben unbeantwortet - wobei ich natürlich annahm, sie würden das Haus meines Vaters verlassen, was ich inzwischen bezweifele.«
»Jesus Christus.«
»Bessett hat mir einen Ausweg geboten und einen Namen für mein Kind. Was sonst sollte ich tun? Ich war nicht so mutig, wie deine Großmutter es vielleicht gewünscht hätte. Manch einer könnte sagen, ich hätte kein Rückgrat bewiesen. Aber ich meinte es damals so, wie ich es jetzt meine: kein Opfer war oder ist zu groß, wenn es meinem Kind dient. Und die Ehe mit Bessett war mein Opfer.«
»So, wie ich jetzt das Opfer bin?«, fragte er heiser. »Maddie, hasst du mich so sehr, dass du mich nie wieder sehen willst? Wird es dir Schmerz bereiten, mich vor deiner Tür zu sehen?«
Sie schüttelte den Kopf. »Wir müssen einen Weg finden, weiterzumachen.«
»In Ordnung«, sagte er leise. »Also wie fangen wir es an? Bin ich ein lang verschollener Cousin? Der Pate des Jungen? Was werden wir den Leuten auftischen, Maddie?«
»Die Leute können zur Hölle fahren!«, sagte sie. »Merrick, warum hast du mir nie gesagt, was mein Vater dir angetan hat?«
Er sah sie ausdruckslos an.
»Diese Narbe«, fuhr sie mit fester Stimme fort. »Das hat er getan, und noch Schlimmeres. Ich weiß es. Die Wirtin in Gretna Green hat es mir erzählt hat.«
Er fluchte im Stillen und saß dann schweigend und starr da, eine Ewigkeit lang, wie es schien.
Verdammt soll er sein!, dachte Madeleine. Sie würde hier bis zur Morgendämmerung sitzen bleiben, wenn das nötig war, um eine Antwort von diesem Mann zu bekommen.
»Maddie«, sagte er schließlich, »welchen Unterschied macht das jetzt noch? Ich hatte mir gesagt, dass du dich für deinen Vater entschieden hattest. Dass du nicht hören wolltest, dass schlecht von ihm gesprochen wird. Aber vielleicht war gerade das ein Teil meines - wie hat Granny es genannt? - ja, meines übermäßigen Stolzes. Oder vielleicht war es Teil dieses Mantels aus Zorn, den zu tragen du mir gerade vorgehalten hast.«
»Vielleicht war es das«, murmelte sie. »Und ich habe meinen Vater geliebt, Merrick. Sogar bis zum Schluss habe ich geglaubt, dass ihm mein Wohlergehen am Herzen lag. Aber ... so war es nicht, nicht wahr?«
Merrick räusperte sich ein wenig rau. »Ich war keine gute Partie, Maddie«, gab er zu. »Ich bin sicher, er hat gefühlt, dass du unter hundert Männern hättest wählen können, die besser und reicher waren als ich.«
»Wie schrecklich großzügig von dir«, sagte sie trocken. »Aber ich denke nicht, dass ihm das das Recht gegeben hat, dich halbtot zu schlagen. Und ich denke, wir beide wissen inzwischen, dass er mich mit dem Teufel selbst verheiratet hätte, wenn es ihm nützlich gewesen wäre.«
Merrick ballte die Hände zu Fäusten. »Verdammt, Maddie, begreifst du, dass all das - oder das Schlimmste davon - hätte vermieden werden können, wenn ich etwas ganz Simples getan hätte?«
»Was?«
»Wenn ich Alasdair gesagt hätte, was wir vorhatten«, erwiderte er grimmig. »Ich hätte ihn um seine Kutsche bitten und ihm sagen sollen, dass wir heiraten würden. Aber einmal in meinem verdammten Leben wollte ich der schneidige Draufgänger sein. Ich wollte ... ich weiß nicht ... vielleicht wollte ich einmal wie Alasdair sein. Und deshalb habe ich seine Kutsche genommen und alles für ein großes romantisches Abenteuer gehalten.«
»Oh, Merrick!«
Er sah sie fast beschämt an. »Hätte ich es ihm gesagt,
Weitere Kostenlose Bücher