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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Plünderer ihre Gefangenen ab.
    Pancho Villa ging voran. Elvis und Gelbzahn hielten sie von hinten mit Gewehr und Schrotflinte in Schach. Sie näherten sich einem grasbewachsenen Hügel, der teilweise freigelegt war, so dass man die Steine unter der Vegetation sehen konnte. Pancho durchquerte einen Torbogen und schien zu verschwinden.
    Gamay sah, dass sich im Boden des Gebäudes eine große Öffnung befand. Sie stiegen eine Anzahl unregelmäßiger, grob behauener Stufen ins Halbdunkel hinab, bis sie einen feuchten hohen Kellerraum erreichten.
    Der große Mann sagte einige Worte zu Chi. Dann ließ man sie allein.
    »Sind Sie in Ordnung?«, fragte Gamay den Professor. Ihre Stimme hallte wider.
    Er rieb sich die rot angelaufene Seite des Gesichts, auf der ihn der Schlag getroffen hatte.
    »Ich werd’s überleben, aber dem Tier, das mich geschlagen hat, kann ich das nicht versprechen. Und Sie?«
    Gamay rieb sich die schmerzende Stelle auf ihrem Kopf. »Ich habe sowieso eine neue Dauerwelle gebraucht«, sagte sie dann.
    Zum ersten Mal zeigte sich ein breites Grinsen auf seiner ansonsten reglosen Miene. »Vielen Dank. Ohne Ihr Eingreifen wäre ich vielleicht tot.«
    »Vielleicht«, erwiderte Gamay. Sie musste an die erhobene Machete denken und vermutete, dass der Professor Gelbzahn auf ein gesundes Maß zurechtgestutzt hätte.
    Sie schaute zurück zu der Treppe, auf der sie nach unten gekommen waren. »Was hat der große Mann gesagt?«
    »Er sagt, sie würden sich nicht die Mühe machen, uns zu fesseln. Es gibt nur einen Weg nach draußen. Er wird jemanden am Eingang postieren, und falls wir versuchen zu fliehen, werden wir erschossen.«
    »Das ist wenigstens unmissverständlich.«
    »Es ist meine Schuld«, sagte Chi trübsinnig. »Ich hätte Sie nicht herbringen dürfen. Ich hätte mir nicht träumen lassen, dass die Plünderer diesen Ort finden könnten.«
    »Nach der Anzahl der Tongefäße zu schließen, haben sie hart gearbeitet.«
    »Die Artefakte in diesem Graben sind Hunderttausende, womöglich Millionen Dollar wert. Der große Mann ist der Boss.
    Die anderen beiden wurden lediglich angeheuert. Schweine.« Er hielt inne. »Es war gut, dass Sie nicht verraten haben, wer ich bin.«
    »Ich wusste nicht, wie weit Ihr Ruf sich schon verbreitet hat, aber ich wollte gar nicht erst das Risiko eingehen, dass die drei wissen könnten, wer Sie sind.« Sie sah zu der hohen Decke empor, die im dämmrigen Licht des Eingangs kaum zu erkennen war. »Wo
sind
wir?«
    »In einem
cenote
. Ein Brunnen, aus dem sich die früheren Einwohner ihr Wasser geholt haben. Ich habe ihn bei meinem zweiten Besuch entdeckt. Kommen Sie, ich zeige es Ihnen.«
    Sie gingen ungefähr dreißig Meter weit. Es wurde erst dunkler und dann wieder heller, als sie ein großes Wasserbecken erreichten. Das Licht drang durch eine Öffnung in dem felsigen Dach herein, das sich nach Gamays Schätzung etwa achtzehn Meter über ihnen befand. Auf der anderen Seite des Beckens erhob sich eine steile Wand bis hinauf zur geisterhaft schimmernden Decke.
    »Das Wasser ist sauber«, sagte Dr. Chi. »Die Regenfälle sammeln sich unter dem Kalkstein und treten hier und da durch Öffnungen wie diese oder unterirdische Höhlen wieder an die Oberfläche.«
    Gamay setzte sich auf ein niedriges Sims. »Sie kennen Leute dieses Schlages«, sagte sie. »Was werden die wohl tun?«
    Dr. Chi war erstaunt, wie ruhig seine Begleiterin blieb.
    Eigentlich sollte es ihn nicht überraschen, hielt er sich vor Augen. Sie hatte ihn furchtlos verteidigt und den Mann angegriffen, der ihn niedergeschlagen hatte.
    »Uns bleibt etwas Zeit. Sie werden nichts unternehmen, bevo r sie nicht mit ihrem Hehler abgesprochen haben, wie man mit einer Amerikanerin verfahren soll.«
    »Und dann?«
    Er breitete die Arme aus. »Denen bleibt kaum eine Wahl. Das hier ist eine lukrative Ausgrabungsstätte, die sie vermutlich nicht aufgeben wollen. Genau das müssten sie aber tun, falls sie uns gehen ließen.«
    »Also wird es besser für sie sein, wenn wir vom Erdboden verschwinden. Niemand hat eine Ahnung, wo wir sind, wenngleich die Plünderer das nicht wissen. Man wird denken, wir wären von einem Jaguar aufgefressen worden.«
    Er hob eine Augenbraue. »Sie hätten uns nicht so freigebig ihre Beute gezeigt, wenn sie geglaubt hätten, wir würden jemand anderem davon erzählen können.«
    Sie schaute sich um. »Sie kennen nicht zufällig einen geheimen Weg hier heraus, oder?«
    »Es gibt Verbindungen zur

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