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Das Teufelslabyrinth

Das Teufelslabyrinth

Titel: Das Teufelslabyrinth Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Saul
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sich geschlossen hatte, drehte sie den Kopf, wies mit dem Kinn in den hintersten Winkel des Raumes und verschwand zwischen den Bücherregalen.
    Darren legte seine Bücher auf einem der Tische ab und folgte Sofia, wobei er einen anderen Gang benutzte, sie aber an den Fenstern wieder traf. Er griff nach ihrem Arm, drehte sie zu sich herum, und die winzige Hoffnung auf einen schnellen Kuss erstarb in dem Moment, als er ihre rot verweinten Augen sah.
    »He?«, flüsterte er. »Was ist denn passiert? Wo warst du denn? Ich habe dich ein paarmal angerufen.«
    Sofia überging seine Fragen. »Und, was hat Pater Sebastian mit dir gemacht?«, wollte sie wissen und klang dabei sehr herausfordernd.
    Darren wich einen Schritt zurück, als hätte sie ihn geschlagen. »Nichts! Er hat mit mir geredet, und ich muss heute Abend nach dem Unterricht nochmal zu ihm ins Büro, aber da war nichts Besonderes.«
    »Nichts?«, wiederholte Sofia. Ihre Stimme wurde lauter. »Du machst wohl Witze, wie?«
    »Schhh!« Darren schaute sich schnell um, um sicherzugehen, dass die Bibliothekarin nicht irgendwo in der Nähe war, dann trat er näher zu Sofia hin und senkte die Stimme. »Was war bei dir?«

    Sofia schüttelte zunächst nur den Kopf, so als wollte sie nicht daran denken. »Schwester Mary David hat mich in eine Kapelle gesperrt, und da musste ich mich hinknien und endlos lange beten …« Ihre Stimme verlor sich. Wie lange hatte sie da unten gebetet? Sie konnte sich nicht erinnern. Es war ihr wie eine Ewigkeit vorgekommen, aber wie lange hatte sie wirklich da unten gehockt? Plötzlich konnte sie sich auch nicht mehr daran erinnern, wie es in dieser Kapelle ausgesehen hatte! Merkwürdig jedenfalls, und furchteinflößend, aber …
    Aber sie konnte sich nicht an irgendwelche Einzelheiten erinnern.
    Sie wusste nur noch, wie sehr sie sich gefürchtet hatte - und wie sehr ihr die Knie wehgetan hatten und der ganze Körper.
    Sie schaute zu Darren hoch; in ihren Augen glitzerten Tränen. »Das müssen Stunden gewesen sein«, fuhr sie fort, und wieder brach ihre Stimme. »Und dann musste ich beichten gehen, doch anschließend wollte mir Pater Sebastian nicht die Absolution erteilen.«
    Darren nahm ihre Hand und hielt sie. Was redete sie denn da? Die Priester sprachen einen nach der Beichte immer von den Sünden frei. Darum ging es doch bei der ganzen Sache, oder? »Was meinst du damit, er hat dir nicht die Absolution erteilt?«
    Sofia warf hilflos die Hände in die Höhe. »Genau das! Er hat es einfach nicht getan. Und heute Abend muss ich nochmal hin.«
    Darren runzelte verwirrt die Brauen. »Ich versteh das nicht. Was wir getan haben, war doch gar nicht so schlimm«, begann er.
    »Das ist nicht fair!«, fiel ihm Sofia ins Wort. Eine Träne löste sich von ihren Wimpern und kullerte über
ihre Wange. »Du musstest keinerlei Buße tun? Das glaube ich einfach nicht!«
    »Ich weiß noch nicht«, sagte Darren. »Pater Sebastian hat gesagt, er werde sich was überlegen.« Zärtlich wischte er ihr mit dem Daumen die Träne ab. »Es tut mir wirklich leid …«
    »Mit den Jungs sind die hier nicht so streng!«, unterbrach sie ihn abermals. »Ihr kommt immer ungeschoren davon.«
    Obgleich Darren wusste, dass das, was Sofia sagte, nicht stimmte, war er klug genug, nicht mit ihr darüber zu streiten, jedenfalls jetzt nicht. »Mach dir keine Sorgen«, sagte er. »Pater Sebastian ist cool.«
    Sofia biss sich auf die Lippen, um mit dem Heulen aufzuhören. »Das habe ich auch gedacht«, schniefte sie. »Aber ich will nicht wieder in diese Kapelle, wo Schwester Mary David …«
    Als Sofia abrupt verstummte, spürte Darren, dass jemand hinter ihm stand, und ließ Sofias Hand los. Im gleichen Moment tippte ihm jemand von hinten auf die Schulter, und als er herumwirbelte, sah er sich Schwester Cecilia gegenüber. Die Bibliothekarin hielt einen Finger an ihre Lippen und funkelte ihn finster an. »Ruhe«, sagte sie, und dieses Wort knallte wie ein Peitschenschlag, obschon sie es nur geflüstert hatte. »Es ist noch Studierzeit.«
    Darren nickte und senkte betreten den Blick auf seine Zehenspitzen.
    »Und du«, wandte sich die Nonne an Sofia und nagelte nun sie mit ihrem Blick fest, »du solltest lieber lernen, anstatt zu flirten.«
    »Aber ich habe doch gar nicht …«
    Die Nonne blähte ihre Nasenflügel. »Drei Rosenkränze für deine Widerworte«, verkündete sie. »Und ich schlage
vor, dass ihr jetzt auf eure Plätze zurückkehrt.« Da sich weder Darren noch Sofia

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