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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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locken.«
    Gandulf sah zu Riana und wartete auf ihre Zustimmung. »Jalara hat Angst vor dem Licht, aber in der Nacht wird sie sicher herauskommen.«
    Während sie sprach, bemerkte Julian, wie sich Rianas Blick nach innen richtete und ihre Augen glasig wurden. »Ich habe Kontakt mit Jalara,« gab Riana zu verstehen, dabei richtete sie sich auf und steuerte mit eckigen Bewegungen zum Ausgang des Hauses. Trina, die zu ihren Füßen gelegen hatte, hob ihren Kopf und winselte leise. Erst als Gandulf und die anderen Riana folgten, erhob sie sich und schloss sich ihnen an.
    Julian versuchte Riana an der Schulter zurückzuhalten, aber sie entwand sich dem Griff und sprach mit ruhiger Stimme. »Keine Angst, Jalara wird uns nichts zuleide tun. Ich gab ihr zu verstehen, dass sie bald ihre Heimat wiedersehen wird,« beruhigte sie ihre nervösen Begleiter.
    Mit erstaunlich sicheren Schritten ging Riana weiter durch die Gassen der Stadt und ließ die Häuser hinter sich. Riana hielt an und blickte hinüber zum Stolleneingang, aus dem Julian aufgeregtes Atmen vernahm.
    Der Krater lag in völliger Dunkelheit und es fiel selbst Julian schwer, trotz seiner geschärften Sinne den dunklen Schatten der Echse an der Kraterwand auszumachen.
    Jalara, wie Riana sie nannte, stand bewegungslos neben dem Eingang, nur ihr Kopf wiegte sich im Takt ihrer Zunge, die zu ihnen herüber witterte. »Sie hat uns bemerkt,« flüsterte Riana ihren Begleitern zu. Verhaltet euch ruhig und macht keine schnellen Bewegungen.«
    Mit angehaltenem Atem standen Gandulf, Granak und Julian neben Riana, die langsam und ohne Hast ihre Hände der Echse entgegenstreckte. Urplötzlich vernahm Julian die geistige Stimme Rianas, so klar und deutlich, wie er die Stimme Dragans während ihres Fluges vernommen hatte.
    Keine Angst Jalara, ich bin Riana und ich weiß du kannst mich verstehen. Ich versuche, dir aus deiner misslichen Lage zu helfen . Ein unterdrücktes Schnauben klang von der Echse herüber. Julian fragte sich wie Riana auf den Namen der Echse gekommen war, als seine Gedanken, die Antwort der Echse empfingen.
    Wie willst du Jalara helfen? Ich suche schon lange einen Ausgang aus diesem Gefängnis, in dem ich gefangen bin. Die Felswände sind zu steil und zu hoch, als dass ich sie überwinden könnte und aus dem Inneren der Erde gibt es kein Entrinnen. Ein Glück, denn die Winzlinge haben es aufgegeben mich zu bekämpfen und sind geflohen. Wie also willst du mir helfen , fragte Jalara.
    Dann hast du nicht alle von denen die du Winzlinge nennst vernichtet , mischte sich Julian ein. Aus den Augenwinkeln bemerkte er, wie Rianas Kopf sich ruckartig in seine Richtung bewegte und sie ihn fassungslos ansah. »Du verstehst die Sprache der Gedanken,« fragte sie ihn verwirrt.
    »Ja, er hat sich auch mit Dragan unterhalten,« warf Granak rasch dazwischen, doch Riana hatte nur Augen für Julian. »Ich weiß auch nicht, wie das kommt,« gestand Julian etwas verunsichert, »es war mit einmal da.« Unbemerkt von ihnen tauchte Thurgrom hinter ihnen auf. Erst als Riana die Unruhe der Echse wahrnahm, drehte sie sich um und sah den Zwerg, der wie angewurzelt stehen geblieben war.
    Ein Winzling fauchte Jalara und ihr mit spitzen Dornen bewehrter Schwanz peitschte nervös und angriffslustig über das hüfthohe Gras.
    »Was macht ihr da? Seid ihr lebensmüde, und wollt euch unbedingt von dem Vieh fressen lassen,« rief der Zwerg. Er machte Anstalten sich mit seinem Streithammer auf Jalara zu stürzen.
    Gandulf hielt den Zwerg am Arm zurück, als dieser mit hassverzerrtem Gesicht an ihm vorbeizustürmen versuchte. Julian half Gandulf und redete beruhigend auf Thurgrom ein. »Deine Leute sind von Jalara nicht vernichtet worden, wie du annimmst, sie sind vor ihr geflohen. Es gibt also noch Hoffnung, dass du deine Leute wieder siehst.«
    »Das hab ich gerade in dem Buch gelesen,« fauchte Thurgrom den Jungen an. Wild zappelnd versuchte er sich aus dem Griff Gandulfs zu befreien, doch der hielt ihn mit eisernem Griff fest. »Sie ist wie ein Erdbeben über uns gekommen und hat viele meiner Leute getötet. Dafür soll sie büßen,« giftete er in Jalaras Richtung.
    Riana näherte sich Thurgrom und sah ihn lange an. »Sie wird gar nichts büßen, denn sie ist frei von Schuld. Wie würdest du dich verhalten, wenn du plötzlich in einer dir fremden Welt bist und jeder nach deinem Leben trachtete?«
    Riana sprach mit ruhiger Stimme weiter und wandte sich dabei wieder der Echse zu. »Ich kann ihre

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