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Das Testament

Das Testament

Titel: Das Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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hinterlassen, wovon er leben konnte. Immerhin hatte er ihm dreißig Jahre lang treu gedient.
    »Das kann ich nicht sagen«, antwortete Stafford. »Ich komme morgen wieder, um alles zu inventarisieren. Lassen Sie keinen Menschen hier rein.«
    »Natürlich nicht«, flüsterte Snead und brach erneut in Tränen aus.
    Stafford und Durban brachten eine halbe Stunde mit einem Polizeibeamten zu, der routinemäßig gekommen war. Sie zeigten ihm die Stelle, an der Troy über das Geländer geklettert war, nannten ihm die Namen von Zeugen, beschrieben den letzten Brief und das letzte Testament, ohne auf Einzelheiten einzugehen. Sie versprachen ihm eine Kopie des Autopsieberichts. Der Beamte betrachtete den Fall schon als abgeschlossen, bevor er das Gebäude verließ.
    Sie fuhren zum Büro des Gerichtsmediziners, wo der Leichnam bereits eingetroffen war, und veranlassten die Autopsie.
    »Wozu soll die dienen?« fragte Durban flüsternd, während sie auf Formulare warteten, die ausgefüllt werden mussten.
    »Sie soll den Beweis liefern, dass weder Drogen noch Alkohol im Spiel waren, nichts, was seine geistigen Fähigkeiten hätte beeinträchtigen können. Er hat an alles gedacht.«
    Erst kurz vor sechs konnten sie eine Bar im Willard Hotel aufsuchen, das in der Nähe des Weißen Hauses zwei Querstraßen von ihrem Büro entfernt lag. Nach einem kräftigen Schluck brachte Stafford zum ersten Mal ein Lächeln zustande. »Er hat wirklich an alles gedacht, nicht wahr?«
    »Er ist sehr grausam«, sagte Durban, tief in Gedanken versunken. Zwar ließen die Auswirkungen des Schocks langsam nach, dafür aber meldete sich die Wirklichkeit zu Wort.
    »Sie meinen wohl, er war grausam.«
    »Nein, Troy ist noch immer da. Er bestimmt nach wie vor die Regeln, nach denen gespielt wird.«
    »Können Sie sich vorstellen, wie viel Geld diese Dummköpfe im nächsten Monat ausgeben werden?«
    »Es kommt mir wie ein Verbrechen vor, es ihnen nicht zu sagen.«
    »Wir dürfen nicht. Wir haben unsere Anweisungen.«
    Angesichts der Tatsache, dass es sich um Anwälte handelte, deren Mandanten nur selten miteinander sprachen, war die Sitzung ein seltener Fall von Kooperationsbereitschaft. Das ausgeprägteste Ego im Raum gehörte Hark Gettys, einem auf Prozesse geradezu erpichten Anwalt, der seit mehreren Jahren Rex Phelan vertrat. Hark hatte diese Sitzung einberufen, kurz nachdem er in seine Kanzlei an der Massachusetts Avenue zurückgekehrt war. Er hatte sogar TJs und Libbigails Anwälten seinen Vorschlag zugeflüstert, während sie zusahen, wie man den Alten in den Rettungswagen lud.
    Der Einfall war so gut, dass seine Kollegen nichts dagegen vorbringen konnten.
    Gemeinsam mit Flowe, Zadel und Theishen trafen sie nach fünf Uhr in Gettys Kanzlei ein. Ein Gerichtsstenograph und zwei Videokameras warteten bereits.
    Verständlicherweise machte sie der Selbstmord nervös. Die drei Psychiater wurden einzeln beiseite genommen und ausführlich über alles befragt, was sie an Mr.
    Phelan unmittelbar vor seinem Ende wahrgenommen hatten.
    Keiner der drei hatte den geringsten Zweifel daran, dass er genau gewusst hatte, was er tat, dass er bei klarem Verstand und mehr als nur testierfähig gewesen war. Sie wiesen mit Nachdruck darauf hin, dass man nicht verrückt zu sein braucht, um sich das Leben zu nehmen.

    Als alle dreizehn Anwälte jede nur denkbare Meinung aus den Anwesenden herausgefragt hatten, beendete Gettys die Sitzung. Es war fast acht Uhr abends.

    VIER

    Torbes Magazine hatte Troy Phelan als zehntreichsten Amerikaner bezeichnet. Sein Tod war auf jeden Fall ein berichtenswertes Ereignis; die Art und Weise, wie er gestorben war, machte es zur Sensation.
    Auf der Straße vor Lillians Villa in Falls Church wartete eine Schar Reporter darauf, dass sich ein Sprecher der Familie zu der Angelegenheit äußerte. Sie filmten Bekannte und Nachbarn, die kamen und gingen, und stellten ihnen allgemeine Fragen über die Familie.
    Im Innern des Hauses hatten sich Phelans vier älteste Nachkommen mit ihren Ehepartnern und Kindern versammelt, um Beileidsbekundungen entgegenzunehmen. Die Stimmung war gedämpft, solange sich Außenstehende in der Nähe befanden. Als sie fort waren, änderte sich die Stimmung schlagartig. Da auch Troys Enkel anwesend waren - insgesamt elf-, sahen sich TJ, Rex, Libbigail und Mary ROSS gezwungen, ihre Hochstimmung zumindest ansatzweise zu unterdrücken. Es fiel ihnen schwer.
    Erlesene Weine und Champagner flössen in Strömen. Der alte Troy

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