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Das Testament des Gunfighters

Das Testament des Gunfighters

Titel: Das Testament des Gunfighters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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begegnet.«
    »Das hat bei dir nicht viel zu bedeuten«, platzte Debby heraus.
    Trotz seiner Schmerzen grinste er. »Es stimmt, was ich sage. Ich wollte zu ihr, weil sie der Schlüssel zu einem Geheimnis ist, dem ich auf der Spur bin.«
    »Ein Geheimnis?«
    Lassiter überlegte kurz. »Es geht um den Vorbesitzer dieser Ranch«, sagte er dann. »Er ist bei Nacht und Nebel verschwunden. Niemand hat eine Ahnung, wohin. Deshalb bin ich hier. Jemand hat mir den Auftrag erteilt, Licht in das Dunkel zu bringen.«
    Debby nickte tiefsinnig. Was Lassiter da sagte, klang plausibel. Er erweckte nicht den Anschein, als wolle er ihr einen Bären aufbinden. Offensichtlich lag sie mit ihrer Vermutung daneben, dass er nur hier war, um mit dieser Ex-Hure anzubändeln.
    Pah, wozu sollte er auch? Immerhin habe ich ihn gehörig zur Ader gelassen.
    Bei dem Gedanken kräuselte ein Lächeln ihre Lippen. »Okay, Mr. Lassiter«, sagte sie forsch. »Holen wir uns die kleine Lady. Ich hoffe nur, sie empfängt uns nicht mit der Mistforke!«
    »Das hoffe ich auch«, sagte er.
    Dann zog er seinen Colt aus dem Holster.
    Auch Debby hob ihre Waffe.
    ***
    Ein großer Mann namens Brick Palmer saß auf der Holzbank neben dem Eingang der Shylock Bar und dachte über einen Mord nach.
    Der Himmel über Tombstone färbte sich allmählich dunkel. Die ersten Sterne glitzerten am Firmament. Auf der Straße herrschte reger Betrieb. Eine Menge Reiter, Kutschwagen und Passanten waren unterwegs. Die Shylock Bar war rappelvoll, und dumpfes Stimmengewirr quoll aus dem Innern.
    Palmer hätte nie geglaubt, dass die Sache mit Bram »Mysterious« Boomer noch einmal auf die Tagesordnung kommen würde.
    Nicht nach so langer Zeit.
    Es war jetzt drei Jahre her, dass er den Schnüffler ins Jenseits verfrachtet hatte. Ein Prachtschuss aus dreißig Yards in den Hinterkopf. Dagegen war kein Kraut gewachsen. Boomer war gerade dabei gewesen, auf seiner Range einen Pfahl in den Boden zu schlagen. Durch den Krach, den er mit dem Hammer veranstaltete, hatte er nicht bemerkt, dass sich jemand anschlich und ihn aufs Korn nahm.
    Der Kerl war sofort tot gewesen.
    Palmer hatte die Leiche beseitigt und war sofort ins Ranchhaus geeilt, um nach Boomers Aufzeichnungen zu suchen. Mit irgendeinem verrückten Taschenspielertrick hatte es Boomer geschafft, von ein paar Leuten Informationen zu beschaffen, die ihn, Palmer, auf Lebenszeit ins Gefängnis gebracht hätten. Es hieß, Boomer mache sich die Leute, die er ausquetschen wollte, mit einem magischen schwarzen Stein gefügig. Der Saukerl hatte die Zeugenaussagen fein säuberlich notiert und von den Befragten unterschreiben lassen.
    Die Liste von Palmers Straftaten war fast so lang wie der Oregon Trail. Sie reichte von Bestechung, Urkundenfälschung bis hin zum Mord. Auf nahezu wundersame Weise blieben all die Gesetzwidrigkeiten unentdeckt.
    Palmer war ein steinreicher Mann geworden.
    Mittlerweile gehörten ihm zwei Hotels, eine Spielhölle und ein Revuepalast, dazu zwei florierende Bordelle und mehrere Einkaufsläden. Im letzten Jahr hatte er sogar als Bürgermeister kandidiert und war nur um Haaresbreite am jetzigen Amtsinhaber gescheitert.
    Dann tauchte dieser Bram Boomer in Tombstone auf und fing an, die Leute auszufragen. Palmer war sicher gewesen, dass der Schnüffler nichts herausfand. Er hatte alles fest im Griff. Keiner, der etwas von seinen krummen Geschäften wusste, würde so dumm sein, Boomer etwas zu verraten.
    Fehlanzeige.
    Von einem Spitzel hatte Palmer von den Verhörmethoden des angeblichen Ranchers erfahren. Boomer brachte die Leute mit Hilfe von Hypnose zum Sprechen. Fleißig wie ein Bienchen sammelte er belastendes Material.
    Zum Glück hatte Palmer rechtzeitig Wind davon bekommen und die Notbremse gezogen.
    Aber jetzt war dieses blonde Flittchen aufgekreuzt und machte die Pferde scheu. Noch wusste Palmer nicht, ob Marjorie Grant etwas über ihn in Erfahrung gebracht hatte, aber er würde keinesfalls so lange warten, bis es soweit war.
    Zwar hatte er viele belastende Unterlagen verbrannt, die er in der Ranch entdeckt hatte. Doch er konnte nicht sicher sein, ob er wirklich alle Papiere vernichtet hatte. Schließlich wohnte jetzt das Weibsstück jetzt auf der Ranch, und womöglich fand sie zufällig ein weiteres Versteck mit den Zeugenprotokollen. Boomers magischen Hypnosestein hatte sie bereits entdeckt.
    Brick Palmer hatte das Todesurteil über die Neu-Rancherin verhängt. Am Vortag war er zur BB-Ranch geritten, um es zu

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