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Das Syndikat

Das Syndikat

Titel: Das Syndikat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Fran Ray
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schloss bereits eine solche Möglichkeit aus. »Es sind Tausende von Hunden auf diese Weise temporär sterilisiert worden. Ein solches Verhalten ist noch niemals aufgetreten.«
    Die Hundebesitzerin aus Fourcalquier sucht durch eine Internetkampagne nach möglichen weiteren Betroffenen. »Es muss verhindert werden, dass so etwas wieder passiert«, sagte sie.
    »Er ... er sagt ... sie hätten ihm was eingepflanzt ...«, Marie Traessart griff sich an die Stirn, »... was eingepflanzt, das ihn steuert ..., ja, das hat er gesagt.«
    Karen dachte an die Menschen, die fest davon überzeugt waren, dass sie UFOs gesehen hätten – und niemand glaubte ihnen.
    »Aber was, hat er nicht gesagt?«
    Sie schüttelte wieder den Kopf. »Nein, nein, das hat er nicht gesagt. Er hat an diese Firma geschrieben.« Sie hielt ein Stück Papier in der Hand, Karen sah, dass die ganze linke Seite der Wand mit ähnlichen Schreiben beklebt war. Es war an Globe gerichtet.
    Bitte erklären Sie mir, weshalb wir so gehandelt haben. Weshalb leide ich unter Kopfschmerzen, weshalb habe ich das Gefühl, ich gehöre mir selbst nicht mehr?
    »Er hat hundert Mal geschrieben. Sie haben nur ein Mal geantwortet. Mit einem nichtssagenden Brief«, sagte Marie Traessart leise und sah zur Wand.
    Karen entdeckte noch eine Meldung, die vom Tod von Oberst Grévy. Der Name Grévy war rot umkringelt, daneben stand in roter Schrift: Grangé .
    »Was bedeutet das?« Marie Traessart legte die Stirn in Falten. »Grangé? Er hieß doch Grévy, oder?«
    Karen nickte und deutete auf das große Foto.
    »Wer ist das?« Das übergroße Porträtfoto mitten zwischen den Zeitungsausschnitten zeigte ein fein geschnittenes blasses Gesicht. Die Augen hinter der Brille wirkten abweisend, kalt, auch ängstlich. Er trug eine Wüstenfleck-Uniform. Fotopapier. Kein Zeitungsausschnitt.
    Marie Traessart warf nur einen kurzen Blick darauf, Karen nahm ein Zucken ihrer Mundwinkel wahr. »Ich weiß es nicht. Er hat mit mir ja nicht geredet über das hier.« Ihre Stimme klang bitter und enttäuscht. Wie konnte Thierry Traessart das alles vor seiner Frau geheim halten?, dachte Karen. Und sie, sie hat dieses Zimmer nie betreten? Kaum zu glauben.
    Auf dem Tisch stand ein aufgeklapptes Notebook. Glück gehabt, dachte sie. »Darf ich?«, fragte sie Marie Traessart, die noch immer fassungslos die Wand mit den Ausschnitten anstarrte und wie abwesend nickte.
    Schnell hatte Karen die entsprechende Bilddatei gefunden. Das Originalfoto dieses Mannes mit der Brille hatte er am 3. August gemacht. Es zeigte jenen Mann in militärischer Tarnkleidung, im Hintergrund war ein Teil eines Wohncontainers zu erkennen, darüber strahlend blauer Himmel. Das Foto gehörte zu einer ganzen Reihe von Aufnahmen von anderen Männern in Wüstenfleck-Uniform, die meisten lachten in die Kamera.
    »Spanien«, sagte Marie Traessart, die ihr jetzt über die Schulter sah, »da war er im Trainingscamp von Globe , bevor er nach Afghanistan ging.«
    »Aber er hat nicht gesagt, wer dieser Mann ist? Immerhin war er auch dort, in diesem Trainingscamp.«
    »Nein«, Marie Traessart schüttelte den Kopf, »nein, er hat nichts erzählt. Nichts.«
    Karen sah sich weiter um, versuchte sich vorzustellen, was in diesem Mann vorging, wenn er sich in diesem Zimmer einschloss.
    »Vielleicht ist Ihr Mann zu jemandem von Globe gefahren?«
    Marie Traessart starrte schon wieder ins Leere. »Ich will, dass er wieder so wird wie früher. Er war immer so ... so fröhlich.« Sie ließ den Blick durchs Zimmer gleiten. »Das kann doch nicht schon alles gewesen sein, oder? Wir wollten doch noch so viel zusammen ...«
    Nyström müsste etwas tun können, fiel Karen ein, er müsste herausfinden können, wer dieser Mann auf dem Foto war.
    Am Auto drehte Karen sich noch einmal um. Marie Traessart stand in der Tür des Reihenhauses, rechts und links ein Kind an der Hand, als müsse sie sich an ihren beiden Söhnen festhalten.
    Karen suchte ihr Handy, sie hatte es doch auf den Sitz gelegt, oder?
    Ihr Blick fiel auf Gibbs, der aus dem Fußraum zu ihr hochsah. Das Handy im Maul.
    »He!« Sie beugte sich zu ihm, um ihm das Handy abzunehmen.
    Ein grollendes Knurren ließ sie zurückzucken. »Gibbs! He, was ist los mit dir?«
    Er sah sie an, sein entschlossener Blick wurde ganz langsam weicher. Bis er sich schließlich das Handy aus dem Maul nehmen ließ.
    Ihre Hände waren feucht, als sie wieder zurückging zum Haus der Traessarts.

38
    Den Haag
    Verärgert eilte Anna

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