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Das Teufelskind

Das Teufelskind

Titel: Das Teufelskind Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Freundin.
    Allerdings ahnte er nicht im entferntesten den Grund. Lydia wußte genau, aus welchem Grunde sie das alles tat. Sie hatte längst festgestellt, daß sie und die Wölfin Feinde waren. Johnny folgte ihr. Sie gingen die Straße entlang wo es noch Bäume gab, die auf den Gehsteigen wuchsen. Die Stämme schauten aus kleinen Erdinseln hervor, die braun vom Grau des Asphalts abstachen Hier konnte man wohnen, hier konnte man leben, denn in dieser Gegend war die Welt in Ordnung.
    Sie brauchten die Straße nicht zu überqueren und auch nicht bis zur nächsten Kreuzung zu gehen. Das Haus, in dem die Tante des kleinen Mädchens lebte, lag nun auf der linken Seite, ebenso wie das der Conollys. Allerdings unterschieden sich die Häuser voneinander wie Tag und Nacht.
    Während man das Haus der Conollys - gebaut im Bungalow-Stil - als Neubau bezeichnen konnte, gehörte das andere zu den Bauten, die schon die Jahrhundertwende erlebt hatten. Eine Villa, errichtet aus dicken Steinen und mit hohen Fenstern versehen sowie zahlreichen Erkern und Vorsprüngen im Mauerwerk, auch die Tür des Hauses besaß schon bald Museumswert. Sie bestand aus Eiche, und die Jahre hatten ihre Spuren in dem Holz hinterlassen, so daß seine Oberfläche wie das faltige Gesicht eines alten Menschen wirkte.
    Der Garten war auch nicht so kultiviert angelegt wie bei den Conollys. Er glich mehr einem Dschungel, zeigte große Anzeichen von Verwilderung und es war zu erkennen, daß die neuen Mieter noch nicht die Zeit gefunden hatten, einmal richtig aufzuräumen.
    Davor hatte das Haus einige Zeit leergestanden. Es war für eine Vermietung einfach zu teuer gewesen, und für einen Kauf hatte sich niemand interessiert.
    Das Gartentor quietschte häßlich, als es von Lydia aufgedrückt wurde. Johnny zögerte noch. Er mochte dieses Haus eigentlich nicht. Am besten fand er noch den Garten, und er war eigentlich nur mitgegangen um mit Lydia im Garten spielen zu können.
    »Was ist denn?«
    »Ich bleibe lieber hier«, sagte er.
    »Aber…«
    Johnny ließ sich nicht beirren. »Du hast gesagt, daß wir im Garten spielen können.«
    »Klar, das machen wir auch. Aber später.«
    »Wieso?«
    »Ich will erst noch rein. Außerdem muß ich zum Klo, und ich habe Hunger.«
    »Du hättest doch bei uns was essen können.«
    »Das mag ich nicht. Ich esse keinen Kuchen.«
    »Was dann?«
    »Fleisch!«
    Scharf stieß sie das Wort aus. Johnny war noch nicht alt genug um die Untertöne in der Stimme zu merken. Er vertraute zudem auf seine neue Freundin und nickte. »Gut, dann laß uns erst ins Haus. Aber nicht lange.«
    »Habe ich doch versprochen.«
    Der Weg zum Haus war zwar geplättet worden, doch Moos und Unkraut hatten im Laufe der Jahre einen grünen Film darüber gelegt, so daß von den Steinen nicht viel zu sehen war.
    Johnny schaute auf das Haus.
    Rechts und links neben der Haustür befanden sich zwei große Fenster, die auch sehr hoch waren Darüber, in der ersten Etage zählte der Junge vier Fenster und danach begann schon das schräge Dach, in dem nur Luken zu sehen waren. Die Wände des Hauses zeigten eine graue Farbe. Nichts war freundlich oder hell wie bei ihm zu Hause, und die kahlen Gewächse im Garten hielten zusätzlich noch Licht ab, so daß es auch im Haus selbst immer ziemlich dunkel war.
    Lydia schien das alles nicht zu stören. Sie lachte sogar und summte vor sich hin, als sie den Weg zum Haus nahm. Seit sie den Garten betreten hatten, war ihr Zustand ein anderer geworden. Ihre Laune hatte sich verbessert, an der Tür blieb sie stehen, drehte sich um und winkte Johnny zu.
    »Komm endlich!«
    »Ja, ja.«
    Da wurde die Tür geöffnet. Dies geschah nicht schnell oder ruckartig sondern allmählich. Ein dunkler Spalt entstand, in dem sich schattenhaft ein Gesicht abzeichnete, das immer deutlichere Konturen annahm, als der Spalt erweitert wurde.
    Martha war da!
    Lydias Tante.
    Sie hatte schon sehnsüchtig auf die beiden gewartet. In ihren Augen blitzte es auf, als sie den Jungen erkannte, und um ihre Lippen spielte ein dünnes Lächeln.
    Der kleine Johnny mochte die Frau nicht, denn sie strahlte eine Kälte aus, die er auch als Kind genau fühlte. Die Gestalt dieser Frau wirkte wie eine Statue aus einer anderen Epoche. Sie war hochgewachsen, überaus hager, hatte ihr graublondes Haar glatt nach hinten gekämmt und trug ein dunkelbraunes Kleid, das ziemlich weit geschnitten war und bis zu den Waden reichte. Wie ein Stift sprang die Nase aus dem knochigen Gesicht

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