Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)
Elefantenrunde mit Schröder damals ist sie ruhig geblieben.
Ich versuche, Aneboda alleine zu montieren, es klappt nicht, aber ich beschließe, dass der Montageversuch als Sport zählt. Abends kommt Ursula von der Leyen. Sie baut den Schrank in drei Minuten zusammen. Ohne Werkzeug, nur mit bloßem Willen. Mutti ist sauer.
15. Januar Westerwelle und sein »Mann« sind kurz da und finden den Schrank schrecklich. Sie empfehlen uns mehrere befreundete Innenarchitekten. Damit hat Westerwelle sich keinen Gefallen getan. Angela hat denselben Gesichtsausdruck wie damals, als Berlusconi ihr das Furzkissen untergeschoben hatte.
Wulff hat offenbar auf seinem Neujahrsempfang die ausländischen Diplomaten AWD-Verträge unterschreiben lassen – »weil ich dem Maschmeyer noch was schuldig bin«, wie er uns auf den Anrufbeantworter spricht. Er will wissen, ob es für ihn Ärger geben kann, wenn das rauskommt. Angela hat schon Klaus Töpfer gefragt, ob der in den nächsten fünf Jahren was vorhat. Westerwelle bringt dagegen wieder Gauck ins Spiel. »Eher nehme ich Wolfgang Stumph!«, sagt Angela, und Westerwelle schmollt.
18. Januar Wir haben das Kabinett zum Essen eingeladen. Sie macht Linsensuppe. Die Stimmung ist mau. Westerwelle hat’s am Magen, die Aigner macht Diät, Schäuble sagt, er esse jetzt nur noch einmal die Woche. Nur die Baumann und ich essen auf. Mutti erwischt die Schavan, als sie die Suppe in ihre Handtasche kippt. Es kommt raus, dass alle die Suppe schon kennen und vorher im Borchardt’s essen waren. Mutti ist sehr, sehr sauer. Sie zwingt Westerwelle zu einem Nachschlag. Der lobt jetzt den Schrank und will nach zwei Löffeln sogar Klaus Töpfer als Kandidat unterstützen, aber es ist zu spät.
20. Januar Abends kommt überraschend Roland Koch vorbei und will angeblich nur mal hallo sagen. Er betont, wie wenig er die Politik vermisst, wie nett alle bei Bilfinger Berger sind, und lässt rein zufällig seine Steuererklärung auf dem Küchentisch liegen, damit Angela sieht, was er jetzt verdient. Unterschrieben hat er mit »Ätsch!«. Das ist kindisch. Angela lässt sich nichts anmerken, aber ich überschlage im Kopf, dass ich für so viel Geld 92 Jahre lang arbeiten müsste. Ich bin sicher, dass sich der Kapitalismus auf Dauer nicht durchsetzen wird.
Nachts schickt sie eine Mail an Koch, nur mit der Zahl der Google-Einträge für sie und ihn aus den letzten sechs Monaten. Ich überschlage, dass er ungefähr 217 Jahre lang bei Bilfinger Berger arbeiten müsste, um aufzuholen, und schreibe noch Ätsch-Bätsch unter die Mail. Manchmal muss man auch kindisch sein.
21. Januar Schon wieder Wulff auf dem Anrufbeantworter. Er bietet seinen Rücktritt an, wenn er im Gegenzug seine Payback-Bonuspunkte behält und die Möbel aus Bellevue versteigern kann. Seine Frau sei auch für Rücktritt. Sie findet, in Bellevue zieht es, und Präsidentenfrau sei stressiger als richtig arbeiten. Wulff verlangt, dass Angela ihn zurückruft. Sie schickt stattdessen Pofalla. Der soll mit ihm reden, von Loser zu Loser, wie sie sagt. Ich glaube, es ist nicht schön, wenn man Angela zum Feind hat. Von Menschen trennt sie sich manchmal noch schneller als von der Atomkraft.
22. Januar Sie fliegt morgen ohne mich nach China. Ich hole ihre Sachen aus der Reinigung und lege ihr raus, was sie mitnehmen soll. Sie macht mir dafür abends Suppe für die nächsten Tage und friert sie ein. Eigentlich will sie noch an ihrer Rede arbeiten, aber ich überrede sie dazu, ein Fläschchen aufzumachen und mit mir einen Film mit Frank Schöbel zu gucken.
Am nächsten Morgen finde ich unter der Couch ihre Notizzettel. »Menschenrechte erwähnen!!!«, mit drei Ausrufezeichen. Das wird sie jetzt in China bestimmt vergessen. Aber China ist weit weg, und der Abend war schön. Man muss manchmal auch an sich denken!
23. Januar Sie schickt SMS aus China. »Wie heißt der chinesische Justizminister? Hinrich. Hinrich Tung :-)«, und wenig später: »Was heißt Westerwelle auf Chinesisch? Dumm Ding :-)«. Sie tippt wohl heimlich unterm Tisch, während des Gala-Diners. Ich liebe ihren Humor. Ihre Suppe allerdings hab ich aufgetaut und weggekippt. Kochen ist wirklich nicht ihre Stärke. Stattdessen will ich die Sicherheitsbeamten bitten, mir diese kleinen panierten Broilerstücke von McDonalds mitzubringen, aber ich stelle fest, dass mal wieder keine Sicherheitsbeamten mehr da sind. Ich alleine bin es offenbar nicht wert, bewacht zu
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