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Das Testament

Das Testament

Titel: Das Testament Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Grisham
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während er nach wie vor versuchte, sich an ihren Namen zu erinnern. Vielleicht hatte sie ihm ihren neuen Nachnamen gar nicht gesagt.
    »Ich weiß nicht«, murmelte er. Seine Lippen bewegten sich kaum. Valdir drückte den Hörer kräftiger an sein Gesicht.
    »Nate, sag schon! Hast du die richtige Frau gefunden?«
    »Aber ja. Hier unten ist alles in Ordnung, Josh. Mach dir keine Sorgen.«
    »Was ist mit der Frau?«
    »Sie ist wunderschön.«
    Josh zögerte einen Augenblick, konnte aber keine Zeit vergeuden. »Das ist gut, Nate. Hat sie die Papiere unterschrieben?«
    »Mir fällt ihr Name nicht ein.«
    »Hat sie die Papiere unterschrieben?«
    Eine lange Pause trat ein, während Nate das Kinn auf die Brust sank und es so aussah, als sei er eingeschlafen. Valdir stieß ihn vorsichtig an und versuchte mit Hilfe des Telefons, seinen Kopf wieder aufzurichten. »Ich mag sie wirklich«, plapperte Nate plötzlich. »Sehr.«
    »Du bist high, Nate, stimmt’s? Die haben dich doch unter Schmerzmittel gesetzt, nicht wahr?«
    »Ja.«
    »Hör mal, Nate, ruf mich an, wenn du wieder klar im Kopf bist, okay?«
    »Ich hab kein Telefon.«
    »Dann nimm das von Valdir. Bitte ruf mich an, Nate!«
    Er nickte und schloss die Augen. »Ich hab ihr einen Heiratsantrag gemacht«, sagte er ins Telefon, dann sank sein Kopf zum letzten Mal herab.
    Ruiz nahm das Telefon an sich und ging beiseite. Er versuchte, Nates Zustand zu beschreiben.
    »Muss ich da runterkommen?« brüllte Josh zum dritten oder vierten Mal.
    »Das ist nicht erforderlich. Bitte haben Sie Geduld.«
    »Ich hab es satt, mir sagen zu lassen, dass ich Geduld haben soll.«
    »Das verstehe ich.«
    »Sehen Sie zu, dass er auf die Beine kommt, Valdir.«
    »Ihm geht es gut.«
    »Nein, tut es nicht. Rufen Sie mich später noch mal an.«
    Als Tip Durban in Joshs Büro trat, sah er, dass dieser am Fenster stand und auf den Gebäudekomplex hinausstarrte, der sich davor erhob. Tip schloss die Tür, setzte sich und fragte: »Na, was hat er gesagt?«
    Josh starrte weiter aus dem Fenster. »Er hat gesagt, dass er sie gefunden hat, dass sie wundervoll ist und er ihr einen Heiratsantrag gemacht hat.«In seiner Stimme lag nicht der geringste Anflug von Humor.
    Tip hingegen fand das lustig. Bei Frauen war Nate nicht sehr wählerisch, schon gar nicht nach einer Scheidung. »Wie geht es ihm?«
    »Er ist nur halb bei Bewusstsein und hat keine Schmerzen, weil sie ihn mit Schmerzmitteln vollgepumpt haben. Valdir sagt, dass das Fieber zurückgegangen ist und er schon viel besser aussieht.«
    »Er stirbt also nicht?«
    »Sieht so aus.«
    Durban lachte leise vor sich hin. »Das ist Nate, wie er leibt und lebt. Dem ist noch nie eine Frau über den Weg gelaufen, die er nicht gemocht hat.«
    Als Josh sich schließlich umwandte, schien er recht amüsiert zu sein. »Einfach großartig«, sagte er. »Nate ist pleite. Sie ist erst zweiundvierzig und hat wahrscheinlich seit Jahren keinen Weißen gesehen.«
    »Nate würde es nicht mal was ausmachen, wenn sie so hässlich wäre wie die Nacht.
    Sie ist nun mal die reichste Frau der Welt.«
    »Wenn ich es recht bedenke, überrascht es mich nicht. Ich dachte, ich tu ihm einen Gefallen, wenn ich ihm zu einem Abenteuer verhelfe. Ich war nie auf den Gedanken gekommen, dass er versuchen würde, eine Missionarin zu vernaschen.«
    »Meinen Sie, dass er es geschafft hat?«
    »Wer weiß, was die im Urwald getrieben haben?«

    »Ich bezweifle es«, bemerkte Tip nach einer Weile. »Dazu sind zwei nötig. Wir kennen zwar Nate, aber nicht die Frau.«
    Josh setzte sich auf die Schreibtischkante und sah lächelnd zu Boden. »Da haben Sie recht. Ich kann mir nicht gut vorstellen, dass sie auf Nate fliegen würde.
    Der hat ziemlich viel am Hals.«
    »Hat sie die Papiere unterschrieben?«
    »So weit sind wir gar nicht gekommen. Ich denke aber schon. Sonst hätte er bestimmt keine Ruhe gegeben.«
    »Wann kommt er nach Hause?«
    »Sobald er reisefähig ist.«
    »Da wäre ich nicht so sicher. Für elf Milliarden würde ich noch eine Weile da unten bleiben.«

    SECHSUNDDREISSIG

    Der Arzt fand seinen Patienten im Bett sitzend im Schatten des Hofes. Er schnarchte mit offenem Mund, die Augenbinde war abgenommen, der Kopf zur Seite gefallen. Sein Freund vom Fluss hatte sich zu einem Schläfchen auf den Boden gelegt. Nach einem kurzen Blick auf den Infusionsbeutel stellte der Arzt den Tropf ab. Er legte Nate die Hand auf die Stirn und spürte keine erhöhte Temperatur.
    »Senhor O’Riley«,

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