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Das Testament des Satans

Das Testament des Satans

Titel: Das Testament des Satans Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Goldstein
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rafft seine Kukulle und hinkt weiter.
    Hinter mir fragt Padric: »Hast du die Blutlache im Kerker gesehen? Wie konnte Conan sich hier heraufschleppen?«
    Ich drehe mich zu ihm um. »Wer sagt denn, dass er es war?«
    »Du meinst, er wurde getragen?«
    Ich deute auf das verschmierte Blut. »Eher gezogen.«
    »Wer war das? Satan?«, fragt Padric mit aufgerissenen Augen.
    »Ach Quatsch. Derselbe, der Frère Geoffrey erschlagen hat. Der Vittorino ermordet hat. Und all die anderen.«
    »Einer von uns.«
    »Genau.«
    »Aber wer?«
    »Das werde ich herausfinden«, verspreche ich ihm. »Sobald wir Conan gefunden haben. Weiter geht’s!«
    Von der Treppe führt eine Blutspur in den Gang, der sich links und rechts im Dämmer verliert.
    Robin bleibt so abrupt stehen, dass ich von hinten gegen ihn pralle. Er dreht sich zu mir um. »Und jetzt?«
    Unschlüssig spähe ich in beide Richtungen.
    Padric berührt mich an der Schulter und deutet nach rechts. »Dahinten ist eine Treppe. Wohin führt die?«
    »Weiß ich nicht. Ich war nicht oft hier.«
    »Und ich noch nie.«
    »Ich vermute, dort geht es in den eingestürzten Flügel an der Südwestseite der Abtei.«
    Robin zieht seinen Dolch und geht zur Treppe. »Bleibt bei mir.«
    »Wie Mylord befehlen.« Padric verdreht die Augen, dann drängt er sich an mir vorbei.
    Ich ziehe ihn am Ärmel und zische: »Padric, sei so gut, lass den englisch-walisischen Krieg für eine Stunde ruhen. Bis wir Conan gefunden haben.«
    Ungestüm reißt er sich los und wendet sich ab.
    Robin wartet an der Treppe auf uns. Er deutet hinauf zu einer Tür. »Der Gang ist verschlossen. Hinter der Tür muss die Plattform des abgestürzten Teils liegen.«
    Padric späht in das Gewölbe hinter uns. »Auch nichts.«
    Wir gehen zur Blutspur zurück, stoßen einige Schritte weiter auf einen Quergang und wenden uns nach links. Wir befinden uns nun direkt unter der Krypta Notre-Dame-sous-Terre.
    Robin bleibt stehen und lehnt sich gegen die Wand. Sein Gesicht ist schweißnass.
    »Du siehst krank aus, Robin. Was ist los?«
    Er verzieht das Gesicht zu einem gequälten Lächeln. »Mein Bein.«
    Bei einem Sturz während eines Kampfes hat er sich schwer am Bein verletzt. Das war das Ende seiner Träume auf dem Schlachtfeld und bei Hofe. Als Cousin von Sir William FitzAlan, dem Earl of Arundel, kann Robin auf einen glänzenden Aufstieg als Ritter und Feldherr zurückblicken. Doch nach seiner Verwundung in der Schlacht hat er sich ins Kloster zurückgezogen. Nachdem wir uns vor einigen Jahren in Canterbury Abbey kennengelernt haben und ich auf der Rückreise von meinem Besuch beim Erzbischof einige Tage gemeinsam mit ihm zu Gast in Arundel war, hat Robin sich entschieden, mir als sein Prior zum Saint Michael’s Mount zu folgen.
    »Hast du Schmerzen?«, frage ich besorgt.
    »Und wie!«, knirscht er. »Es ist dieser Sturm. Er zerrt an allen Nerven.«
    »Padric kann dich ins Dormitorium bringen, damit du dich hinlegen kannst«, schlage ich vor. »Ich gehe allein weiter.«
    »Vergiss es!«
    »Robin …«
    »Nein! Ich lass dich nicht allein! Du brauchst nicht genervt die Augen zu verdrehen, Yannic.« Er deutet auf eine Nische. »Kurze Pause. Ich kann nicht weiter. Ich muss mich hinsetzen.«
    Padric und ich helfen Robin auf die andere Seite des Ganges, wo er sich stöhnend auf einer Steinbank niederlässt und eine silberne Flasche unter seiner Kukulle hervorzieht. Ich knie mich vor ihn hin und hebe sein ausgestrecktes Bein auf mein angewinkeltes Knie. Vielleicht sind die Schmerzen für ihn so ein wenig erträglicher.
    Robin entkorkt die Phiole und nimmt einen tiefen Schluck. Dann hält er sie mir hin und deutet auf Conans Blut auf meinem Habit. »Siehst aus, als könntest du auch was vertragen.«
    »Deine Medizin?«, frage ich, bevor ich ebenfalls trinke.
    Robin grinst matt. »Die beste und stärkste.«
    Ich reiche die Flasche an Padric weiter. »Yec’hed mad.«
    »Yec’hed mad.« Er prostet mir zu. Er beherrscht das Bretonische wie das Walisische. Seine Mutter stammte aus Breizh, aus der Bretagne. Sein Vater Rhys hat sie während seines jahrelangen Exils in Rennes geheiratet. Padric und Gwenllian sind in Rennes geboren, deshalb fiel ihm die Entscheidung, mir zum Mont zu folgen, nicht schwer.
    Während er trinkt, wende ich mich an Robin. »Hat dein Cousin dir wieder ein Fässchen schottischen Whisky geschickt?«
    Robin nickt. »Es lagert im Vorratskeller.«
    »Gut zu wissen«, murmele ich und nehme Padric das Fläschchen aus der

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