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Das Testament des Gunfighters

Das Testament des Gunfighters

Titel: Das Testament des Gunfighters Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jack Slade
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vollstrecken, hatte aber sein Opfer nicht angetroffen, nur einen widerwärtigen Köter, der ihn von hinten ansprang.
    Der Kläffer schmorte jetzt in der Hundehölle.
    Marjorie Grant jedoch erfreute sich nach wie vor bester Gesundheit.
    Palmer starrte missmutig in das leere Glas, das er in der Hand hielt. Jetzt, wo ihr Köter über den Jordan gegangen war, war die Frau gewarnt. Sie würde jetzt vorsichtiger agieren, aber trotz aller Umsicht würde sie ihm nicht entwischen.
    Die Gefahr, dass sie beim Stöbern auf der Ranch etwas fand, war allgegenwärtig. Wenn sie mit dem Wisch zu Marshal Hynde ging, würde der eine Untersuchung in Gang setzen, deren Ergebnis in den Sternen stand.
    Soweit durfte es nie kommen.
    Palmer stemmte sich von der Bank. Er wollte sich einen neuen Drink von der Bar holen. Seit jeher trank er seinen Schnaps lieber draußen vor der Tür, da hatte man eine bessere Aussicht, wie er fand. Überdies war ihm die verqualmte Luft in den Saloons ein Gräuel.
    Aus einem Impuls heraus ließ er seinen Blick auf die gegenüberliegende Straßenseite wandern, zum Eingang des Silver Chain Hotels . Er erstarrte, mitten in der Bewegung.
    Marjorie Grant!
    Ein großer Mann mit fleckiger Jacke und eine elegant gekleidete Lady mit Turmfrisur hatten sie in die Mitte genommen. Marjorie Grant machte einen verwirrten Eindruck. Sie war ziemlich wackelig auf den Beinen, und ihre beiden Begleiter mussten ihr Halt geben.
    Zusammen betraten sie das Hotelfoyer.
    Palmer rieb sich das Kinn. Ein Wink des Schicksals? Kam das Lamm selbst zur Schlachtbank?
    Durch die große Scheibe beobachtete er, wie die Drei mit dem Portier an der Rezeption sprachen. Kurz darauf erschien ein Hotelboy und führte sie die breite Treppe zur Galerie hinauf.
    Als das Trio aus Palmers Sichtfeld verschwand, war sein Durst wie weggeblasen.
    Er musste unbedingt herausfinden, was das Ganze zu bedeuten hatte. Wer waren die beiden, die Marge Grant begleiteten. Palmers untrüglicher Instinkt signalisierte ihm Gefahr. Er stellte das leere Glas aufs Fensterbrett, wischte sich ein paar Sandkörner von der Weste und überquerte gemächlich die Straße.
    An der Rezeption fragte er den Mann hinter dem Pult, wer der Mann und die Frau eben gewesen waren.
    Der Portier hieß Haggart und versorgte ihn von Zeit zu Zeit mit wissenswerten Details aus dem Privatleben der Hotelgäste. Für diese Spitzeldienste steckte Palmer ihm gelegentlich ein Kuvert mit Banknoten zu.
    »Der Gentleman heißt Lassiter«, antwortete Haggart beflissen. »Und die Dame ist die neue Besitzerin des Silver Chain, Mrs. Deborah Fuller.«
    »Eine schöne Frau, diese Deborah Fuller«, sagte Palmer. »Und nicht ganz unvermögend, wie es den Anschein hat. Das Silver Chain war bestimmt nicht für ein Butterbrot zu haben.«
    »Sie hat keinen Cent dafür bezahlt, Sir.«
    »Wie?« Palmer starrte ungläubig. »Sie hat das Hotel doch nicht etwa beim Pokern gewonnen, oder was?«
    Der Portier schüttelte den Kopf. »Nein, kein Gewinn, eine Erbschaft, Mr. Palmer.«
    Palmer unterdrückte seine Erregung und fuhr im lockeren Tonfall fort: »Hm ich wusste gar nicht, dass Matt Dylan gestorben ist. Eine Krankheit oder ein Unfall?«
    »Keine Ahnung. Er wohnt ja seit Jahren oben in Kansas. Ich weiß nur, dass er kürzlich gestorben und Mrs. Fuller nun meine oberste Chefin ist. Matt Dylan ist ihr Onkel gewesen.«
    »Und der Mann, der bei ihr war? Dieser Hüne mit der fleckigen Jacke. Was wissen Sie über ihn?«
    »Nicht viel, um ehrlich zu sein.« Der Portier sah sich vorsichtig um, ehe er weitersprach. »Ich weiß nur, dass er ein guter Bekannter von Ken Matthews sein soll.«
    »Dem Boss der Shylock Bar ?«
    Haggart nickte. »Die beiden treffen sich dann und wann zu einem Plausch. Ich tippe, sie kennen sich von früher. Sie sind sehr vertraut miteinander. Man munkelt, Lassiter erweist ihm hin und wieder einen Liebesdienst. Der Bursche ist ziemlich flink mit dem Schießeisen.«
    Palmer verspürte eine anschwellende Unruhe. Er fragte sich, was diese drei so unterschiedlichen Leute miteinander verband. Eine Ex-Hure, die in die Einöde geflüchtet war, der versnobte Besitzer einer luxuriösen Bar und ein Mann, der gut mit Revolvern umgehen konnte. Ein seltsames Gespann.
    »Marge Grant schien mir etwas unpässlich zu sein«, sagte er. »Was ist mit ihr passiert?«
    »Das wüsste ich auch gerne.« Haggart blickte verstohlen zur Galerie hinauf. »Sie wirkte irgendwie abwesend, als ginge sie alles nichts an.« Er griff sich an

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