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Das Teehaus im Grünen

Das Teehaus im Grünen

Titel: Das Teehaus im Grünen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mary Scott
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geweint.«
    Auf einmal änderte sich der Ausdruck seiner Augen; er sah sie liebevoll an, und das machte ihr neuen Mut. »Sie müssen doch zugeben, daß ich Sie nie belogen habe. Ich wollte Ihnen auch nichts vormachen, was nicht stimmte. Einen, den ich liebhabe, würde ich nie anlügen.«
    »Auch nicht einen, der Sie liebhat?«
    Da war es heraus, dieses Wort! Sie hatte es ihm wirklich abgerungen. Aber er blieb immer noch stehen wie ein Stock. Sie lächelte schüchtern und sagte: »Auf keinen Fall würde ich Sie jemals anlügen. Aber sind Sie eigentlich dort angewachsen, wo Sie jetzt stehen?«
    Mit zwei großen Schritten war er bei ihr und nahm sie in seine Arme. Reuevoll gab er zu, daß im Grunde alles seine Schuld sei; sie müsse Geduld haben mit seinem albernen Stolz. Als er sie endlich losließ, meinte sie herausfordernd: »Ich dachte, du hättest einen Haß auf alle Lügner! Aber du weißt doch genau, daß ich von jeher geschwindelt habe; damit wirst du dich wohl oder übel abfinden müssen.«
    »Ich hasse Schwindeleien und nicht die Schwindler! Ich habe auch nicht die Absicht, mich mit Schwindeleien abzufinden, denn du wirst dich bessern. Dieses >Genau gesagt< soll’s nicht mehr geben, wenigstens nicht mir gegenüber.«
    »Nein, nein, dich will ich nie anschwindeln, und die anderen Leute nur ganz selten. Allmählich werde ich es schon lernen.«
    Sie hörten Mrs. Kelston mit kläglicher Stimme rufen. Rasch machte sich Vicky aus seinen Armen los. »Die Ärmste! Sie fühlt sich gewiß recht elend!« Sie lief hinüber, und er hörte sie sagen: »Geht’s Ihnen jetzt besser? Kann ich Ihnen helfen?« Er bewunderte wie schon oft die Geduld und Güte, die sie der alten Frau erwies — was ihn betraf, so hätte er sie am liebsten erwürgt.
    Eine zitternde Stimme erwiderte: »Ach, Vicky, mir ist so komisch zumute! Ich bin so weit weg! Nicht wahr, ich gehe doch nicht an der Decke spazieren?«
    Vicky lachte. »Nein, nein, Sie liegen sicher in Ihrem Bett!«
    »Hat die Medizin das bewirkt?«
    »Ich fürchte, ja. Sie ist Ihnen nicht gut bekommen. Aber bald wird es Ihnen wieder besser gehen.«
    Als sie zurückkam, sagte er: »Diese Person ist einfach unerträglich! Wann werdet ihr sie endlich los und den Tea-Room-Betrieb dazu?«
    »Es wird bald so weit sein; aber das Haus geben wir nicht mehr her. Ich möchte hier bleiben; denn für Kinder ist es hier einfach ideal.«
    »Für Kinder?« Er machte ein verdutztes Gesicht.
    »Freilich! Wir wollen doch viele, viele Kinder haben!«
    Als sie seine Verwunderung sah, mußte sie lachen. »Genau gesagt, vier!« Und er nahm sie wieder in seine Arme.
    Als er aber dann noch einmal auf Mrs. Kelston zu sprechen kam, meinte sie: »Du solltest nicht so böse auf sie sein! Wenn sie nicht zuviel Schnaps getrunken hätte, hätte ich dich nicht an der Straße angehalten. Und von selbst wärst du noch lange nicht gekommen.«
    »Aber einmal wäre es doch passiert«, entgegnete er liebevoll.
    »Ja, einmal hätte ich dich schon dazu gebracht! Genau gesagt, da nun einmal mein Plan feststand, blieb dir ja gar nichts anderes übrig, mein armer Liebling!«
     

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