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Das Todeswrack

Das Todeswrack

Titel: Das Todeswrack Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Clive Cussler , Paul Kemprecos
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verdanken, dass Pflanzensamen hergelangten und bald keimten. Ihre Wurzeln hatten die Erde an Ort und Stelle gehalten. Am Rand der Insel konnte man direkt unterhalb im See eine steinerne Terrasse erkennen. Austin zog die Stiefel aus, glitt ins Wasser, schwamm einige Züge und tauchte.
    »Dieses Ding ist wie die Spitze eines Eisbergs«, sagte er, als er wieder an der Oberfläche erschien. »Es war vermutlich ein Tempel auf der Spitze einer sehr großen Pyramide. Ich kann nicht sagen, wie weit sie sich erstreckt.«
    »Ich habe doch
gesagt,
wir hätten ein U-Boot mitnehmen sollen«, erwiderte Zavala und half Austin zurück ans Ufer.
    »Falls also unser Verdacht zutrifft und dieses Gebäude ein Tempel ist, haben wir unser Ziel erreicht. Das Maul.«
    »Jetzt müssen wir nur noch herausfinden, wie wir in den Schlund gelangen.«
    »Hübscher Vergleich. Wir könnten versuchen, diesen Stein zu sprengen, der den Weg blockiert.«
    »Ja, könnten wir, und es würde vielleicht sogar funktionieren.
    Aber das wäre nicht unbedingt ein chirurgischer Eingriff.
    Unsere Archäologenfreunde würden nie wieder ein Wort mit uns wechseln. Lass uns weiter darüber nachdenken, während wir uns umsehen.«
    Sie kehrten zum Flugzeug zurück und fuhren bis ans Ende des Sees. Dort gingen sie an Land und begannen mit einer Erkundungstour. Der Wald lag im Halbdunkel, und nur vereinzelt drang ein wenig Sonnenlicht durch den Blätterbaldachin bis zum Boden vor. Aus diesem Grund gab es nur sehr wenig Unterholz, sodass Kurt und Joe auf dem Blätterteppich leicht vorankamen. Austin hörte Wasser plätschern und folgte dem Geräusch bis zu dessen Ursprung. Sie kamen an das Bett des Flusses, den sie vom Flugzeug aus gesehen hatten. Links und rechts erhoben sich steinerne Fundamente. Der Raum dazwischen war mit Erde und Vegetation angefüllt, so dass ein beträchtliches Reservoir aufgestaut wurde. Mehrere Bäche hatten sich einen Weg durch den primitiven Damm oder um die alte Barrikade herum gebahnt und flossen in Richtung See. Der eigentliche Flusslauf beschrieb unmittelbar vor den Fundamenten eine abrupte Kurve und bog in den Wald ab.
    Austin ließ das Reservoir hinter sich und folgte dem rauschenden Wasser, bis er auf ein gleichartiges Paar Fundamente stieß.
    »Genau, wie ich mir gedacht habe«, sagte er.
    Zavala war beeindruckt. »Woher hast du gewusst, dass diese Dinger hier sein würden?«
    »Würdest du mir glauben, dass ich ein Genie bin?«
    Zavala verkniff sich ein Grinsen. »Aber sicher würde ich das.
    Und jetzt verrate mir, wie du es
tatsächlich
bemerkt hast.«
    Austin nahm einen Zweig, warf ihn in den Fluss und schaute zu, wie er gleich darauf in der schäumenden schnellen Strömung außer Sicht verschwand. »Erinnerst du dich noch, wie dieser Fluss aus der Luft aussieht? Ich glaube, du hast gesagt, er habe mehr Windungen als eine Bauchtänzerin. Kurz bevor er auf den See trifft, knickt er in absolut gerader Linie ab. Ich hatte sofort den Eindruck, dass dieser Abschnitt viel zu gerade ist, um natürlich zu sein. Wie dieser Tempel in der Mitte des Sees.
    Nichts in der Natur ist absolut perfekt. Vielleicht ist es ein Kanal, dachte ich. Kennst du den alten Chesapeake and Ohio Park nördlich von Washington?«
    »Einer meiner Lieblingsorte für eine preiswerte erste Verabredung«, sagte Zavala und lächelte im Gedenken an viele schöne Stunden. »
Muy romantico.
Was hat er denn hiermit zu tun?«
    »Denk an den Tempel. Manchmal steht er unter Wasser, manchmal auch nicht.« Austin konnte beinahe die Relais klicken hören, als Zavalas brillanter technischer Verstand die Information verarbeitete. Joe schlug sich auf die Stirn.
    »Natürlich.
Die Schleusen.«
    Austin strich ein Stück Boden glatt, nahm einen kurzen Stock und reichte ihn Zavala.
    »Bitte sehr, Professor Z.«
    Zavala zog eine Linie in die Erde. »Das hier ist der Potomac River. Wegen der Stromschnellen und Wasserfälle kann man einen bestimmten Bereich nicht mit Booten passieren, also legt man einen Kanal an, der diese Stelle umgeht. Hier.« Er tippte auf den Boden. »Man errichtet ein System aus Toren und Schleusen, um den Wasserstand des Kanals in jeder Sektion unter Kontrolle zuhaben. Mal sehen, ob ich richtig liege.« Er zeichnete ein Oval, das den See repräsentierte. »Normalerweise tritt der Fluss hier oben ein, füllt das Flutbecken und erschafft den See und fließt unten wieder heraus, bis er irgendwann das Meer erreicht.«
    »Sehr gut bis jetzt, Professor.«
    »Irgendwann haben

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