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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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ihm zu folgen.
    Ohne anzuklopfen traten sie in das Büro. Möller telefonierte
gerade. In dem großen Ledersessel vor dem Schreibtisch saß ein
älterer Herr, der einen Zigarillo in der rechten Hand hielt. Beide
schauten erschrocken auf, als sich die Tür öffnete und Brandt
schnurstracks auf Möller zuging, ihm ohne ein Wort den Telefonhörer
aus der Hand nahm und auf die Einheit legte.
    »Was soll das?«, fuhr Möller Brandt entrüstet an. »Sie ...«
    »So schnell sieht man sich wieder, Herr Möller. Das hätten Sie
nicht erwartet, was? Aber um's kurz zu machen«, sagte Brandt
und hielt ihm den Haftbefehl hin, »Sie stehen unter dem dringenden
Tatverdacht, Peter Guttenhofer und Laura Kröger ermordet
zu haben. Sie haben das Recht, die Aussage zu verweigern,
allerdings kann alles, was Sie von nun an sagen, vor Gericht gegen
Sie verwendet werden. Haben Sie das verstanden?«
    Möller versuchte ein Grinsen, was jedoch eher einer Fratze
glich. »Sie spinnen doch, ich ...«
    »Hände auf den Rücken«, sagte Brandt.
    »Was erlauben Sie sich?!«, brüllte der ältere Herr mit hochrotem
Kopf und baute sich vor Brandt auf. »Sie stürmen hier rein
und verhaften einfach so meinen Sohn! Das wird Konsequenzen
haben!«
    »Ah, Sie sind also der Vater«, sagte Brandt, obgleich die äußere
Ähnlichkeit zwischen Vater und Sohn geradezu frappierend
war, und musterte Walter Möller von oben bis unten. Auch er trug
einen eleganten Business-Anzug, ein blaues Hemd und eine rote
Krawatte, und wäre Möller senior nicht etwa dreißig Jahre älter
gewesen, so hätten beide fast als Zwillinge durchgehen können.
    Und jetzt wusste Brandt auch, warum der Vater alles, aber auch
alles für seinen Sohn getan hatte, um ihn vor dem Gefängnis zu
bewahren. »Sie können gerne mitkommen, an Sie haben wir
nämlich auch einige Fragen.«
    »Ich werde nicht zulassen, dass Sie meinen Sohn mitnehmen.
«
    »Das können Sie gar nicht mehr verhindern. Einmal ist es Ihnen
gelungen, ein zweites Mal wird es nicht geben. Schluss,
Ende, Finito. Das Spiel ist aus, Herr Möller«, sagte Brandt lakonisch.
»Das werden wir ja sehen!«, brüllte Walter Möller noch lauter
und drückte seinen Zigarillo mit einer Gewalt aus, als würde er sich
vorstellen, es wäre Brandts Gesicht. »Das werden wir ja sehen! Es
ist eine bodenlose Unverschämtheit, was Sie sich hier erlauben. Ich
werde umgehend meinen Anwalt verständigen und...«
    »Und was? Meinen Sie, der kann Ihnen noch helfen? Oder
sollte ich besser sagen, noch einmal helfen? Ich sehe ehrlich
gesagt keine Chance. Sie können reinkommen«, rief er nach
draußen.
    Elvira Klein kam um die Ecke und trat ins Büro. Walter Möller
sah sie mit ungläubigem Blick an und stieß hervor: »Elvira,
was machst du denn hier?«
    »Ich leite ab sofort die weiteren Ermittlungen. Und bitte, Herr
Möller, sprechen Sie mich mit Frau Klein an. Haben Sie das verstanden?
    Und Ihren Anwalt dürfen Sie selbstverständlich gerne
zu Rate ziehen, allerdings wird die erste Vernehmung Ihres
Sohnes ohne anwaltlichen Beistand stattfinden. Wir sehen uns
auf dem Präsidium.«
    »Elvira, verdammt noch mal«, schrie Magnus Möller sie an,
»das kannst du nicht machen, wir kennen uns doch schon ...«
    »Für Sie gilt das Gleiche wie für Ihren Vater. Abführen.«
    »Du alte Schlampe!«, zischte Magnus Möller kaum hörbar.
    »Und mit dir war ich mal befreundet.«
    »Ich habe sehr gute Ohren, Herr Möller, Sie sollten aufpassen,
was Sie sagen.« Und zu den Beamten: »Schafft ihn endlich
raus.«
    »Frau Klein«, sagte Walter Möller mit einem Mal beinahe
sanft, »dürfte ich ... Sie ... kurz unter vier Augen sprechen?«
    »Nein. Auf dem Präsidium stehe ich Ihnen allerdings gerne
zur Verfügung. Auf Wiedersehen. Und vergessen Sie nicht, Ihren
Anwalt zu verständigen.«
    »Das werden Sie noch bereuen«, sagte Walter Möller. »Das
werden Sie noch bereuen, so wahr ich Walter Möller heiße.«
    »Ich weiß, wie Sie heißen, Ihr Name taucht ja oft genug in den
Akten auf.«
    Magnus Möller wurde in den Streifenwagen gesetzt, Brandt
und Klein fuhren hinterher. Sie wechselten kein Wort, bis sie die
Stadtgrenze von Offenbach erreichten.
    »Ich habe zum ersten Mal Angst«, sagte Elvira Klein, wobei
ihre Stimme leicht zitterte.
    »Vor deinem Vater?«
    »Nicht nur. Ich kann's nicht beschreiben, aber ich frag mich
die ganze Zeit, wie viele Personen in diesem Netzwerk drinstecken.
Und Möller hat einen ungeheuren

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