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Das Testament der Götter

Das Testament der Götter

Titel: Das Testament der Götter Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Christian Jacq
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prächtige Lüge aufgedeckt. »Das ist noch nicht alles.«
    »Spann mich nicht auf die Folter.« Sethi plusterte sich auf. »Muß ich dich anflehen?«
    »Ein Held muß mitunter bescheidene Siege auskosten. Das Lager enthielt Kupfer allererster Güte.«
    »Das wußte ich.«
    »Was du aber nicht wußtest, ist, daß Scheschi gleich nach deinem Verhör eine Kiste ohne Aufschrift hat fortschaffen lassen. Sie enthielt wohl einen sehr schweren Werkstoff, da vier Mann sie kaum tragen konnten.«
    »Soldaten?«
    »Die dem Forscher zugestellte Leibwache.«
    »Wohin ging die Kiste?«
    »Ist nicht bekannt. Ich werde es herausfinden.«
    »Was würde Scheschi benötigen, um unzerbrechliche Waffen herzustellen?«
    »Der seltenste und unerschwinglichste Werkstoff ist Eisen.«
    »Das ist auch meine Auffassung. Falls wir recht haben, dann ist das der Schatz, den Qadasch begehrte! Bestecke zur Zahnbehandlung aus Eisen … Er glaubte, seine Geschicklichkeit dank ihrer wiedererlangen zu können. Jetzt müssen wir nur noch in Erfahrung bringen, wer ihm das Versteck genannt hat.«
    »Wie hat sich Scheschi bei eurer Unterredung verhalten?«
    »Er bestand vor allem auf Verschwiegenheit. Er hat keine Anzeige erstattet.«
    »Eher eigenartig. Er hätte sich über die Verhaftung eines Diebes freuen müssen.«
    »Was bedeutet …«
    »… daß sie insgeheim Verbündete sind.«
    »Dafür haben wir keinen Beweis!«
    »Scheschr hat Qadasch das Vorhandensein dieses Eisens enthüllt, und dieser hat einen Teil davon für seinen eigenen Bedarf zu stehlen versucht. Da Qadasch scheiterte, hatte er keine Lust, seinen Mitwisser vor ein Gericht zu bringen, wo er hätte aussagen müssen.«
    »Die Wirkstätte, das Eisen, die Waffen … alles lenkt unseren Blick auf das Heer. Aber weshalb hätte der so wortkarge Scheschi ausgerechnet Denes ins Vertrauen gezogen? Und was hat ein Zahnheilkundiger bei einer Verschwörung der Streitkräfte zu schaffen? Aberwitzig!«
    »Unsere Darstellung ist vielleicht nicht vollkommen, aber sie birgt einiges an Wahrheit.«
    »Wir geraten auf Abwege.«
    »Sei nicht so verzagt! Die entscheidende Person, das ist Scheschi. Ich werde ihn Tag und Nacht beobachten, ich werde seine Umgebung befragen, ich werde die Mauer durchdringen, die dieser so geheimnistuerische und zurückgezogene Gelehrte um sich errichtet hat!«
    »Wenn ich doch nur etwas tun könnte …«
    »Gedulde dich etwas …« Paser hob hoffnungsvoll den Blick. »Welche Lösung bietet sich an?«
    »Meinen Streitwagen zu verkaufen.«
    »Du würdest aus dem Heer gejagt.« Sethi hieb mit der Faust auf das Mäuerchen. »Wir müssen dir aus dieser Verlegenheit helfen, und zwar rasch! Sababu?«
    »Daran ist nicht zu denken. Die Schuld eines Richters von einer Dirne beglichen! Der Älteste würde mich auslöschen.«
    Brav streckte die Pfoten aus und rollte vertrauensvoll mit den Augen.

33. Kapitel
    Brav graute es vor Wasser. Daher blieb er der Böschung in klugem Abstand fern; er rannte, bis er japste, kehrte auf seinen Spuren um, schnupperte, stieß wieder zu seinem Herrn und lief erneut los. Die Umgebung des Bewässerungskanals war menschenleer und still. Paser dachte an Neferet und versuchte, das winzigste Zeichen zu seinen Gunsten zu deuten; hatte sie ihn nicht eine ganz neue Zuneigung spüren lassen oder zumindest eingewilligt, ihn anzuhören? Hinter einer Tamariske bewegte sich ein Schatten. Brav hatte nichts bemerkt. Beruhigt setzte Paser seinen Gang fort. Dank Sethis Hilfe war die Untersuchung vorangekommen; doch würde er imstande sein, noch weiter vorzudringen? Ein niederer Richter ohne Erfahrung war seiner Obrigkeit auf Gedeih und Verderb ausgeliefert. Der Älteste der Vorhalle hatte ihm dies auf die unbarmherzigste Art und Weise ins Gedächtnis gerufen.
    Branir hatte seinem Schüler neue Kraft gegeben. Falls nötig, würde er sein Haus verschachern, um dem Amtmann zu ermöglichen, sich seiner Schuld zu entledigen. Gewiß, das Einschreiten des Ältesten durfte nicht auf die leichte Schulter genommen werden; hartnäckig und erbittert ging er mit Vorliebe gegen junge Richter vor, um ihr Wesen zu festigen. Brav hielt jäh an, die Nase im Wind. Der Schatten trat aus seiner Deckung und ging auf Paser zu. Der Hund knurrte, sein Herr hielt ihn am Halsband zurück.
    »Hab keine Angst, wir sind zu zweit.« Mit seiner schwarz glänzenden Nase berührte er des Richters Hand. Eine Frau.
    Eine schlanke, hochgewachsene Frau, deren Gesicht ein dunkler Stoff verbarg. Sie kam mit

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