Das Teufelsweib von Chicago
sein, damit sie mit derselben uneingeschränkten Leichtigkeit strippen konnte.
Jace fand einen freien Tisch und ließ Leah auf dem Sofa Platz nehmen, bevor er sich neben sie setzte. Die Sitzecke, die er ausgesucht hatte, war nur schwach beleuchtet. Sie hatten eine hervorragende Aussicht auf den Barbereich und die volle Tanzfläche.
Er beugte sich vor und sagte laut genug, damit sie ihn über die Musik hinweg hören konnte: “Und? Wie findest du’s?”
“Mir gefällt es.” Leah war fasziniert von der sexuell aufgeladenen Stimmung. “Es ist ein wunderbarer Ort, um die Kunst der Verführung zu beobachten, finde ich.”
Jace lächelte ironisch. “Ich bin mir sicher, dass du schnell ein Gefühl für die unterschiedlichen Balzrituale zwischen Mann und Frau bekommen wirst.”
Eine Bardame trat zu ihnen und beugte sich vor, damit sie sie hören konnten. “Was kann ich Ihnen zu trinken bringen?”
Jace warf Leah einen Blick zu, der offenbar zeigen sollte, dass er ihr den Vortritt ließ. Wenn sie mit Brent hier gewesen wäre, hätte sie ohne zu zögern ein Glas Chardonnay bestellt. Aber sie war nicht mit Brent hier, und sie war an diesem Abend definitiv auch nicht in der Stimmung für Wein.
“Ich möchte den skandalösesten Drink, den der Barkeeper mixen kann”, entschied sie. “Etwas, das Spaß macht. Etwas Exotisches und Wildes.”
Die hübsche blonde Bedienung überlegte einen Moment lang, ehe sie mit funkelnden Augen und mit weiblicher Verbundenheit ihre Vorschläge machte. “Was halten Sie von einem Blowjob, einem Orgasmus oder einem Deep Throat?”
Alle Drinks klangen perfekt für ihr ungezügeltes, befreiendes Wochenende mit Jace. Leah lächelte. “Ich denke, ich beginne mit einem Orgasmus”, sagte sie, “und dann sehen wir weiter.”
“Gute Wahl.” Die Frau notierte die Bestellung und blickte Jace an, der angesichts Leahs mutigen Getränkewunsches mehr als überrascht wirkte. “Und für Sie, Sir?”
“Da mein Date hier einen Orgasmus genießen wird und ich noch fahren muss, nehme ich eine Cola.” Er warf der Bedienung ein Lächeln zu.
Ein Lachen tanzte in den Augen der Frau. “Alles klar.”
Minuten später wurden ihnen die Getränke gebracht, und Leah nippte etwas unsicher an dem Cocktail. Der Drink aus Amaretto, Creme de Cacao, Irish Cream, Wodka und Sahne war köstlich und anders als alles, was sie jemals gekostet hatte. Anerkennend und zufrieden seufzte sie auf.
Jace beobachtete sie, hielt sie gefangen mit seinem heißen Blick und seinem bösen kleinen Lächeln. “Pass besser auf, Süße. Diese Orgasmen sind ziemlich … stark.”
Ihr entging die doppelte Bedeutung seiner gespielt warnenden Worte nicht. “Mhm, aber sie kommen gut an”, antwortete sie und genoss es, unartig zu sein. Sie fühlte sich sinnlich und auch ein wenig schamlos. Unvermittelt steckte sie einen Finger in den sahnigen Cocktail und leckte ihn langsam und bedächtig ab. “Möchtest du wissen, wie mein Orgasmus schmeckt?”, fragte sie gespielt unschuldig.
Jace verschluckte sich fast an seiner Cola. Er brauchte einen Moment, um sich wieder zu sammeln. Als er sich gefasst hatte, lehnte er sich zu ihr herüber, sodass sein markantes Gesicht ihr ganz nahe war. “Es gibt nichts, was ich lieber kosten würde als deinen Orgasmus”, sagte er mit rauer Stimme. “Aber
Alkohol
ist für mich tabu. Ich muss noch fahren.”
Die Willensstärke und Zurückhaltung dieses Mannes faszinierten sie. Unerschrocken tauchte sie ihren Finger noch einmal in ihren Cocktail. Doch diesmal strich sie den cremigen Drink auf
seine
Unterlippe. “Dann möchte ich ihn von dir probieren”, flüsterte sie. Sie nahm sein Gesicht in beide Hände und leckte aufreizend langsam die berauschenden Aromen von seinem Mund, vermischt mit Jaces purem männlichen Geschmack.
Sie spürte, dass er erzitterte, und fühlte, dass er ein Stück weit die Selbstbeherrschung verlor. Und sie fuhr fort, ihn mit der Zunge und zärtlichen kleinen Liebesbissen zu reizen, und genoss ihre weibliche Macht. Sie hatte nicht gewusst, dass sie sie besaß. Oder vielleicht kam sie auch nur in diesem Moment zum Vorschein, weil sie endlich mit dem richtigen Mann zusammen war – einem Mann, bei dem sie sich selbstbewusst und sicher fühlte.
Ihre schwach beleuchtete Sitzecke vermittelte ihnen ein Gefühl von Privatsphäre. Nicht, dass es jemanden gestört hätte, was sie da taten – im Vorbeigehen war Leah sehr wohl aufgefallen, dass die Paare sich hier grundsätzlich
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