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Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition)

Titel: Das total gefälschte Geheim-Tagebuch vom Mann von Frau Merkel (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: N. N.
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Parteiischer kann eine Therapeutin ja wohl nicht sein!
    Ich sage zu meiner Frau, dass es mir doch nur darum geht, mit ihr Zeit verbringen zu können, weil sie mir immer noch viel bedeutet, und dass die Baumann sich zwischen uns drängt.
    Meine Stimme ist rau, ich habe einen Kloß im Hals. Angela merkt, wie ernst es mir mit allem ist. Sie merkt, dass ich beinah weine, und ich bilde mir ein, dass das selbst sie fast auch zum Weinen bringt. Zumindest sieht sie so aus, als ziehe sie Weinen in Betracht. Für sie muss das alles sehr verwirrend sein, weil sie in ihrem Beruf ja nie mit wirklichen Gefühlen zu tun hat.
    Ich versuche ihr klarzumachen, dass ich auf gar keinen Fall in die Öffentlichkeit möchte, wie viel Angst ich vor ihrem Stalker habe und wie sehr es mich kränkt, wenn mich die Personenschützer immer vergessen. Versöhnlich ergreift Angela meine Hand. Ich bin ihr zwar dankbar, allerdings bleibt ein schlechter Nachgeschmack, den ich nicht genau benennen kann.
    Im Auto, auf dem Heimweg, schaue ich Angela an. Ein merkwürdiges Lächeln spielt um ihre Lippen. Sie zeigt aus dem Fenster und sagt: Guck, ein Krokus! Wer die Kanzlerin kennt, weiß, dass das aus ihrem Mund ein Gedicht ist. Ich sehe den Krokus nicht, nur ein leeres Ladenlokal, wo früher eine Schleckerfiliale war, aber das ist Angelas besondere Fähigkeit, die Hoffnung dort zu erkennen, wo andere nur das Elend sehen. Deswegen sage ich jetzt auch nichts. Ich will den poetischen Moment nicht kaputt machen und ihr auch nicht widersprechen …

    22. Januar  Abends nach der Arbeit. Zu Hause liegt eine Zeitung aufgeschlagen auf dem Tisch. Ganz obenauf die Meldung, dass man im Görlitzer Park einen Mann verhaftet hat, in dem ich sofort den Stalker erkenne. Der Mann, heißt es, sei auf Geheiß der Kanzlerin nach Guantánamo verbracht worden, und von dort sei noch keiner wieder zurückgekommen. Neben dieser Meldung liegt ein Krokus. Mir steigen Tränen in die Augen …

    22 Uhr  Vielleicht ist es wirklich besser, wenn ich nicht mehr persönlich zu Frau Dr. Feuerbach gehe, sondern ihr stattdessen einfach dieses Tagebuch in die Hand drücke.

    Im Bad eingeschlossen und mit Hajo telefoniert. Der hält das mit dem Tagebuch für keine gute Idee. Er zählt auf, was alles in letzter Zeit durch gezielte Indiskretionen an die Öffentlichkeit gelangt ist: die Affäre von diesem amerikanischen General, die Honorare für Steinbrück, der ganze Mist im Vatikan.
    Hajo hält es für bedenklich, wenn ausgerechnet im Wahljahr Privates aus dem Hause Merkel bekannt würde. Aber ich glaube nicht, dass sich Dr. Feuerbach über die ärztliche Schweigepflicht hinwegsetzt und mein Tagebuch an die Öffentlichkeit gibt. Man muss auch in der heutigen Zeit noch Vertrauen in die Menschen haben. Es sind ja nicht alle Frauen so wie die Baumann.
    So, jetzt aber Zähne putzen, es ist schon spät!

Impressum
    Coverabbildung: Picture Alliance und Fotolia
    © S. Fischer Verlag GmbH, Frankfurt am Main 2013

    Abhängig vom eingesetzten Lesegerät kann es zu unterschiedlichen Darstellungen des vom Verlag freigegebenen Textes kommen.
    Dieses E-Book ist urheberrechtlich geschützt.
    ISBN 978-3-10-402665-7



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