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Das Tahn-Kommando

Titel: Das Tahn-Kommando Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Allan Cole & Chris Bunch
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Kilometer über ihnen ein Raumschiff beschleunigte.
    Hakones Anwesen lag auf dem größten Hügel oberhalb Sowards, des größten Raumhafens der Erstwelt, und war ursprünglich als Zweitwohnsitz eines Raumfrachterkapitäns erbaut worden, der es später als Alterssitz nutzen wollte.
    Leider erreichte der Kapitän sein wohlverdientes Rentenalter nicht ganz, weil er den taktischen Fehler beging, den Oberhäuptern einer primitiven Kultur bunte Glasperlen anzubieten, obwohl sie ausdrücklich an scharfen, spitzen und tödlichen Objekten interessiert waren. Da die meisten Leute, und erst recht diejenigen, die sich eine Villa auf der Erstwelt leisten konnten, für den Krach und die Geschäftigkeit eines nahe gelegenen Raumhafens nicht viel übrig hatten, war Hakone an einen recht preisgünstigen Pachtvertrag für das Anwesen herangekommen. Seither hatte er die Inneneinrichtung fertig gestellt und das Haus nach seinen eigenen Vorstellungen erweitert, wozu das halbkugelförmige Kampfgemach im hinteren Teil des Hauses gehörte.
    Der Yukawa erstarb, und das Schiff entfernte sich in der atemlosen Stille des AM 2 -Antriebs. »Ich höre gerne das, worüber ich schreibe«, erklärte Hakone achselzuckend, während er Sten ins Haus hinein begleitete. »Ist es noch zu früh für einen Schluck, Captain?«
    »Die Sonne steht schon am Himmel, oder nicht?«
    Hakone lächelte und führte Sten durch die großzügig angelegte Empfangshalle und das noch größere Wohnzimmer bis in seine Privatgemächer.
    Hakones »Höhle« – Büro und Schreibbereich – war im Stil einer alten Bibliothek auf der Erde eingerichtet, allerdings mit einigen Neuerungen. Vid-Tapes, Berichte, sogar gebundene antike Bücher säumten die zwanzig Meter hohen Wände. In der Mitte des Zimmers stand ein großer flacher Tisch. Damit hörte auch schon jede Ähnlichkeit mit einem Zimmer der Erde des zwanzigsten Jahrhunderts auf; auf dem Tisch reihten sich mehrere Computerterminals, und das Leitersystem, das den Zugang zu den Regalen gewährleistete, war vollautomatisiert.
    An einem Ende des Raums befand sich Hakones Bar.
    Sie erstreckte sich über die volle Wandbreite. Sten überflog die Flaschen, und Hakone lud ihn mit einer Handbewegung ein, seine Wahl selbst zu treffen.
    »Haben Sie vielleicht, äh, Scotch?«
    Hakone sprang sofort darauf an: »Sie teilen den Geschmack des Imperators!« sagte er, griff nach einer Flasche und füllte zwei Gläser halbvoll.
    Sten setzte das Glas an die Lippen und setzte es wieder ab. Auch Hakone hatte kaum getrunken. »Sie sagten, ich komme gelegen, Sr. Hakone. Wie darf ich das verstehen?«
    »Ja, ich wollte mich ohnehin mit Ihnen in Verbindung setzen, Captain.« Hakone winkte Sten zu einer Couch hinüber. »Haben Sie vielleicht mein Maskenspiel gesehen? Das, das am Vortag des Imperialen Siegestages aufgeführt wurde?«
    »Leider nicht. Ich hatte Dienst.«
    »Wenn man nach den Kritikern gehen will, hatten Sie vielleicht Glück. Wie auch immer, ich befinde mich momentan zwischen zwei Projekten. Doch dann stieß ich auf etwas wesentlich Interessanteres. Haben Sie gewusst, dass noch nie jemand eine Geschichte des Imperialen Palastes geschrieben hat?«
    Sten schützte Unwissen vor, schüttelte den Kopf und nippte an seinem Glas.
    »Nicht nur über das Gebäude, sondern auch über die Leute, die dort angestellt sind«, fuhr Hakone fort, offensichtlich vom Enthusiasmus des Schriftstellers beseelt.
    »Eine interessante Idee.«
    »Das dachte ich auch. Genau wie meine Verleger. Sie mochten besonders die Idee, die dort Beschäftigten zu porträtieren. Ich möchte die Geschichte der Leute erzählen, nicht die von Steinen und toter Technologie.«
    Sten wartete ab.
    »Wie Sie wissen«, fuhr Hakone fort, »bin ich in erster Linie Militärhistoriker. Ich habe, frei herausgesagt, meine eigenen Quellen. Als ich dieses Projekt ins Auge fasste, habe ich also zuerst Informationen über die im Palast angestellten Leute eingeholt. Aus diesem Grunde, Captain, war ich auch so erpicht darauf, Ihnen auf der Party bei Marr und Senn vorgestellt zu werden. Sie sind ein ganz besonderer Mensch, Captain Sten.«
    Sten machte einen ernsthaft interessierten Eindruck.
    »Ist Ihnen bekannt, dass Sie der jüngste Mann sind, dem jemals die Führung der Imperialen Leibwache anvertraut worden ist?«
    »Admiral Ledoh hat es mir gesagt.«
    »Das macht Sie für mich überaus interessant, und deshalb habe ich mich auch um Ihren militärischen Werdegang gekümmert. Ich habe mich

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