Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Das Todeskreuz

Titel: Das Todeskreuz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Andreas Franz
Vom Netzwerk:

schnippisch.
    Sievers stellte sich zwischen Brandt und Durant und sagte:
»Schluss jetzt mit diesem Blödsinn. Ihr habt zwei Tote, eine in
Frankfurt und einen in Offenbach. Beide Morde gehören zusammen,
also werdet ihr auch zusammenarbeiten.«
    »Sie mögen Frankfurt nicht«, konstatierte Durant spöttisch lächelnd.
»Ich bin Offenbacher.«
    »Wenn das so ist, verstehe ich natürlich alles gleich viel besser
«, entgegnete sie ironisch. »Gleiche Vorgehensweise?«, wandte
sie sich an Andrea Sievers, während Kullmer und Seidel sich
nur grinsend ansahen.
    »Im Prinzip schon. Die Todesursache ist eine andere, ansonsten
wie gestern, Kreuz auf dem Rücken, Zettel im Mund. Du
wirst mich wahrscheinlich auch gleich nach dem Todeszeitpunkt
fragen, ich kann's aber nicht sagen, nur schätzen.« Sie wiegte
den Kopf hin und her. »Irgendwann gestern Abend oder Nacht.«
    »Dann wollen wir doch mal rausfinden, was die Sittler und
diesen Buchmann miteinander verbunden hat. Herr Brandt, wurde
Buchmann vermisst?«
    »Die Meldung ging heute Vormittag bei uns ein. Die Streife
hat ihn gefunden«, antwortete er kurz angebunden. Allein der
Gedanke, mit den Kollegen aus Frankfurt kooperieren zu müssen,
verursachte ihm Magenkrämpfe.
    »Hat er Familie?«
    »Hm.«
    »Und ich nehme an, Sie werden sie gleich informieren.«
    »Ist so üblich. Ich überlass das allerdings auch gerne Ihnen,
wenn Sie meine Arbeit übernehmen möchten.«
    »Sie können das bestimmt genauso gut. Kennen Sie diesen Dr.
Buchmann?«
    »Kennen wäre zu viel gesagt, ich hatte allerdings schon mal
mit ihm zu tun. Schon 'ne Ahnung, warum er so zugerichtet
wurde?«
    Durant schüttelte den Kopf. »Wir wissen ja nicht mal, warum
die Sittler ... Das wird schwierig.«
    »Seh ich genauso«, sagte Brandt und fuhr sich übers Kinn.
    Von der Seite beobachtete er Durant aus dem Augenwinkel, eine
Frau, die so groß war wie er, die selbstbewusst auftrat und gar
nicht schlecht aussah. Er konnte sich gut vorstellen, dass die
Männer sich nur so um sie scharten.
    Ihr Handy klingelte, und sie holte es aus der Jackentasche.
    Nadine Hellmer. »Tut mir leid, wenn ich dich störe, aber ist Frank
bei dir?«, fragte sie mit ängstlicher Stimme.
    »Nein. Ich dachte, er wäre zu Hause«, antwortete Durant und
entfernte sich ein paar Schritte, damit die andern von dem Telefonat
nichts mitbekamen.
    »Ist er nicht. Er hat mich gegen Mittag angerufen und gesagt,
er sei gleich da, und seitdem habe ich nichts mehr von ihm gehört.
Ich dachte, es wäre vielleicht etwas Wichtiges dazwischengekommen.
Jetzt mach ich mir aber doch Sorgen, weil er auch
nicht an sein Handy geht. Es springt immer nur die Mailbox an.
    Wann hast du ihn denn das letzte Mal gesehen?«
    »Nadine, hör zu, ich kümmer mich drum, ich kann jetzt nur
nicht reden, ich bin an einem Tatort.«
    »Es ist ihm doch hoffentlich nichts passiert. Julia, ich hab so
ein saudummes Gefühl.«
    »Ich ruf dich nachher an. Ich finde ihn, versprochen.«
    »Ist er bei der andern?«
    »Bei welcher andern?«, fragte Durant, als wüsste sie nichts
von einer Affäre ihres Kollegen.
    »Mach mir doch nichts vor, da ist doch eine andere. Aber das
ist mir egal, ich will nur wissen, ob es ihm gut geht. Versprichst
du mir wirklich, dass du mich anrufst?«
    »Natürlich. Und jetzt mach dir bitte nicht zu viele Sorgen, es
wird alles gut. Ich melde mich, sobald ich Näheres weiß, es kann
allerdings Mitternacht oder sogar noch später werden.«
    »Das macht nichts. Ich kann sowieso nicht schlafen, solange
ich nicht weiß, was mit ihm ist. Er hat sich so verändert ...«
    »Nadine, ich muss auflegen. Ich würde wirklich gerne länger
mit dir sprechen, aber ...«
    »Ich warte. Mein Gott, ich wollte doch nicht, dass er ... Es ist
alles meine Schuld.«
    »Nein, ist es nicht«, versuchte Durant die völlig aufgelöste
Nadine zu trösten, was ihr jedoch nicht gelang.
    »Doch, ist es. Tschüs«, sagte Nadine schluchzend und legte
auf.
    Durant wählte Hellmers Handynummer, es läutete achtmal,
bis die Mailbox ansprang. Sie kaute auf der Unterlippe, überlegte
und wählte schließlich die Nummer von Viola Richter, die sie
sich einmal in einem unbemerkten Augenblick aus Hellmers
Handy aufgeschrieben hatte.
    »Ja?«
    »Hier Durant. Frau Richter, ich habe nur eine Frage: Haben
Sie Herrn Hellmer heute gesehen?«
    »Wieso?«, kam es ziemlich schroff zurück.
    »Beantworten Sie bitte meine Frage. Er ist seit etlichen Stunden

Weitere Kostenlose Bücher