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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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Wäscheschacht geschmissen hat. Das ging zu einfach«, sagte Zavala misstrauisch.
    »Daran habe ich auch gerade gedacht. Aber vergiss nicht, dass die Erbauer dieser Pyramide von der anschließenden Flutung wussten. Vermutlich haben sie damit gerechnet, dass jeder vermeintliche Eindringling seine Zeit damit verschwenden würde, einen Weg durch die Steintafel direkt unterhalb des Tempels zu finden. Und selbst falls jemand diesen Eingang entdeckte, würde er sich nicht in den Rachen der Schlange trauen. Aber trotzdem«, fügte er hinzu, »sollten wir sorgfältig nach Fallen Ausschau halten.«
    Wie Gespenster in einem Spukhaus schwebten sie die Stufen empor. »Warum können die sich nicht vorher entscheiden. Erst runter, dann wieder rauf«, hörte Austin seinen Partner murren.
    Kurt konnte Zavalas Verärgerung nachfühlen. Auch ein erfahrener Wracktaucher war nicht ganz frei von der amorphen klaustrophobischen Befürchtung, die Tausende von Tonnen Fels über ihren Köpfen könnten auf sie herabstürzen. Oder schlimmer noch, sie würden eingeschlossen werden und sich nicht bewegen können, so dass ihnen ein qualvoller Erstickungstod bevorstand. Er war froh, als sein Kopf die Wasseroberfläche durchstieß. Eine Sekunde später tauchte Zavala neben ihm auf. Sie leuchteten das runde Becken ab. Joe hob den Arm, um die Maske abzunehmen. Austins Hand zuckte vor und hielt Zavala zurück. »Vorsicht!«, warnte er. »Wir wissen nicht, ob wir gefahrlos atmen können.«
    Die Luft war womöglich mehr als zweitausend Jahre alt.
    Austin wusste nicht, ob sich in einem solchen Zeitraum Mikroorganismen, Sporen oder Toxine bilden konnten, aber er war nicht bereit, das Risiko einzugehen. Er stemmte sich aus dem Becken und legte Flossen und Gürtel ab. Dann half er Zavala. Sie folgten den Treppenstufen nach oben in einen Raum.
    Außerhalb des Wassers klang das Ventilsystem der Atmung unnatürlich laut.
    Die lange schmale Kammer hatte ein hohes Gewölbedach aus mehreren Schichten horizontal liegender Blöcke, das auf Kragsteinbögen ruhte, wie so häufig von den Maya bevorzugt.
    Der Strahl von Austins Scheinwerfer wanderte von der Decke nach unten und fiel auf einen länglichen Kopf mit spitzen Ohren und geblähten Nüstern.
    »Ist es das, wofür ich es halte?«, fragte Zavala.
    »Ein Pferd, würde ich sagen.«
    »Ja, sicher. Aber was, zum Teufel, hat Mr. Ed hier drinnen verloren?«
    Austin senkte den Scheinwerfer, so dass der lange hölzerne Hals des Pferdes erhellt wurde. »Mensch, da soll mich doch … das ist eine Galionsfigur.«
    Der Pferdekopf aus Holz krönte den hohen, geschwungene n Bug eines Boots mit glänzenden dunkelroten Seiten. Unter dem Kopf ragte ein spitzer Rammsporn hervor.
    Die Erbauer dieses Boots mussten wahre Künstler gewesen sein, dachte Austin, während sie am Rumpf entlanggingen.
    Auch das Heck verjüngte sich, und der Kiel war flach. Das Gefährt war lang, schmal und schwang sich an beiden Enden in anmutigen Kurven empor. Nach dem Aussehen der präzise zugeschnittenen und sich teilweise überdeckenden Planken zu urteilen, war der Rumpf absolut wasserdicht.
    Der Mast lag der Länge nach auf Deck.
    Einige der Decksplanken waren eingesackt und gaben den Blick auf Dutzende von Amphoren im Frachtraum frei. Überall lagen runde metallene Objekte herum, bei denen es sich um Schilde gehandelt haben könnte. Zwei lange Ruderpinnen, deren Blätter sich im Lauf der Zeit stark gekrümmt hatten, lehnten am Heck des Schiffs und schienen auf die Hände der längst gestorbene n Steuermänner zu warten. Das Boot schwamm nicht im Wasser, sondern ruhte auf einem steinernen Schlitten.
    Manche der Spanten waren verrottet, woraufhin das Schiff eine leichte Schräglage bekommen hatte.
    »In natura ist es sehr viel hübscher«, murmelte Zavala.
    Austin fuhr mit der Hand über das Holz, als würde er seinen Augen nicht ganz trauen.
    »Dir geht es also genauso. Das hier ist eines der Schiffe, die auf der Stele und den anderen Abbildungen auftauchen.«
    »Was soll ein phönizisches Boot in einem Unterwassertempel der Maya?«
    »Darauf lauern, sämtliche archäologischen Theorien über den Haufen zu werfen«, sagte Austin. »Warte nur, bis Nina diese wunderschöne Lady zu Gesicht bekommt. Wir müssen ihr ein paar Daten liefern, mit denen sie sich beschäftigen kann, bis wir eine Kamera hergebracht haben. Was schätzt du, wie lang ist es?«
    »Bestimmt mehr als dreißig Meter.«
    Zavala lief beinahe gegen eine der vier runden Säulen, die sich

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