Das Testament
abgefasste Testament sowie alle Nachträge dazu und verfüge über mein Vermögen wie folgt:
Meinen Kindern Troy Phelan jun., Rex Phelan, Libbigail Jeter, Mary ROSS Jackman, Geena Strong sowie Ramble Phelan hinterlasse ich einen Geldbetrag, der ausreicht, ihre jeweiligen Schulden in der Höhe zu begleichen, die sie am heutigen Tag aufweisen. Nach dem heutigen Datum anfallende Schulden werden davon nicht gedeckt. Sollte einer der genannten Nachkommen den Versuch unternehmen, dieses Testament anzufechten, entfällt das für ihn vorgesehene Geldgeschenk vollständig.
Meine ehemaligen Ehefrauen Lillian, Janie und Tira bekommen nichts. Sie sind bei der Scheidung jeweils angemessen versorgt worden.
Mein verbleibendes Vermögen hinterlasse ich meiner am 2. November 1954 im katholischen Krankenhaus von New Orleans, Louisiana, geborenen Tochter Rachel Lane. Ihre Mutter, eine Frau namens Evelyn Cunningham, ist zwischenzeitlich verstorben.«
Keinen dieser beiden Namen hatte Stafford je gehört. Er musste Luft holen, bevor er mit dem Vorlesen fortfuhr.
>»Zum Verwalter meines Nachlasses setze ich den Anwalt meines Vertrauens, Josh Stafford, ein und lasse ihm weitgehende Entscheidungsfreiheit in der Frage, wie er dabei vorgeht.
Es handelt sich um ein eigenhändiges Testament, das ich Wort für Wort selbst verfasst habe und nachstehend unterschreibe.
Unterschrieben am 9. Dezember 1996 um drei Uhr nachmittags von Troy L. Phelan<.«
Stafford legte das Blatt auf den Tisch und blinzelte in die Kamera. Obwohl er das Bedürfnis hatte, um das Gebäude herumzugehen, sich vielleicht ein wenig von der frischen Luft durchblasen zu lassen, fuhr er fort. Er nahm das dritte Blatt zur Hand und sagte: »Hierbei handelt es sich um eine aus einem Absatz bestehende Mitteilung, die wieder an mich gerichtet ist. Ich lese sie vor: Josh: Rachel Lane ist an der Grenze zwischen Brasilien und Bolivien als Missionarin einer Organisation namens World Tribes Missions tätig. Sie arbeitet in einer als Pantanal bezeichneten abgelegenen Gegend unter Indianern. Die nächstgelegene Stadt ist Corumba. Ich habe seit zwanzig Jahren keine Verbindung zu ihr gehabt und sie auch jetzt nicht auftreiben können. Gezeichnet Troy Phelan<.«
Durban schaltete die Kamera ab und ging zweimal um den Tisch herum, während Stafford das Dokument immer wieder las.
»Wussten Sie, dass er eine uneheliche Tochter hatte?«
Stafford sah abwesend auf eine Wand. »Nein. Ich habe für Troy elf Testamente aufgesetzt, und er hat sie in keinem von ihnen auch nur einmal erwähnt.«
»Vermutlich dürfte uns das nicht überraschen.«
Stafford hatte häufig gesagt, Troy Phelan könne ihn nicht mehr überraschen. Im Geschäftsleben wie auch in seinen privaten Angelegenheiten war er launisch und sprunghaft gewesen. Obwohl Stafford Millionen damit verdient hatte, sich um diesen Mandanten zu kümmern und brisante Angelegenheiten für ihn zu entschärfen, war er wie vor den Kopf geschlagen. Er war soeben Zeuge eines recht dramatischen Selbstmords geworden, bei dem ein an den Rollstuhl gefesselter Mann mit einem Mal aufgesprungen und losgerannt war. Jetzt hatte er ein gültiges Testament vor sich, das in einigen knappen Absätzen eins der bedeutendsten Vermögen auf der Welt einer unbekannten Erbin hinterließ, ohne den geringsten Hinweis darauf, was mit dem Geld geschehen sollte. Die Erbschaftssteuer würde exorbitant sein.
»Ich brauche was zu trinken, Tip«, sagte er.
»Es ist ein bißchen früh dafür.«
Sie gingen nach nebenan in Phelans Büro, wo sie alles unverschlossen vorfanden.
Seine gegenwärtige Sekretärin und alle anderen im dreizehnten Stock Beschäftigten waren noch unten.
Die beiden Männer schlossen die Tür hinter sich ab und gingen eilig daran, alles zu durchsuchen. Offensichtlich hatte Troy damit gerechnet, sonst hätte er nie und nimmer Schubladen und Aktenschränke unverschlossen gelassen, die private Papiere enthielten. Offenbar war ihm klar gewesen, dass Josh sofort handeln würde. In der mittleren Schublade seines Schreibtischs fanden sie einen fünf Wochen zuvor unterschriebenen Vertrag mit einem Krematorium in Alexandria.
Darunter lag eine Akte über die World Tribes Missions.
Sie suchten zusammen, was sie tragen konnten, holten dann Snead und veranlassten ihn, das Büro abzuschließen. »Was steht in dem Testament, dem letzten?« fragte Snead, blass und mit geschwollenen Augen. Unmöglich konnte Mr. Phelan einfach so sterben, ohne ihm etwas zu
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