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Das Tor nach Andoran (German Edition)

Das Tor nach Andoran (German Edition)

Titel: Das Tor nach Andoran (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hubert Mergili
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und kratze an den Wänden.«
    Gandulf sah Julian zweifelnd an. »Bist du dir sicher,« wollte er wissen, doch Julian antwortete nicht sofort.
    Noch einmal rief er sich die Nacht am See, ihr Lager und den seltsamen Ton ins Gedächtnis zurück. »Das Geräusch hörte ich nur einmal, aber ich bin mir sicher, keiner Täuschung erlegen zu sein,« bestätigte er dann.
    Julian wartete auf die Reaktion von Gandulf, und als der sich nicht rührte, sprach er weiter. »Du kennst die Geschichten, die über die Goldgräbersiedlung im Umlauf sind? Du hast sicher schon von den Toten, die wiederkehren, den sprechenden Steinen oder andere Geschichten gehört?« Gandulf nickte wandte aber sofort ein. »Das sind Ammenmärchen mit denen man Kleingeister und Kinder zu erschrecken versucht.«
    »Fällt dir nichts auf,« ließ Julian nicht locker. »Du hast den Ort selbst gesehen und es sah aus als wären die Bewohner Hals über Kopf geflohen. Geflohen vor unheimlichen Vorfällen, wie es scheint. Es würde zeitlich zu den Ereignissen, die sich im Berg anspielten, passen, in der Thurgrom nicht hier war. Was wenn die sprechenden Steine in Wirklichkeit die Schreie der Zwerge waren, als sie feststellten, dass ihnen der Weg nach draußen versperrt wurde. Was wenn sie wegen der Gefahr nicht mehr zurück konnten und ihre Not hinaus schrien?«
    Gandulf blickte Julian skeptisch an, nur Thurgrom hing wie gebannt an Julians Lippen, als dieser weitersprach. »Die zurückgekehrten Toten könnte man damit erklären, dass es einige der Zwerge schafften, aus dem Berg zu entkommen.«
    Gandulf wiegte belustigt den Kopf. »Junge … Junge, mit dir geht deine Fantasie durch, du würdest dich gut als Geschichtenerzähler machen.«
    »Mach dich nicht lustig über den Jungen, ich finde seine Deutung der Dinge hat etwas für sich,« fuhr der Zwerg dazwischen. Gandulf brummelte noch etwas von Aberglauben und Ammenmärchen, worauf ihn der Zwerg wütend anfunkelte.
    »Wir wissen nicht, was geschehen ist und suchen nach Erklärungen. Da ist die des Jungen so gut wie jede andere, außer du weißt eine die plausibler ist.« Granak stimmte ebenfalls zu. »Lass den Jungen reden ich finde seine Sicht sehr interessant und ich stimme Thurgrom zu, dass sie etwas für sich hat. »Na schön,« lenkte Gandulf ein, »wie wäre es damit. Einige der Zwerge haben überlebt und uns beobachtet. Das würde das Geräusch erklären, das Julian gehört haben will. Die Frage jedoch ist, was unternehmen wir, um Klarheit über das Schicksal deines Volkes zu bekommen. Was die sprechenden Steine und die wandelnden Toten betrifft, so kennt ihr meine Meinung darüber.«
    Nach langem Hin und Her einigten sich die Gefährten darauf, nach der nächsten Nachtruhe dem Krater einen Besuch abzustatten. Thurgrom wusste jedoch nur ungefähr, wo dieser zu finden war und versprach sich um Karten zu kümmern, die ihnen den Weg zeigten, den sie gehen mussten.
    Der Zwerg führte sie von der Küche in das darüber liegende Stockwerk, in dem sie einen Raum fanden, der genügend Schlafgelegenheiten bot. Wie sich herausstellte, handelte es sich dabei um die Aufenthaltsräume der königlichen Leibgarde, an die sich eine gut bestückte Waffenkammer anschloss. »Was hast du vor,« wollte Gandulf wissen, als der Zwerg den Raum wieder verlassen wollte. Thurgrom erklärte, noch einmal in das Archiv zu wollen, um nach einer Karte zu suchen, die ihnen den Weg in den Krater wies.
    »Sobald ich eine Karte gefunden habe, komm ich wieder, denn ohne würden wir uns verirren. Es kann sein, dass noch andere Stollen eingestürzt sind, was uns zu Umwegen zwingt, daher halte ich es für richtig, auf eine Karte zu vertrauen.« Thurgrom schloss die Türe hinter sich und Gandulf richtete sich sein Schlaflager auf dem Bett zurecht. Granak schlief als Erster, was man am lauten Schnarchen hören konnte. Riana lag mit geschlossenen Augen auf ihrem Lager und auch Gandulfs tiefe gleichmäßige Atemzüge verrieten, dass er schlief. Nur Julian lag noch lange wach und hörte, wie der Zwerg leise den Raum betrat und sich auf sein Lager legte.

Kapitel 13
    Im Berg

    Thurgrom führte sie nun schon seit drei Wach- und zwei Ruhephasen durch das Labyrinth von Gängen und Stollen. Immer wieder mussten sie umkehren und Umwege in kauf nehmen, weil nur allzu oft eingestürzte Gänge und Gesteinsmassen den Weg versperrten .
    * Wo blieb der Zwerg so lange, * fragte sich Julian und sein Blick wanderte zu Riana hinüber, die sich auf einem Felsbrocken

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