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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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»Vaters« trat. Ledoh sorgte für die nötigen Empfehlungen.
    Als Rob Gades die Militärakademie mit Auszeichnung abschloss, schaute ein stolzer Mik Ledoh von den Besucherrängen aus zu. Er schaffte es jedoch nicht, sich Gades zu offenbaren, auch später nicht.
    Eines Tages würde es soweit sein, redete er sich ein. Eines Tages würde er einen Weg finden und es ihm erklären.
    Diesen Tag hielt er für gekommen, als Gades zum Admiral befördert wurde.
    Doch dann brachen die Mueller-Kriege aus. Ledoh musste die Landung im Krais-System planen und durchführen, was ein brillanter militärischer Erfolg wurde – im Gegensatz zum Einsatz seines Sohnes, der nach dem Debakel von Saragossa seines Kommandos enthoben wurde.
    Ledoh protestierte vergeblich gegen die Entscheidung der Kommission. Zu diesem Zeitpunkt wollte er seinen Sohn aufsuchen und ihm sagen, was geschehen würde: dass die ganze Sache früher oder später mit nüchternen Augen gesehen und revidiert werden würde.
    Aber er fand nie die richtigen Worte. Sein Sohn starb, bevor sie ihm einfielen. Selbstmord.
    Zwei Wochen nach der Nachricht von seinem Tod reichte Ledoh zum Entsetzen der Imperialen Raumflotte seinen Rücktritt ein. Da die Landung auf Krais einer der wenigen Lichtblicke im Verlauf der gesamten Mueller-Kriege war, stand Mik Ledoh damals kurz vor seiner Ernennung zum Großadmiral.
    Selbst dann hätte die Verschwörung vermieden werden können, wenn jemand Ledohs Verbindungen zu Gades geahnt hätte. Doch Mik Ledoh hielt sich an die dumme alte Militärregel, die besagte: »Sich niemals beschweren, sich niemals erklären.«
    Männer, die den Großteil ihres Lebens in einer Gemeinschaft verbracht haben, kommen meist nicht gut mit dem Rückzug aus dem Berufsleben zurecht. Ledoh erging es nicht anders. Der Ruhestand gab ihm nur die Gelegenheit, lang und breit über sein Schicksal nachzugrübeln, und das Grübeln führte ihn zu dem Schluss, dass die Schuld am Tod seines Sohnes, überhaupt die Schuld an der Degeneration, die er nach den Mueller-Kriegen im ganzen Imperium bemerkte, und mithin die Schuld an seinem eigenen Unglück der Ewige Imperator selbst trug.
    Kai Hakones sechstes Vid-Tape, das auf der Grundannahme basierte, Admiral Rob Gades sei in Wirklichkeit ein Held gewesen, den man als Sündenbock geschlachtet hatte, zündete den Sprengsatz.
    Der Rest passte hervorragend zusammen: die Nutzung alter Seilschaften, um aus dem Ruhestand in die Vertrauensposition im Imperialen Hofstaat zu wechseln, die Anwerbung des ehrgeizigen Colonels Fohlee, seine Freundschaft mit Hakone, bis hin zum Aufbau des krakenartigen Netzwerks der Verschwörung.
    Jedem Historiker, dem erlaubt gewesen wäre, nähere Untersuchungen über die Vorgänge dieses Jahres auf der Erstwelt anzustellen, hätten die Zusammenhänge auffallen müssen.
    Statt dessen hockten zwei Polizistinnen, zwei Soldaten und eine walroßartige Psychologin in einem Zimmer über einer ländlichen Gastwirtschaft und starrten auf zwei Anzeigen auf einem Computermonitor:
    Vater und Sohn.
    In einem Zeitalter, in dem Transplantationen ganzer Gliedmaßen so alltäglich wie Transfusionen geworden waren und ein Mediziner die entsprechenden Faktoren kennen musste, um einer Gewebeabstoßung vorzubeugen, wurden von jedem Militärangehörigen automatisch auch die Genmuster registriert, so wie tausend Jahre vorher ganz selbstverständlich die Blutgruppe erfasst wurde.
    Schließlich erhob sich Sten müde, löschte den Bildschirm, dachte kurz an einen Drink und entschied sich mit Bedauern dagegen.
    »Neue Befehle an die Gruppe«, sagte er. »Haines! Ich muss eine schlagkräftige Streitmacht zur Verfügung haben. Kai Hakone muss sofort festgenommen werden.
    Imperialer Haftbefehl. Sobald er in Gewahrsam ist, schnappen Sie sich alle anderen Verschwörer auf Rykors Liste. Achten Sie darauf, dass sie in Einzelhaft kommen.«
    »Sergeant Kilgour.«
    »Sir!«
    »Wir statten dem Palast einen Besuch ab.«
    Sten und Alex waren bereits unterwegs. Sie mussten sich unbedingt Zugang zur einzigen Funkverbindung mit dem Imperator verschaffen.

 
Kapitel 43
     
    Eigentlich hätte es bei Sten klingeln müssen, sobald er und Alex die Tore von Arundel im Laufschritt passiert hatten. Doch die Tatsache, dass die beiden Prätorianer am Tor anstelle ihrer normalen Karnevalskostüme in voller Kampfmontur waren, fiel ihm einfach nicht auf. Sonst gab es keinerlei Anzeichen für eine Revolte. Überall flitzten Angestellte umher, in den Ecken

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