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Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
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Ungereimtheiten
stoßen würden. Die Konstellation Hohl und Kröger
gefällt mir nicht. Kröger hat für Freitagabend ein einigermaßen
plausibles Alibi, obwohl ich gerne noch mal selbst mit seiner
Verlobten sprechen möchte, denn sie war doch, wie ihr sagt, nicht
mehr nüchtern, als sie nach Hause gekommen ist.« Sie hielt kurz
inne. »Nein, ich sehe im Moment keine andere Konstellation.
Wisst ihr was? Ich mache jetzt drei Besuche, die Cornelius, die
Sittler und die Kreuzer. Und dann nehm ich mir noch mal diesen
Hohl vor.«
    »Und was ist mit Kröger?«, wollte Kullmer wissen.
»Den übernehmt ihr diesmal. Zerpflückt ihn, bis ihr sicher
seid, dass seine Alibis absolut wasserdicht sind. Notfalls bringt
ihn aufs Präsidium.«
    »Frau Durant«. sagte Berger, der sich wieder hinter seinen
Schreibtisch gesetzt hatte, »was wollen Sie die Damen fragen?«
»Das verrat ich Ihnen später. Ich erstatte Ihnen heute noch Bericht.
Was hat übrigens die Pressekonferenz ergeben?«
    »Die findet in ziemlich genau einer Stunde statt«, antwortete
Berger, »Dr. Vollmer wollte es so. Er braucht immer ein wenig
länger, um sich vorzubereiten.«
    »Umso besser. Wir werden die Täter kriegen, wie auch immer.
«
    Ihr Handy klingelte erneut, wieder Brandt.
    »Ich wollte nur sagen, dass ich mich jetzt auf den Weg nach
Frankfurt mache und so in etwa einer halben Stunde dort sein
kann. Wo soll ich hinkommen?«
    »Erst mal ins Präsidium. Ich habe zwei Besuche zu tätigen,
bei denen ich allein sein muss. Dauert aber nicht lange. Ich dürfte
so gegen Mittag wieder zurück sein.«
    »Und was soll ich dann bei Ihnen im Präsidium?«, fragte er
mürrisch.
    »Tauschen Sie sich mit Herrn Berger aus. Ich denke, das ist
auch sehr wichtig, damit Sie die neuesten Informationen erhalten.
Ich melde mich von unterwegs.«
    Sie legte auf und sah Berger kurz an, nahm ihre Tasche und
verließ das Büro. Auf dem Weg nach unten überlegte sie, welche
von den drei Frauen sie als Erste besuchen sollte, und entschied
sich für Alina Cornelius, in der Hoffnung, sie auch anzutreffen.
Danach Leslie Sittler, und als Letzte vielleicht zusammen mit
Brandt Silke Kreuzer. Sie spürte, dass die Lösung nur noch einen
Katzensprung entfernt war. Da war wieder dieses Kribbeln, das
ihr sagte, wie kurz sie davor stand, den Fall zu lösen.
    Sie stieg in ihren Corsa und fuhr vom Hof. Nach kaum zehn
Minuten fand sie einen Parkplatz in der Nähe des Hauses, in
dem Alina Cornelius wohnte. Allein bei dem Gedanken, ungleich
gegenüberzustehen, überkam sie ein seltsames Gefühl,
wie sie es noch nie bei einer Frau verspürt hatte. Sie stieg aus,
ging auf den Eingang zu und klingelte. Wenig später meldete
sich eine weibliche Stimme, Durant nannte ihren Namen und
drückte die Tür auf.
     

Donnerstag, 10.45 Uhr
     
    Alina Cornelius trug an diesem wolkenverhangenen und
eher ungemütlichen Aprilvormittag eine Jeans, einen leichten
Pulli und Haussocken. Sie reichte Durant die Hand, die blonden
Haare umspielten ihr Gesicht, sie war kaum geschminkt und dennoch
überaus attraktiv, was an ihren strahlend blauen Augen, ihrem
Mund und dieser unglaublich charismatischen Ausstrahlung
lag, die selbst äußere Unzulänglichkeiten überdeckt hätte. Nur,
Durant konnte keine solchen Unzulänglichkeiten ausmachen, sie
war einfach nur fasziniert von dieser Frau.
    »Kommen Sie rein, ich habe schon gar nicht mehr damit gerechnet,
Sie noch einmal zu sehen.«
    »Nun bin ich doch hier«, sagte Durant und ging ins Wohnzimmer,
das wieder ordentlich aufgeräumt war wie bei ihrem ersten
Besuch am Montag, aber es wirkte alles andere als steril, alles
strahlte Wärme und Gemütlichkeit aus, es herrschte eine angenehme
Temperatur. Im Hintergrund lief leise klassische Musik,
auf dem Tisch lag ein aufgeschlagenes Buch. »Ich habe noch ein
paar Fragen.«
    »Bitte.« Alina Cornelius deutete auf das Sofa, während sie
selbst im Sessel Platz nahm und die Beine übereinanderschlug.
»O Entschuldigung, darf ich Ihnen etwas zu trinken anbieten?
Einen Kaffee vielleicht oder einen Tee? Es dauert nur zwei, drei
Minuten.«
    »Zu einem Tee sag ich nicht nein, aber nur, wenn Sie einen
mittrinken«, antwortete Durant.
    »Gut, dann warten Sie bitte, ich setz nur schnell Wasser
auf.«
    »Darf ich mitkommen?«
    »Natürlich, ich habe nichts zu verbergen«, erwiderte Alina
Cornelius mit einem Lächeln.
    Durant ging mit in die Küche, die auch nichts anderes als das
war,

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