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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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paar Löcher tropfte der Regen herein und sammelte sich bald in kleinen Bächen auf dem festgestampften Erdboden, aber ansonsten war es hier drinnen relativ trocken und geschützt. Die gezackte Öffnung, an deren Stelle sich einst die Tür befunden hatte, führte direkt zu den Wohnmobilen. Die Lücken zwischen den Lehmziegeln erlaubten den Ausblick in jede Richtung, wie Schießscharten in einer Burg.
    Der Wind und der Regen waren nur die Vorboten. Ein Wüstensturm zieht nicht einfach so heran und begnügt sich dann mit ein paar vereinzelten Blitzen. Er sucht sich einen Ort aus und bleibt darüber schweben, lässt Sturzbäche von Regen fallen und schießt im Sekundenabstand zuckende Blitze zu Boden, manchmal mehrere gleichzeitig. Er nimmt die Erde mit einer Feindseligkeit unter Beschuss, wie man sie eher bei Menschen erwarten würde, und hämmert auf den Boden ein wie Artilleriesperrfeuer, mit dem man den Feind vernichten oder zumindest nachhaltig einschüchtern will.
    Das nahezu gleich bleibende stroboskopische Licht ließ die peitschenden Regentropfen scheinbar in der Luft erstarren.
    Während Trout die Gegend im Auge behielt, blieb Austin mittels eines Handfunkgeräts mit den Wachen in Kontakt. Er musste laut rufen, um sich durch den grollenden Donner und den trommelnden Regen verständlich zu machen.
    Die Wachposten hatten die Anweisung erhalten, sich regelmäßig zu melden beziehungsweise sofort Bescheid zu geben, falls ihnen etwas Ungewöhnliches auffiel.
    Die sechs Männer bei der alten Tankstelle bildeten Team A.
    Die Hubschraubergruppe, der Einfachheit halber Team B genannt, sollte zuhören und Funkstille bewahren. Austins Funkgerät knisterte. Die atmosphärische Störung wurde durch den Regen hervorgerufen.
    »Ned an Basis. Nichts.«
    »Roger«, erwiderte Austin. »Carl, bitte melden.«
    Eine Sekunde später: »Carl hier. Ebenfalls nichts.«
    Joe nahm sich Austins Warnung zu Herzen, die Meldungen möglichst knapp zu halten. »Auch nichts«, antwortete er.
    Dann, von der Straße: »Team A. Negativ.«
    Der Sturm dauerte fast eine Stunde an, und als er abzog, blieb die vorzeitige Dunkelheit, die er mit sich gebracht hatte, weiterhin bestehen. Nur in der Ferne zuckten noch sporadisch Blitze auf. Die frisch gereinigte Luft roch intensiv nach Beifuß.
    Die Wachen meldeten sich regelmäßig. Alles blieb völlig ruhig, bis die Straßenmannschaft Alarm gab.
    »Team A an Basis. Fahrzeug nähert sich. Nehmen Position ein.«
    Der Plan des Teams sah vor, dass zwei Männer das Fahrzeug anhalten und zwei weitere ihnen dabei Deckung geben würden.
    Diesen beiden würde ein fünfter Mann den Rücken freihalten, während der sechste über Funk Kontakt zu den anderen hielt.
    Austin ging zur Tür und schaute in Richtung der Straße. Die Scheinwerfer waren zwei Lichtpunkte in der Finsternis.
    Eine Minute später. »Fahrzeug erhält Signal zum Anhalten… hält an. Nähern uns vorsichtig.«
    Austin hielt den Atem an. Niemand hatte zu dieser späten Stunde Veranlassung, die Grabungsstätte zu besuchen. Er stellte sich vor, wie die Männer sich dem Wagen von beiden Seiten mit gezogenen Waffen näherten. Er hoffte, dass es sich nicht nur um ein Ablenkungsmanöver handelte, während der eigentliche Vorstoß an anderer Stelle erfolgte. Eilig setzte er sich mit den restlichen Wachen in Verbindung. Auf der Wüstenseite blieb alles ruhig.
    Nach einigen Momenten voller Anspannung meldete sich erneut das Straßenteam. »Team A.« Die Stimme klang etwas entspannter. »Basis, kennen Sie jemanden namens George Wingate?«
    »Ja«, sagte Austin. »Was ist mit ihm?«
    »Er sitzt am Steuer des Wagens.«
    »Älterer Mann. Weiße Haare und Bart?«
    »Roger. Er sagt, er arbeitet an der Ausgrabung mit.«
    »Das ist richtig. Ist seine Frau bei ihm?«
    »Negativ. Er ist allein.«
    »Was will er hier?«
    »Er sagt, seine Frau habe ihre Handtasche im Badezimmer eines der Wohnmobile vergessen. Er wollte eigentlich schon eher wieder hier sein, aber dann ist der Sturm dazwischengekommen. Anweisungen?«
    Austin grinste. »Okay, lasst ihn durch.«
    »Roger. Ende und aus.«
    Kurz darauf stachen die Lichtfinger der Scheinwerfer durch die Dunkelheit, als der Wagen sich auf der Straße näherte. Der Buick der Wingates blieb zwischen einem der Wohnmobile und dem Schuppen stehen. Die Tür ging auf, und ein Mann stieg aus.
    Wingates hoch gewachsene Gestalt verschwand hinter der Ecke eines der Winnebagos. Eine Minute später kam er zurück.
    Er trug etwas unter dem

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