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Das Tal der Angst

Das Tal der Angst

Titel: Das Tal der Angst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Arthur Conan Doyle
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starr auf ihren Plätzen.
    »Ich habe eben gesagt, daß ich Birdy Edwards kenne«, erklärte McMurdo. »Ich brauche wohl nicht zu erwähnen, daß er sich nicht unter diesem Namen hier aufhält. Er ist zwar bestimmt mutig, aber nicht verrückt. Er läuft unter dem Namen Steve Wilson und wohnt in Hobson’s Patch.«
    »Woher weißt du das?«
    »Weil ich mit ihm mal ins Gespräch gekommen bin. Damals hab ich mir wenig dabei gedacht und hätte ohne den Brief keinen weiteren Gedanken daran verschwendet; aber heute bin ich sicher, daß das der Mann ist. Ich hab ihn im Zug getroffen, als ich am Mittwoch Richtung Tal gefahren bin – so einen aufdringlichen Kauz hab ich noch nie erlebt. Er sagt, er sei Journalist. Im Moment hab ich ihm das geglaubt. Er will für seine
New York Press
alles wissen, was er über die Scowrers und das, was er ›Ausschreitungen‹ nennt, kriegen kann. Hat mir alle möglichen Fragen gestellt, um irgendwas für seine Zeitung in Erfahrung zu bringen. Klar, daß ich nichts verraten habe. ›Ich würde dafür bezahlen, und ich zahle gut‹, sagt er, ›wenn ich Stoff bekomme, der für meine Redaktion geeignet ist.‹ Ich hab ihm erzählt, was er vermutlich hören wollte, und er hat mir einen Zwanzigdollarschein gegeben, für die Information. ›Sie bekommen zehnmal soviel‹, sagt er, ›wenn Sie mir alles liefern können, was ich brauche.‹«
    »Was hast du ihm denn erzählt?«
    »Lauter Zeug, das ich gerade erfinden konnte.«
    »Woher weißt du, daß er kein Zeitungsmann ist?«
    »Das will ich euch sagen. Er ist in Hobson’s Patch ausgestiegen, und ich auch. Zufällig gehe ich ins Telegraphenamt, und er kommt gerade heraus.
    ›Nun sehen Sie sich das an‹, sagt der Telegraphist, nachdem er draußen war, ›ich schätze, dafür sollten wir eigentlich doppelte Gebühren verlangen.‹ ›Das schätze ich auch‹, sage ich. Er hat das Formular mit einem Zeug ausgefüllt, das ebensogut chinesisch sein kann, so wenig werden wir daraus schlau. ›Davon läßt er jeden Tag ein Blatt raus‹, sagt der Angestellte. ›Ja‹, sage ich; ›das sind Sonderberichte für seine Zeitung, und er hat Angst, daß die anderen sie ihm klauen.‹ So hat es der Telegraphist gesehen und auch ich damals; aber heute seh ich es anders.«
    »Mensch, ich glaube, du hast recht!« sagte McGinty. »Aber was sollen wir deiner Ansicht nach tun?«
    »Warum nicht einfach gleich runterfahren und ihn erledigen?« schlug jemand vor.
    »Klar, je schneller, je besser.«
    »Ich würde noch in dieser Minute aufbrechen, wenn ich wüßte, wo man ihn finden kann«, sagte McMurdo. »Er wohnt in Hobson’s Patch, aber ich weiß nicht, in welchem Haus. Ich habe allerdings einen Plan – vorausgesetzt, ihr wollt meinem Rat folgen.«
    »Und wie sieht der aus?«
    »Ich fahre morgen früh nach Hobson’s Patch. Mit Hilfe des Telegraphisten werd ich ihn finden. Ich schätze, der weiß, wo er wohnt. Tja, und dann erzähle ich ihm, daß ich auch Freimaurer bin. Gegen einen entsprechenden Preis biete ich ihm alle Logengeheimnisse an. Darauf springt er garantiert an. Ich erzähle ihm, daß die Unterlagen bei mir zu Hause liegen und daß es mich den Kopf kosten würde, ihn kommen zu lassen, solange noch Leute in der Nähe sind. Er wird einsehen, daß das Hand und Fuß hat. Um zehn soll er kommen; dann kann er alles sehen. Das lockt ihn bestimmt herbei.«
    »Und dann?«
    »Den Rest könnt ihr euch selber ausmalen. Das Haus der Witwe MacNamara liegt einsam. Sie ist treu wie Gold und stocktaub. Im Haus wohnen nur noch Scanlan und ich. Wenn ich von Birdy Edwards eine Zusage bekomme – da geb ich euch noch Bescheid –, würde ich sagen, daß ihr alle sieben um neun Uhr zu mir kommt. Dann lassen wir ihn herein. Wenn er da je lebend herauskommt – tja, dann wäre Birdy Edwards’ Glück
der
Gesprächsstoff für den Rest seiner Tage.«
    »Bei Pinkerton’s wird bald eine Stelle frei, wenn ich mich nicht irre«, sagte McGinty. »Es bleibt dabei, McMurdo. Morgen um neun sind wir bei dir. Hast du erst mal die Tür hinter ihm zugemacht, kannst du den Rest uns überlassen.«
14. Eine Falle für Birdy Edwards
    Wie McMurdo gesagt hatte, lag das Haus, in dem er wohnte, einsam und war für so ein Verbrechen, wie sie vorhatten, sehr gut geeignet. Es befand sich am äußersten Rand der Stadt und stand ein gutes Stück von der Straße entfernt. In jedem anderen Fall hätten die Verschwörer, wie so manches Mal zuvor, ihren Mann einfach herausgelockt und ihre Revolver auf

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